Klee im Garten

Eine der Nektarpflanzen schlechthin !

Eigentlich weiß ich nicht, warum ich nicht schon früher drauf gekommen bin. Vor 2 Jahren, zu der Zeit, als ich mit dem Blog begann, habe ich Klee für meinen Balkon entdeckt. Ich glaube, der Weiß-Klee (Trifolium repens) – siehe Titelbild – ist bei mir im Balkonkasten gelandet. Vermutlich durch die Vögel verbreitet. Das Jahr darauf habe ich dann Saat vom Rotklee am Straßenrand mitgenommen und hier ausgesät (siehe Fotos). Letztes Jahr kam dann noch eine Staudenpflanze aus einer Gärtnerei hinzu, ein Trifolium Ochroleucum, der interessanterweise „Gelber Klee“ heißt, obschon er weiß aussieht…

Rotklee (Trifolium pratense) / Red clover

Mal ehrlich: warum ist Klee keine Gartenpflanze ? Wenn man ihn näher betrachtet, ist er wunderschön. Und nicht nur seine hübschen, wohlschmeckenden Blüten, sondern auch alle anderen Details. Und er ist eine wichtige Nektarquelle ! Aber seht und urteilt selbst :-)

Allein diese hübsch verzierte „Hülle“, die „Nebenblätter“, aus der die Knospe wächst. Welch ein schönes Kunstwerk, welch kunstvolle Verzierung :-) Wunderschön verpackt.

und dann ganz verträumt, die Blüte:

Mein Klee hat, wie viele Kleepflanzen hier in der Stadt, leider Mehltau. Aber ich hoffe, er  blüht weiter so schön. Die Pflanze hat hier oben, auf dem geschützten Balkon, schon ganz gut losgelegt.

Nektar für ausgewählte Insekten

Ach ja, wer welchen Klee besucht, hängt zum Teil von der Rüssellänge ab. Der Rote Klee wird von den langrüsseligen Hummeln, wie den Ackerhummeln, Garten- oder Wiesenhummeln besucht, denn nur die kommen tief genug in die Blüte, um wirklich an den Nektar heranzureichen. Manche Hummeln, z.B. die kurzrüsseligen Erdhummeln, tricksen und beißen von unten in die Blüte, um so über eine Abkürzung an den Nektar zu kommen (=Nektarraub). Das nutzen wiederum andere Insekten, Bienen beispielsweise, die sonst nicht an die leckere Mahlzeit gelangen würden.

Das hier ist der Gelbe Klee. Er hat riesige Blüten, insgesamt eine Größe von ca. 4 cm, und sieht ebenfalls wunderschön aus. Besonders die Ackerhummeln lieben ihn.

Der erste Klee, den ich genannt habe, der Weiß-Klee, ist für das Gartenbeet wahrscheinlich eher ungeeignet, denn er bildet lange Triebe, die gerne schnell weiterwurzeln. Nicht umsonst heißt er auch „Kriech-Klee“. Wahrscheinlich würde er sich in kürzester Zeit durch den ganzen Rasen arbeiten. Ich kann mir die Kleepflanzen aber auch gut im Kübel vorstellen. Hier auf dem Balkon gefallen mir die verschiedenen Kleesorten jedenfalls ausgesprochen gut. Eben ein bißchen Natur auf dem Balkon ! Und nicht nur mir: den Hummeln auch :-)

15 Kommentare Gib deinen ab

  1. puzzleblume sagt:

    Kleeblüten sind hübsch und duften gut. Für die Landwirtschaft bzw. deren Blühstreifen gibt es einige Sorten, die bei uns aber nicht winterfest sind. Vielleicht kann man so etwas auch einfach mal so irgendwo auswerfen …

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  2. die_zuzaly sagt:

    wunderschöner Beitrag …. ich liebe Klee auf Wiesen … bei mir darf Klee sich ausbreiten :D
    wir hatten als Kinder den Blütennektar herausgesaugt … lecker :-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Das höre ich gerne, daß der Klee bei dir wachsen darf :-) Ja, das haben wir früher auch gerne getan. Wenns genug Blüten gibt (danach siehts aus), saug ich den Insekten vielleicht mal eine weg :-) Liebe Grüße !

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      1. die_zuzaly sagt:

        :D :D :D

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  3. Arletta sagt:

    Wunderschön liebe Almuth, in Foto und Text! Auch ich bin ein Kleefan, und sowohl als Futterleguminose wie auch als Brachenpflanze sind sämtliche Kleesorten schlichtweg unverzichtbar. Ja, warum ist das keine Gartenpflanze und warum kultiviert sie kaum jemand als Kübelpflanze? Keine Ahnung. Diese Unkraut-Doktrin dürfte der Grund sein. Wie auch bei Löwenzahn, was ist das für eine wunderschöne Pflanze und diese leuchtendgelben Blüten… aber nein, gleich ausreissen, da Unkraut, obschon auch Löwenzahn eine hohe Aktivität in den Wurzelknollen aufweist, ergo eine richtig wichtige Pflanze für unsere Böden ist. Und dann kommt noch die Sache mit dem Nektar hinzu. Das einzige Problem eigentlich für gewisse Kleesorten ist, dass sie immer auf ausreichend Wasser angewiesen sind. Hach, so ein schöner Beitrag, danke Almuth! Mit begeisterten Grüssen, Arletta

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank für deine Begeisterung :-) – Ah, du hast das Hintergrundwissen, was mir fehlt. Das einige der Kleepflanzen ganz schöne „Säufer“ sind, kapiere ich erst so nach und nach. Und das Löwenzahn eine wichtige Pflanze für den Boden ist, war mir auch noch nicht klar. Die Pflanze an sich ist schön. Etwas „bedenklich“ finde ich nur die Tatsache, daß er doch vermeintlich dort auftaucht, wo reichlich gedüngt ist. Man sieht ihn hier in der Stadt (wie auf den Weiden) inzwischen massenhaft. Also kein Boden mehr für Magerpflanzen ??? Sehe ich das richtig ? Oder wächst Löwenzahn schlichtweg überall ? Liebe Grüße, Almuth

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      1. Arletta sagt:

        Da hast Du recht, liebe Almuth, Löwenzahn wächst eigentlich überall. Auch auf Magerwiesen mit einem gesunden Bodenleben, aber gerne auch auf Böden die überdüngt sind, denn Löwenzahn mag Stickstoff und auch die Umwandlung von Stickstoff im Boden zu Nitrat und Ammoniak stört den Löwenzahn überhaupt nicht. Wo viele Hunde hinpinkeln, da wächst Löwenzahn ganz besonders schön fett, warum? Weil Hundeurin richtig viel Stickstoff enthält. Deshalb ist Löwenzahn eine wichtige Zeigerpflanze. Dort wo er so richtig fett wächst und alles andere verdrängt, dort wurde überdüngt, dort ist der Boden giftig für andere Pflanzen, wie zum Beispiel dem Klee, welches besonders auf Nitrate ganz empfindlich reagiert. Klee weist auf einen gesunden Boden hin. Mit lieben Grüssen, Arletta

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        1. pflanzwas sagt:

          Liebe Arletta, vielen Dank für die vielen Infos ! Du als Bodenspezialistin kennst dich richtig gut aus. Toll ! Darüber habe ich noch nie nachgedacht, daß das hier in der Stadt am Hundepipi liegt. Klar, davon wirds genug geben !! Liebe Abendgrüße, Almuth

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  4. dagehtwas sagt:

    Liebe Almuth,
    Da bekommt man ja richtig Lust auf Klee! :-) sehr schöner Beitrag!
    Stimmt, der Weiß-Klee kriecht durch´s Gras und verbreitet sich schnell. Kann ich bestätigen :-) wir haben eine Ecke im Garten, da wächst fast nur Weiß-Klee. Das ist aber auch eine Störstelle, weil wir da immer viel hin und herlaufen. Daher sind wir froh, dass da überhaupt was wächst.
    In unserem Garten wachsen noch Hornklee und Hopfenklee (glaub ich) – letzterer erfreut sich „großer Beliebtheit“ bei Anti-Unkraut-Fans ;-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Hopfenklee ? Da muß ich gleich mal gucken. Den kenne ich noch gar nicht ! Das scheint dann ja ganz praktisch zu sein bei euch, daß er ausgerechnet in der Störecke wächst. Unterkriegen läßt er sich bestimmt nicht ?! Wie ich schon bei Ulrike schrieb: hier wird er im Sommer abgemäht, dann, wenn die Insekten ihn gut brauchen könnten…Mist !

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  5. Ulrike Sokul sagt:

    Du bist eine Kleeverführerin, liebe Almuth!
    Deine Makroaufnahmen sind wunderschön!
    Ich denke, ich werde Rotklee mal im Blumentopf versuchen. In der Wiese zwischen den
    Siedlungsgärten wachsen hier von alleine Weißklee und gelber Hornklee. Rotklee habe ich vor einigen Jahren stellenweise ausgesäht und er ist nun mit dazwischen. Leider wird viel zu oft gemäht und das minimiert die Ausbreitung.
    Kleeblättrige Grüße :-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Dankeschön, daß hör ich gerne :-) – Oh, ich glaube wir müssen mal Saat tauschen (Mist, hab ja keinen Platz mehr), gelber Hornklee würde mir auch noch gefallen und ich sehe ihn hier selten. Hier ists mit dem Klee ähnlich. Am Straßenrand wächst viel Weiß-Klee, aber gerade im Spätsommer, wenn die Hummeln ihn am dringendsten brauchen können, wird alles ratzekahl abgemäht. Heul…

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  6. Silbia sagt:

    Wenn ich den weißen Klee hier mal bekäme! Habe schon gesucht.
    Dafür muss ich sicher einmal über Land in eine Staudengärtnerei fahren.
    Wenn der Wunsch groß genug ist, wird es wohl was. Du trägst gut dazu bei. :-)

    Liebe Grüße,
    Silbia

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    1. pflanzwas sagt:

      Meinst du den großen, „gelben“ ? Das war bei mir wahrscheinlich auch ein Zufallsfund. Sonst kann man sowas natürlich übers Internet bestellen, wenn Direktkauf auch schöner ist.Ich weiß nicht, ob sich der so ohne weiteres vermehren läßt…Liebe Grüße, Almuth

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