Natur kreativ: Auf die Schote gekommen

Lederhülsenfrüchte als Inspiration

Ich liebe ja viele Formen von Samen, Saathülsen, Fruchthülsen, Samenschoten und derlei Dinge mehr. Es gibt so viele tolle Formen und sie begeistern mich immer wieder. Jetzt bin ich auf die „Schote“ gekommen, genauer gesagt, auf die Früchte des Lederhülsenbaumes Gleditsia.

Hier in der Nähe wachsen einige Bäume an einer Straße. Bislang dachte ich, daß es Robinien Robinia wären. Die Blüten sehen ähnlich aus und duften herrlich und auch die Blätter ähneln sich. Die Schoten dieses Baumes sind allerdings riesig, aber mein Gehirn hat nie die Verknüpfung hergestellt, daß hier was nicht zusammenpaßt.

Die Fruchthülsen können von 15 bis 30 cm und mehr lang sein. Oft sind sie leicht eingedreht, wie hier. Woher das Wort Leder kommt, kann man sich beim Anblick der Schoten gut vorstellen.

Der Lederhülsenbaum stammt eigentlich aus Nordamerika. Ich habe gestern noch ein paar Früchte von draußen mitgebracht und eine mal aufgebrochen. Das Fruchtfleisch ist noch saftig und weich. Daran kann man sehen, wie gut die ledrige Haut den Inhalt schützt. Obwohl es so den Anschein hat, als wäre alles eingetrocknet.

Das Zeug klebte ziemlich zusammen und ich bekam die Schale kaum auseinander. Die Samen sind bestens eingebettet.

Ich habe mit einer „Schote“ aus Papier angefangen. Interessant ist, wie un-genau man guckt. Während ich die Samen als Andeutung in Form von Löchern machte, dachte ich, daß sie gar nicht so klein sind. Die Gnubbel auf der Schale wirken doch recht groß, aber im Nachhinein sind sie doch recht klein ;-).

1a und 1b Schote gefüllt und ungefüllt sozusagen

1c Es reizte mich, noch andere Farben auszuprobieren, um zu sehen, ob sich eine andere Wirkung einstellt. Alles zusammen ergab gleich einen netten Mustermix.

2a Dann kam ich auf den Gedanken, daß ich auch mehr als eine Schote darstellen könnte. In 2b habe ich am Computer die Farben umgekehrt.

2c Von hinten fotografiert ergab das Ganze ein interessantes Lochmuster.

Das läßt sich natürlich auch andersherum darstellen:

2d Die ausgeschnittenen weißen Punkte habe ich einfach auf schwarzes Tonpapier gelegt. Nur eine Andeutung sozusagen. Ich kann den Müll oft nicht gleich wegwerfen. Man könnte ja was damit machen ;-)

Natürlich kann man bereits mit diesen Formen digital herumspielen. Ob Linien oder Punkte, alles läßt sich abstrahieren. 3a bis 3f

Dann bin ich noch mal auf die Robiniensaat gekommen, die wesentlich kleiner ist. Die Schoten sind gerade mal um die 8 cm lang. Eine Annäherung:

4a Kleine Schoten auf Tonpapier, 4b Mit Lederhülsenfrucht zum Vergleich, 4c Am PC farblich umgekehrt.

5a Als ich eine weitere Schote ausschnitt, ergab es sich, daß ich mit dem Rest wieder etwas anderes machen konnte. Entstanden ist so eine Art Intarsienarbeit aus Papier.

5b Hier sozusagen die „Samen“.

6a Irgendwie wollte ich die Schoten noch genauer nachmachen und habe sie aus Papier genäht. Sieht jetzt erher nach Kunstwurst aus ;-) Deshalb habe ich sie rechts 6b (mittels eines Filters) gleich „eingeschweißt“, lach.

Ich habe hier seit ein paar Jahren zwei Hülsen liegen, die wohl doch soweit getrocknet sind, daß man die Samen in der Schote klappern hört. Ich habe versucht, sie zu durchleuchten. Es war aber gar nicht so einfach, sie vor die Lampe zu halten und mit der anderen Hand zu fotografieren ;-) Sieht eher aus, als würde gleich ein Vulkan explodieren…

Mal sehen, was mir dazu noch einfällt. Jedenfalls tobt hier der Schotenwahnsinn ;-)

I love all kinds of seeds and seedpods and fruits and these sort of things. When I found these shells of a Honey locust I was inspired :-) The shells are really long, about 15 to more than 30 centimetres.

I tried to make them out of paper in all different kinds. Flat with stylized seeds or with holes (1-2). I made abstractions on the computer (3). I did a kind of intarsia work (5) and finally I tried to sew them out of paper (6). It looks a bit like an artifical sausage now ;-) So I used a filter and made it look like a shrink-pack of whatsoever…

In the last picture I used light to have a look „through“ the shell.

25 Kommentare Gib deinen ab

  1. finbarsgift sagt:

    Wie schön er sich äußert, dein Schotenwahnsinn, liebe Almuth 🤗
    HG vom Lu

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    1. pflanzwas sagt:

      😅 Dankeschön lieber Lu! LG zurück

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      1. finbarsgift sagt:

        :star: :star: :star:

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  2. Ich meine, diese Schoten auch jüngst in Gran Canaria gesehen zu haben, in einem kleinen botanischen Park.

    Das zweite Foto zeigt die wundersame Aussenstruktur schön.

    Diese züngelnden Flammen oder auch Fahnen lassen sich grafisch wunderbar nutzen . Irgendetwas strebt ja in ihnen nach Fortgang/Weitergabe, daher bietet sich die Assoziation des nach oben Strebens an.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, die Farben und Formen sind sehr anregend. Wie der Same eingebettet ist, ist doch höchst spannend finde ich, gerade im „Durchblick“.

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  3. gkazakou sagt:

    Wieder eine tolle Bildersammlung. Manche Kreationen scheinen mit als Schmuck sehr geeignet, zB die kleinen Grün-Blauen von 4a (Farbinversion) als Ohrringe, oder die Samen (5b) als Anhänger.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, das könnte ich mir auch gut vorstellen :-) Danke Gerda!

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  4. picpholio sagt:

    Wunerschöne Kreationen !

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank, das freut mich!

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  5. Schotenwahnsinn
    Sehr gute und verschiedene Ideen sind Dir dazu eingefallen! Die Naturstrukturen sind einfach so schöne Vorbilder.
    Liebe Grüße
    Nina

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke Nina. Ja, in Sachen Natur gehen einem die Ideen nie aus oder :-) LG

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  6. bluebrightly sagt:

    Natur Kreativ – my favorite posts from Almuth. :-) These are inventive and eye-catching. I’m familiar with this tree and its wonderful pods. I remember collecting them once, long ago in NYC, but I just brought them home, I didn’t do anything with them. I love your explorations. The blue, brown and white ones are so attractive – I love that color combination and I like the way you arranged them. The ones with cutout seeds (2a-c) remind me of diagrams of the phases of the moon. 2a & b are (again!) very attractive. 3e is fantastic to my eye. 5a is really nice, too and your idea of the sausage is so silly, :-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Thank you very much for your comment here Lynn. I appreciate that! I read that this tree comes from North America.. I also read that parts of the fruit (?) are used in the kitchen. Have you heard of that? I didn’t open my first shells either, but last week I went out and looked for some more and opened the new ones. The others are too nice to break! It was strange, that the pulp inside was still wet!
      I am happy you like the brown-blue and white one. I think this is due to my textile design years ;-) 5a was a coincidence, but I like the effect too. Diagrams of the phases of the moon, interesting, but I see what you mean. There is a lot of association with all these things :-) „Silly sausages“ – I don’t know what you mean 😜 Have a nice week!

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      1. bluebrightly sagt:

        No, I don’t know about the fruit being used in the kitchen – so they used the covering around the seed? It must not be much. Interesting. I know what you mean by not wanting to break them – I love the curvy, twisty shapes.
        Yes, I see your textile background here!
        American eat sausage, of course, but I associate them with Italians and Germans especially. I smile when I remember Joe eating at a busy, noisy restaurant in Koln – his sausage was huge! I took a picture! :-)

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        1. pflanzwas sagt:

          I want to see it 😄 I try to picture Joe behind a large sausage 😂

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  7. Ich finde diese Schoten ja auch total interessant, bin aber noch nicht auf so kreative Ideen damit gekommen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Manches springt mich einfach an. Ich finde ja alles rund um Saat so faszinierend.

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  8. Wilder Meter sagt:

    Eine tolle Studie von Dir, liebe Almuth 😍

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank Katharina :-) LG Almuth

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  9. Ich hab mal ein paar Schoten bekommen und probeweise in die Erde gesteckt. Aber bisher ist nichts daraus geworden.

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielleicht muß man die Samen erst extrahieren? Die Schoten sind ganz schön stabil. Wer weiß, wie lange die in der Natur brauchen, um aufzugehen?

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      1. Ich weiß nicht mehr, ob ich die Schoten geöffnet habe. Ist schon ein paar Jahre her. Aber manchmal überrascht die Natur uns doch noch.

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        1. pflanzwas sagt:

          Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit Saat und las, daß manche Samen bestenfalls in heißem Wasser eingeweicht werden, bevor man sie aussät. Das ist hier vielleicht nicht der Fall, aber bestimmt gibt es Pflanzen bzw. Samen, die manchmal Jahre zum Keimen benötigen. Wer weiß, wenn du nicht mehr dran denkst, wächst da plötzlich ein Lederhülsenbaum :-)

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