Pilze und was man aus Myzel machen kann

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ALTE BEKANNTE IN NEUEM LICHT

An diesem Tag fand ich haufenweise Drüslinge Exidia. Ich weiß leider nicht, ob es Knorpelige Drüslinge, Kerndrüslinge, Kristallzitterlinge oder Warzige Drüslinge sind ;-) Auf jeden Fall tendieren sie zu Glibber!

Ihr erinnert euch bestimmt an die schönen Gemeinen Spaltblättlinge Schizophyllum commune, die ich vor einiger Zeit hier zeigte. Sie sind immer noch schön. Auch bei Frost sahen sie toll aus. Die können nur „hübsch“ :-) Was man noch aus ihnen machen kann, könnt ihr weiter unten nachlesen.

Auch wenn die Fächer nicht mehr ganz so knackig sind, die Wellen haben auch ihren Reiz.

Hier dekorieren sie sich rund um einen Astansatz.

Diese Drüslinge wirken wie Bernsteine auf Rinde.

Auch die kleinen frischen Judasohren Auricularia leuchten in der Sonne.

Ich vermute Kammpilze Phlebia beim Vergehen. Eigenwillige Skulpturen, fast wie vom Meeresgrund.

Ich muß ein bißchen an junge Spaltblättlinge denken, aber sicher bin ich mir nicht. Jedenfalls hübsche Hütchen auf Totholz.

Spiel mit mir das Hütchenspiel :-)

Gerade hatte ich diesen Beitrag vorbereitet, da stolpere ich über einen Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen. Es geht um eine Designerin, die Kleidung aus Pilzen herstellen will, genauer gesagt aus Myzelien, dem (häufig) unterirdischen Pilzgeflecht. Sie hat dafür mit Kombucha, Austernpilzen, Zunderschwamm und witzigerweise auch dem Gemeinen Spaltblättling (s.o.) experimentiert. Die Pilzmyzele könnten ein nachhaltigerer Ersatz für andere Bekleidungsmaterialien sein. Pilzgeflecht läßt sich schnell züchten. Ich hoffe nur, daß es dann nicht wieder in Richtung Ausbeutung natürlicher Ressourcen geht, weil dort erwähnt wurde, daß man Zunderschwamm sammeln könnte. Naja, erst mal muß es umgesetzt werden. Grundlegend finde ich faszinierend, mit was man alles arbeiten kann.

Interessant ist, daß auch andere Firmen an Myzelien forschen, um sie als Leder- bzw. Textilersatz einzusetzen. Ureinwohner Alaskas haben bereits vor 100 Jahren Bekleidung daraus hergestellt. Mehr dazu im verlinkten Artikel.

Mushrooms in a „new“ light. Several findings from the last weeks. A lot of gunk this time :-)

Recently I stumbled over an article about a young woman, that is experimenting with mycel for clothes. The idea is not new. Native people from Alaska produced clothes from mycel a hundred years ago. Other manufacturers worldwide try to produce a kind of leather or textiles out of mycel too. It could be a more ecological replacement for substances that are not sustainable. I only hope, if it works, that it will be really sustainable. Mycel can be bred fast, but there was a hint that one can collect surgeon’s agaric for example. Often enough humans exploit nature. It is fascinating what can be used as a raw material!

24 Kommentare Gib deinen ab

  1. finbarsgift sagt:

    Wieder ganz großartige Einblicke in den Schoß von Mutter Allnatur, toll!!
    Herzlich, Lu

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    1. pflanzwas sagt:

      Herzlichen Dank Lu :-) LG Almuth

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      1. finbarsgift sagt:

        🎵🎶🎵🎵🎵🎶🎶 🐦

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            1. pflanzwas sagt:

              Auch schön 🙂

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            2. finbarsgift sagt:

              Herzliche Abendgrüße vom Lu

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  2. Das sind ja wieder fantasische Aufnahmen, Almuth! Ganz große Klasse!

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke Gerhard. Die Pilze sind so spannend, wie die Insekten :-)

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  3. Nati sagt:

    Wahnsinn was alles möglich ist oder wäre.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja! Es gibt ja sogar Kleidung aus Milch! Also Milch als Grundbestandteil. Ich staune da auch immer wieder, bin aber auch begeistert, was da alles geht.

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  4. Es gibt sogar Baustoffe auf Pilz Basis in der Entwicklung, was wirklich eine großartige Idee, wenn auch für unsereins unglaublich, ist. Auch eine Alternative für die Massen an Soja gibt es im Fleischersatz. Pilze können so viel
    Liebe Grüße
    Nina

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja. es ist total faszinierend. Als Baustoff könnte ich es mir auch gut vorstellen. Mal sehen, was wir da noch erleben werden.

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  5. puzzleblume sagt:

    Sehr reizvoll sehen sie alle aus. Die kleinen Fächerdinger erinnern mich an die altmodischen Zwirn-Wäscheknöpfe.

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    1. pflanzwas sagt:

      Zwirn-Wäscheknöpfe? Hm, da fehlt mir gerade ein Bild. Ich fände sie auch so als Knöpfe schick :-)

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      1. puzzleblume sagt:

        Die waren früher oft an Weisswaren, Bettwäsche, Nachtwäsche, Hemden, die kochfest sein mussten. Normalerweise sind sie weiss, aber es gibt inzwischen Leute die hobbymässig welche anfertigen, dann auch in bunt:

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        1. pflanzwas sagt:

          Nee, die kenne ich nicht. Sieht hübsch aus.

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  6. kormoranflug sagt:

    Tolle Fotos und wer wärmende Pilze als Kleidung hat und auch mal daran nascht braucht keine fossile Brennstoffe mehr.

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    1. pflanzwas sagt:

      Das wäre prima :-) Die essbare Kleidung sowieso ;-)

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  7. Ule Rolff sagt:

    Ganz reizendes Hütchenspiel mal wieder, liebe Almuth!
    Pilzmyzeljeans und Pilzmyzelpullis trägt man also demnächst? Hoffentlich werden dabei nicht mal eben die Pilze ausgerottet.

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    1. pflanzwas sagt:

      Wie beschrieben, können viele Sorten gezüchtet werden Die wachsen wohl super. Gegen ein breites Sammeln wäre ich auch.

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  8. Die sind wieder alle sehr hübsch und so viele verschiedene.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ein Kessel Buntes :-)

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