Schleimpilze weiß, gelb und orange

Schleimer im Dezember

Als ich jetzt endlich mal wieder im Wald war, hatte ich gar nicht mit Schleimpilzen gerechnet, aber schwupp di wupp, fand ich gleich zwei und davon einen für mich neuen. Wie ich gerade noch mal las, ist der Name Schleimpilz nicht wirklich zutreffend, aber wer will sich schon an dem Wort Myxomyceten die Zunge zerbrechen? Wichtig ist nur, daß es nach derzeitigem Kenntnisstand keine Pilze sind. Man kann sie als Amöben bezeichnen, aber ich werde wohl beim umgangssprachlichen Schleimpilz bleiben. Ich habe mich so dran gewöhnt.

Ach ja, und das waren noch Funde vom November Oktober! Ich kann bei Schleimpilzen ja immer nur raten. Bei den senfgelben Dingern weiß ich noch nicht so recht, was das sein könnte. Viiielleicht eine Art Trichia, (Trichia varia?).

Was das so rosarot aussieht, ist wohl eine andere Art, Arcyria vermutlich. Die hat sich da wohl eingeschlichen ;-)

Glühbirnen und Stöpsel würde ich sagen :-) Die kleinen Bilder zur Vergrößerung bitte anklicken.

Schön finde ich auch die „Klippe“ rechts:

Nun zu den alt-neuen Funden. Ersteres sehe ich öfter, vermutlich auch eine Trichia-Art. Hier die Fundstelle. Die kleinen orangeroten „Lämpchen“ leuchteten auf dem schwarzbraunen Totholz hervorragend. Die ziehen wirklich sofort die ganze Aufmerksamkeit auf sich! Der fette matschige Flatschen ist ein dahingeschiedener Pilz.

Auf dem linken Bild sind frische wie alte Fruchtkörper zu sehen. Die kleinen grauen Flatschen sind Weichbecherchen Mollisia.

So, und jetzt zu meinem neuen Fund. Ich kenne sie noch nicht. Geraten würde ich sagen, es könnten Graukugelschleimpilze Didymium melanospermum sein. Aber nagelt mich nicht fest ;-) Sie waren nur einen halben Meter hinter dem obigen Fund an einem Stück Totholz zu finden. Hätte ich nicht im Morast am Waldboden gehockt, um die orangen Dinger zu fotografieren, hätte ich sie wahrscheinlich nicht gesehen. Das hier stach mir zuerst ins Auge:

So sah die Fundstelle aus:

Besonders hübsch finde ich auch, wie sie sich an den Blättern entlangranken:

Jetzt näher ran. Es war zappenduster draußen. Manche Aufnahme mußte ich mit Blitz machen. Erstaunlicherweise sind ein paar ohne Blitz auch was geworden. Liegt wohl an der weißen Farbe.

An mancher Stelle wuchsen Kohlenbeeren Hypoxlyon, die ich hier ganzjährig auf Totholz finde. Oft sind es so schwarze „Huppel“. Sie können aber auch rot oder beigebraun aussehen. Lustig fand ich, wie die Schleimpilze auf diesen kleinen kugeligen Kohlenbeeren-Planeten wachsen. Leider sind die Aufnahmen nicht so scharf geworden, aber ich finde sie so putzig, daß ich sie trotzdem zeige.

Auf der linken Abbildung sieht man wahrscheinlich noch Schleimreste aus ihrem plasmodialen Stadium. (Hier ein Link zu einer Seite, wo man noch mal eine ausführliche Erklärung zu den Schleimern finden kann).

Und noch ein letztes Bild, wo man sie auf ihren Füßen Stielen sehen kann. Hach….

Some more findings of so called slime moulds / mold (protozoan). The first yellow ones are from October, the other two from December. I can olny guess, what it is, but actually the name is not so important. I have fun seeing these little wonders, that look like little bulbs or stoppers or whatsoever! They are extremely tiny, often only one or two millimetres, sometimes smaller than that. I notice them most of the time, because of their extreme colours. They often live on deadwood. I noticed the white ones only because I was already cowering in the mud on the forest floor taking pictures of the orange one ;-) More information on slime molds can be found here.

22 Kommentare Gib deinen ab

  1. So viele Beeren und Früchte, doch alles Pilze (Schleimer). Schön sehen sie aus! Aber ungenießbar! Alles Gute weiterhin!🌲⛅

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke! Es sind eben KEINE Pilze! Einzeller, und ja, sie sehen toll aus :-)

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  2. einfachtilda sagt:

    Bei dem ersten Bild habe ich an geschmorte Pilze mit Kräutern gedacht. Sieht lecker aus! 🤗

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    1. pflanzwas sagt:

      Haha, du hast wohl Hunger ;-)

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  3. Das sind ja wieder tolle Funde. Die grauen finde ich auch sehr hübsch, besonders wie sie auf dem Blatt sitzen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, wie aufgefädelt. Das finde ich immer so schön, die Fundstellen und wo sie hervorkommen, nicht nur bei Schleimpilzen.

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  4. Wunderbar, diese Perlen mit Füsschen.
    Buchstäblich eine andere Weelt!

    Schön machst Du das mit der Vorstellung dieser Eigenwelten.

    Jetzt bin ich natürlich nicht in der Lage, selbst davon was zu finden. Aber das ist ja immer etwas anderes…

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  5. verbalkanone sagt:

    Tolle Fotos wahrer schleimiger Pilzschönheiten. Riechen diese Schleimpilzarten eigentlich auch modrig-gammelig oder sind die geruchslos?

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    1. pflanzwas sagt:

      Mir ist bislang nichts aufgefallen, aber ich habe meine Nase auch nicht direkt reingehalten ;-)

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  6. Ule Rolff sagt:

    Ich wollte schon immer gern wissen, woher die Kügelchen der Homöopathie kommen. Nun weiß ich, wo sie wachsen. Prima!
    Es scheint dir wieder besser zu gehen, das freut mich sehr.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, tut es. Haha, Homöopathie-Kügelchen. Du hast Ideen :-)

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  7. Ines Udelnow sagt:

    Immer wieder spannend. Und hübsch anzusehen.
    Liebe Grüße
    Ines

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  8. dagehtwas sagt:

    Hallo du! Grüße
    Sabine

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    1. pflanzwas sagt:

      Hab dir ne Email geschickt :-)

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  9. Super, wie Du Dich in diese Nicht-Pilze eingearbeitet hast! So entdeckt man neue Welten.

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    1. pflanzwas sagt:

      Es ist wirklich sehr spannend. Ich kratze ja nur dran am Thema, aber es macht einfach Spaß.

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  10. bluebrightly sagt:

    These are excellent, amazing photos, Almuth. You have brought an unseen world into view. Thank you for getting „down and dirty“ for science! ;-)

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    1. pflanzwas sagt:

      I try not to 😉 Especially not in the winterly muddy forest, haha. It is such a fascinating world. Even more fascinating, when you look at the amazing macros some people do of these slime molds. I am glad, I noticed them one day.

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