Etwas mehr Natur
Vorgestern war noch mal super Wetter trotz etwas anderer Ansage und so habe ich die Gelegenheit für eine weitere Radtour genutzt. Es ging aus der Stadt heraus und in die Nähe von ein paar Kiesgruben. Ein Teil davon wird gerade renaturiert, ein anderer Teil ist noch in Betrieb. Der erste Part sieht schon schön aus. Was dort alles an „Unkräutern“ wächst, an wilden Blumen, ist wunderbar :-)

Eine schöne Begleiterscheinung am Rand eines Maisfeldes, war ein Blühstreifen mit Büschelschön oder auch „Bienenfreund“ genannt (Phacelia). DIE Bienenpflanze schlechthin.Mehr dazu findet ihr hier auf Wikipedia. Leider war meine Begleitung nicht mit so viel Geduld ausgestattet, sonst hätte ich ein paar mehr Aufnahmen von den Wildblumen gemacht :-)
Im Blühstreifen wächst so einiges, neben Phacelia auch Kornblumen, Sonnenblumen und einiges anderes, was ich so nicht identifizieren konnte. Und es herrschte reges Treiben. Auf die Distanz konnte ich Hummeln und Schmetterlinge erkennen, aber es waren sicher noch eine Menge mehr Tiere unterwegs.
Kohlweißlinge
Zwischen Blühstreifen und Weg war eine sandige Freifläche, ich glaube für Reiter. Dort schien Mist zu liegen, über den sich die Kohlweißlinge hermachten.

Ich hatte zwar schon mal Schmetterlinge an faulenden Früchten naschen sehen, aber daß sie an Mist gehen, war mir noch nicht begegnet. Sie waren begeistert ;-)

Minifliegen ???
Und dann waren da noch diese großen Schwärme an kleinen Fliegen, die uns umschwirrten. Ich habe keine Ahnung, was das für Tierchen waren. Eintagsfliegen ?? Mücken meines Wissens nicht. Ich hatte irgendwann aus Spaß ein Foto gemacht und man kann tatsächlich ein bißchen was erkennen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet !
Weiß jemand, was das sein könnte ?

Den Bienenfreund kenne ich gar nicht. Wenn ich die Blüte sehe, denke ich aber an ein ganzes Feld, wahrscheinlich Gründüngung damit.
So viele stille Kohlweißlinge – das habe ich noch nie gesehen. Die flattern doch immer als Einzelwesen herum und narren uns. Sobald die Kamera gezückt ist, sind sie auf und davon. ;-)
Liebe Grüße,
Silbia
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Ja, ich glaube Phacelia wird auch als Gründüngung eingesetzt. – Jetzt sind wir schlauer: Mist auslegen, dann klappts auch mit den Kohlweißlingen :-)
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Bläulinge sind sogar noch üblere Burschen, die gehen auch gern auf weniger „akzeptierte“ Exkremente von Allesfressern.
Blühstreifen statt einfach nicht bearbeitetem und vor allem auch nicht gemähtem (!) Feldrain habe ich aus verschiedenen Gründen durch Beobachtung gelernt kritisch zu sehen.
Diese Blühstreifen locken Schmetterlinge an, die aber die stattdessen entfernten und abgemähten „normalen“ Krautstreifen mit Brennesseln, Beifuss, Wegerich, Johanniskraut und diverse Doldenblutler etc.für ihre Raupen brauchen! Die Landwirte „ersetzen“ sie durch romantischen Firlefanz, der weder Raupen nährt, noch mehrheitlich zu den einheimischen Pflanzen gehört, sondern spätestens mit dem ersten Frost nachkommenlos erledigt ist – ganz im Sinne der Landwirte, die dann wieder – mit Fördergeldern – einen auf Naturschützer machen können in den Augen der vorüberradelnden Menschen, die sich freuen.
Tut mir leid, die Spielverderberin zu sein, aber schau dir in einigen Wochen denselben Streifen noch einmal an – wahrscheinlich ist er weg, bei der Ernte mit Glyphosat oder Roundup behandelt und umgepflügt, so dass Insekten und alle anderen Tiere von heute auf morgen schlagartig leere Felder + Randstreifen antreffen. Es gibt nichts Absurderes in der Landwirtschaft in den letzten Jahren als diesen blühenden Unsinn.
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Das ist gut zu wissen und war mir nicht klar. Danke für die Aufklärung ! Jetzt kann ich meinen verklärenden Eintrag nicht mehr rückgängig machen ;-) Das einzig Positive daran ist vielleicht, wenn die Landwirte sonst bis zum Wegesrand gepflügt und gesät hätten, wäre noch weniger da. Also sehe ich es mal zweigeteilt: leider nicht nachhaltig, für den Moment aber nützlich. Immerhin Kornblumen und Sonnenblumen. Die sind ja sonst auch nicht für die Ewigkeit und immerhin halbwegs heimisch ;-) In der Nähe gabs allerdings ein Feld mit irgendwas in Richtung „Bio“. Vielleicht muß der Streifen dann auch nicht dem Glyphosat zum Opfer fallen….vielleicht komme ich mal wieder hin – ich werde berichten :-)
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Den Rand darf er nicht umpflügen, das ist gesetzlich geregelt. Eigentlich und ganz genau genommen auch nicht mähen, aber das wird toleriert, wenn und weil es eben neuerdings die Blühstreifen gibt.
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Na toll ! Also alles wieder mal nur Show…und so wird der Eindruck vermittelt, man tut was… Blöd. Tröstlich an der Gegend ist immerhin die renaturierte Kiesgrube. Da wächst und blüht so viel – zum Glück. Aber es ist wirklich ärgerlich, was da praktiziert wird….Schade !!!!
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„Halbscharig“ ist das, wie der Bayer sagt. Nicht nur schlecht, aber eben auch nicht gut. Kiesgruben, die der Natur zurückgegeben werden, ohne als Badesee genutzt zu werden, sind toll zu beobachtende Biotope.
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Naja, heute renaturiert man ja auch die begradigten Bäche der 70er. Wenns mal wieder länger dauert…aber immerhin…also die Hoffnung nicht aufgeben ! (gehts trotzdem mal n bißchen schneller als 30 Jahre ?!!)
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Ich bin froh, daß meine Begleiter meist meine Naturbeobachtungsbegeisterung teilen und viel Geduld zeigen oder sich anderweitig beschäftigen, wenn wir unterwegs sind. Bei deinem fliegenden Schwarm würde ich eher auf Mücken tippen.Die Fühler sind zu lang für Fliegen, Bei Eintagsfliegen würde man hinten 3 Fadenende sehen, die ich auf den Bildern nicht entdecken kann. Es gibt sehr viel Mückenarten, als man gemeinhin denkt.
LG – Uta
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Doch, könnten Eintagsfliegen sein. Jetzt sehe ich die Enden!
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Danke :-) Das Bild war ja auch der totale Schnappschuß. Ein bißchen schwer, was zu erkennen.. Liebe Grüße
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Da war ich wirklich naiv. Das es verschiedene Mückenarten gibt, hätte ich nicht gedacht !
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