Es frühlingt
Gestern nachmittag schien die Sonne. Nach der frostigen Nacht mit -5 Grad eine wohltuende Wärme. Das finden offensichtlich auch die Vögel, denn die sind sehr aktiv. Es wird geflötet, gebalzt und Nester gebaut.
Das Krähenpaar, genauer gesagt Rabenkrähen Corvus corone, mit dem ich mich letztes Jahr angefreundet habe und was eine Weile auf Distanz war, und ich sind uns wieder näher gekommen. Ab und an bringe ich ihnen eine Walnuss oder ein paar Erdnüsse mit. Wir kennen uns inzwischen (also sie mich ;-). Gehe ich einen bestimmten Weg, fliegen sie mir bereits hinterher oder warten auf mich, wenn sie mich sichten.
Letztes Jahr waren sie noch etwas zutraulicher. Da landeten sie fast auf meinen Füßen. Jetzt ist es so, daß einer von ihnen recht bald und nah landet, während der andere vorsichtiger ist und abwartet. Leider weiß ich nicht, wer wer ist, Weibchen oder Männchen. Gestern hatte ich meine Mitbringsel schnell verteilt, was sie nicht davon abhielt, auf mehr zu hoffen. Manchmal folgen sie mir dann bis zur Haustür.
Unterwegs hielt ich ein paar Minuten, um andere Vögel zu beobachten. Eine „meiner“ Rabenkrähen landete im Baum über mir. Vielleicht will sie sich in der Sonne aufwärmen, dachte ich.
Zwischenzeitlich beschäftigte Krähe sich mit der Maniküre :-)
Dieweil sang in der Nähe ein Rotkehlchen Erithacus rubecula:
In der Nähe turnte ein männlicher Gimpel / Dompfaff Pyrrhula pyrrhula zwischen den Bäumen herum. Ich konnte sehen, wie er die Stämme auf und abflog, sicher auf der Suche nach Insekten.
Immer schnell und zwischen Zweigen ;-)


Die Haseln Corylus, die schon lange blühen, leuchten immer noch vor dem Himmel.
Unter den Bäumen gibt es immer noch Teppiche mit Schneeglöckchen Galanthus. Wie lange die sich halten!
Obwohl wir schon den 1. März haben, steht das Licht immer noch recht tief, leuchtet dafür aber die Welt schön aus.
Charmant umschmeichelt das Licht das Holz.
Ich ging weiter und nach wenigen Metern pfiff das nächste Rotkehlchen. Das ging aber schnell in Deckung. Wie gut getarnt es ist!
Im nächsten Moment überholte mich das Rabenkrähenpaar und landete in der Eiche vor mir.
Ein alter Schlehenstamm. Ob hier schon jemand eingezogen ist?
Unter den alten Schlehensträuchern blühen schon die Veilchen Viola. Wenn die Sonne lange genug drauf scheint, duften sie ganz wunderbar.
Die Schlehen haben schon Knospen, allerdings ganz ganz winzige, vielleicht 1 bis 2 mm. Zu Hause am Monitor entdecke ich dann eine „gemusterte“ Knospe. Da hat sich doch mal wieder jemand eingeschmuggelt ;-) Vielleicht eine Spinne?
Kaum biege ich um die nächste Kurve, landen die Rabenkrähen im nächsten Baum. Ich kann ihnen noch so oft erzählen, daß es heute nichts mehr gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt…
Zuletzt taucht noch eine Kohlmeise Parus major auf, aber die halten ja auch nie lange still ;-)
Jedenfalls ist draußen ne Menge los. Es gibt auch schon Streit um Nistplätze, aber davon ein andermal mehr.
Ach ja, eine Meldung gibt es noch: am 16. Februar sah ich erstmalig einen Sperber Accipiter nisus wieder im Garten. Nachdem die Jungen letzten Sommer geschlüpft waren, war die ganze Familie Sperber von einem Tag auf den anderen verschwunden. Ich nehme an, daß sie damals, in der heißen und trockenen Phase des Sommers, kühlere Gefilde aufgesucht haben.
In letzter Zeit sehe ich in der Gegend des öfteren einen Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla (ohne Foto). Er ist wenig scheu. Neulich lief ich fast in ihn hinein. Ich wollte mir eine helle Stelle an einem Baum ansehen, es war aber der Vogel ;-) Fast 2 m vor mir! Aber mit seiner guten Tarnung ist er ziemlich unauffällig. Kein Wunder ist er so mutig :-) Die neue Vogel-Saison hat jedenfalls begonnen!
It is still cold, the nights are frosty, but when the sun is shining, it gets warm. The birds outside are very active, displaying, singing, building nests and fighting for the best places. I made friends with a pair of crows last year. Meanwhile they got a bit shy, but in between we got closer again. From time to time I have a few nuts for them. Often they hope for more and follow me, sometimes until the door of my house. Last year they got closer, this year one is more trusting, while the other one is waiting in a tree until I have walked a few metres.
Yesterday they followed me until home. When I was making pictures of the other birds, the waited up in the trees until I moved on. I saw robins, bullfinches and tits. They all were busy and fast. No time for portraits ;-)
Viola and snowdrops were blooming, buds could be seen. I pictured buds from Prunus. They were extremely tiny, maybe 1 mm. At home I suddenly saw this little „thing“ with a pattern on it. Maybe a tiny spider?
In the midst of February I saw a sparrowhawk for the first time this year. Last year a pair was breeding here. They got 4 hatchlings. When they were „grown up“ the whole family was suddenly gone. I think they moved on because of the heat and the drought. I am curious if they will breed here again.
Es ist so wundervoll, wie lebendig es um dich herum ist. Die Rabenkrähen wollten vielleicht nur ein bisschen Unterhaltung? Du freust dich über sie …. und sie über dich. :)
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Ja, der Frühling kommt unaufhaltsam näher und bei den Vögeln ist der Bär los ;-) Die Krähen freuen sich über Walnüsse, die ich ihnen hin und wieder mitbringe. Wer weiß, vielleicht genießen sie auch die „Unterhaltung“ mit mir, das mag sein ;-)
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Ja, das ist ein Spinnenhinterkörper auf dem einen Foto 😀
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Ich habe noch mal nachgesehen. Das Tierchen ist immer noch da :-) Leider war das Wetter nicht fototauglich.
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Die Rabenkrähen gelten ja als besonders intelligent (Hakenbildung, um etwas damit zu angeln).
Ich würde aber auch niederen Tieren eine solche „Anhänglichkeit“ zutrauen, wie sie Dir gegenüber gezeigt haben.
Was nutzt, ist doch oft evolutionär umgesetzt – meine Auffassung.
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Wir unterschätzen doch die meisten Tiere. Wir Menschen sind eben auch ein Stück weit „beschränkt“ ;-) Und urteilen gerne mit unseren Maßstäben, die auf das Tierreich nicht zutreffen müssen. Es gibt jedenfalls so einige Arten, die Menschen eindeutig wiedererkennen können. Neben Krähen sind das auch Tauben. Krähen können sogar ihren Kindern vermitteln, wer Freund oder Feind ist. Echt spannend!
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Da hält man ja buchstâblich „den Atem an“!
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„Mein“ liebster und treuester gefiederter Besuch seit Jahren, die Rotkehlchen, vermisse ich seit vielen Wochen im Garten und ich hoffe sehr, dass der kleinen Familie nichts passiert ist.
So schön deine Fotos und auch der Dompfaff ist ganz toll von dir im Bild festgehalten.
Liebe Grüße, Hanne
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Und, ist dein Rotkehlchen inzwischen wieder da? Ich hatte hier früher welche auf dem Balkon, aber dann leider nicht mehr. Kürzlich las ich, daß die nur ein paar Jahre alt werden. Im Garten sind doch eigentlich immer gern welche. Ich hoffe, daß du bald wieder ein Rotkehlchen zu Besuch hast. Die sind ja auch zu niedlich!!! LG Almuth
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Leider ist noch kein Rotkehlchen der kleinen Familie wieder im Garten aufgetaucht, aber wird hoffentlich noch werden und sie sind wirklich die niedlichsten sowie auch neugierigsten Vögel bei uns für mich. 🤗
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Liebe Almuth,
„mein“ Rabenkrähenpaar zeigt das gleiche Verhalten wie Deine. Die größere Rabenkrähe ist zutraulicher und fliegt oder hüpft sofort nahe heran, wenn ich Nüsse anbiete, und die andere ist scheuer und achtet auch auf mehr räumlichen Abstand beim Aufpicken meiner Nußspende.
Sie erkennen mich auch, wenn ich nur auf dem Balkon stehe und dann äugen sie von der Wiese zu mir hinauf. Gelegentlich werfe ich auch Ernüsse vom Balkon auf die Wiese.
Ich mache das immer auf die gleiche Weise: Ich strecke den Arm mit der Nußhand aus, zeige die Nüsse, werfe dann und warte still auf „meine“ Rabenkrähen.
Dieses Muster kennen sie inzwischen so gut, daß sie auch dann zu mir fliegen, wenn sie sich in größerer Entfernung (50 bis 100 Metern) von mir und meinem Balkon befinden.
Nur aus der Hand fressen sie nicht, so nahe trauen sie sich nicht zu mir.
Herzlich grüßt Dich
Ulrike
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Das ist ja schön! Das klingt tatsächlich ähnlich. Ich glaube, als die Brutsaison letztes Jahr anfing, wurden sie zurückhaltender. Deshalb tippe ich auch auf das Weibchen, daß nicht so zutraulich ist. Er wird schon wieder mutiger. Das mit der Entfernung könnte auch hinkommen. Wenn ich aus dem Haus gehe kommen sie manchmal von irgendwoher plötzlich angeflattert, wo ich vorher rein gar nichts sehen konnte. Die müssen sehr gut hören und sehen können :-)
Hier hat jemand einen Link gesetzt, wo von Krähen erzählt wird, die ihren „Freunden“ Geschenke in Form von kleinen Mitbringseln machen! Mußt du mal lesen. Na, ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wie lange bist du mit „deinen“ schon auf „du“ :-)? Herzliche Grüße von mir zu dir!
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Vielen Dank für den interessanten Link.
Daß Krähenvögel Geschenke machen, habe ich vor einigen Jahren in einem der Naturbücher von Peter Wohlleben gelesen.
Mit „meinen“ Rabenkrähen bin ich schon ungefähr seit fünf Jahren auf „du“.
Bisher habe ich von „meinen“ Rabenkrähen noch kein Geschenk bekommen, aber vielleicht habe ich es auch nur übersehen.
Mir ist allerdings etwas anderes Bemerkenswertes mit Rabenkrähen aus meiner Gegend geschehen und das betrifft ihre Fähigkeit, sich Menschen und Gesichter zu merken und so Freund und Fremd zu unterscheiden.
Mein Arbeitsplatz im Deutschen Klingenmuseum befindet sich ja nur in 600m – 700m luftliniger Entfernung von meiner Wohnung und meinem Garten. Das Museumsgelände verfügt über großzügige Grünflächen und viele alte Bäume, es ist ja ein ehemaliges Kloster.
Dort hatten Rabenkrähen gebrütet und eines morgens hüpften zwei Küken auf den Stufen vor dem Eingangsportal herum. Eines war etwas größer und flatterte die Stufen erfolgreich hoch und runter, das kleiner Küken purzelte herum und hockte sich schließlich einfach still auf eine der besonnten Stufen. Ich näherte mich bis auf 1m und beobachtete die Kleinen entzückt. Die Rabenkräheneltern ließen mich gewähren und unternahmen nichts. Doch als ich im Museum war und andere Menschen sich den Küken näherten, gab es Geschimpfe und beeindruckende, warnende Angriffsflüge von den erwachsenen Krähen gegenüber den neugierigen Zweibeinern.
Wir waren dann den ganzen Tag damit beschäftigt, Museumsbesucher und Passanten von den Küken fernzuhalten.
Wohlmeinend wollten sie den scheinbar hilflosen Küken helfen, aber die wurden durchaus von den Elterntieren bewacht und auch buchstäblich zurückgepfiffen; beispielsweise wenn sie sich der Verkehrsstraße zu sehr näherten.
Herzliche Grüße auch von mir zu Dir!
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Was du schilderst, paßt zu dem, was ich mal in einer Doku hörte. Die Eltern vermitteln ihren Kindern, wer Freund oder Feind ist. Mit schleierhaft, wie sie das machen. In der Doku hatten sie jemanden, der die Krähen ärgerte. Später dann: Die Jungvögel, die den Mann nicht kannten, reagierten sofort auf ihn, als der auftauchte. Es sei denn, die Eltern rufen in dem Moment. Das kam da aber nicht rüber im Fillm. Wie auch immer, erstaunlich, was die alles können und wie schön, daß du zur Familie gehörst :-)
Vor vielen vielen Jahren sah ich mal in einer Stadt so ein Küken in einer Fußgängerzone rumstokeln. Meine Freundin und ich machten uns auch schon Sorgen, weil nicht jeder guckt, wo er langläuft, aber die Eltern waren in der Nähe und riefen, so daß wir uns dann keine zu großen Sorgen mehr gemacht haben. Ja, man denkt dann schnell, daß da ein Vogel aus dem Nest gefallen ist, aber man sollte doch immer abwarten, ob die Eltern nicht doch noch auftauchen. Gut, daß ihr und die Vogeleltern so wachsam wart! Faszinierte Grüße von hier :-)
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Ein schöner Vogelspaziergang 😊
Die Krähe hatte vielleicht eine weniger gute Begegnung letztes Jahr und ist daher scheuer. Hier wird auch fleißig gesungen und gebaut. Die Distelfinken scheinen wieder in den (echten) Lorbeer ziehen zu wollen. Der Zaunkönig und das Rotkehlchen waren viel hier unterwegs, aber ich glaube, sie sind zum Nachbarn gezogen. Mein Buschwerk ist noch nicht wieder so dicht, bzw schon besetzt. Die Temperaturen Schrecken die Vögel nicht, der steigende Sonnenstand treibt den Frühling voran.
Liebe Grüße
Nina
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Oh Distelfinken, wie schön. Die sehe ich nur selten, obwohl sie hier in der Gegend unterwegs zu sein scheinen. Den Zaunkönig liebe ich auch. Ach, alle sind niedlich!! Ja, es geht voran. Jetzt darf die Kälte noch verschwinden. LG zurück!
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Kennst Du das:
https://www.bbc.com/news/magazine-31604026
Da hat ein Mädchen jahrelang Krähen gefüttert. Und zum Dank Geschenke zurück bekommen.
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Danke für den Link! Nein, das kannte ich nicht. Ist ja toll! Geschenke von Krähen, witzig, und was die alles ausgesucht haben! Da würde man eher an Elstern denken oder? Hätte ich nicht gedacht, auch nicht, daß das so häufig vorkommt. Berührt hat mich auch die Geschichte auf der folgenden Seite (die mit den Erfahrungsberichten), wo die Krähen den Besitzern das Halsband der toten Katze gebracht haben. Unglaublich. Na, mal sehen, wie nahe ich den Krähen hier noch komme :-)
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Das sind ja schöne Vogelbegegnungen. Ich bin gespannt, das Du mit „Deinen“ Krähen noch erlebst.
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Ich auch :-)
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Wonderful to see all the bird life that’s around you – thanks for sharing :-)
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Thank you. Spring comes closer every day. I enjoy the singing of the birds right now :-)
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I hope the sparrowhawks breed near you again. The robin photos are so sweet – I’m fond of that bird. The hazel catkins – wonderful!! And the violas – ah, spring! :-)
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Hm, crows, magpies AND sparrowhawks? A lot of hunter in one area ;-) But as it seems there is enough food for all of them. I didn’t see the sparrowhawk again, but who knows?
Yesterday I noticed unfortunately that the big tree in front of the old sparrowhawks nest has fallen, not entirely, but half way. Some branches are hanging over the pathway. I am not sure, if the town will leave it this way. I believe it is a hawthorn. It must have happened these days. A pity, because this wild island of old trees and bushes is another good nesting area for the birds. It gets „lighter“ every year :-( And the sparrowhawk wouldn’t have such a good protection again.
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I bet they will cut it down eventually, too bad. A wild island of old trees and bushes is a good way to put it – let it be!! You must have organizations that buy and preserve land outside the city. Wouldn’t it be nice if there was an organization with enough money to buy small pieces of land in the city and let them be totally wild? Hannover Wildgardens!
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I heard a motor saw today. Another tree on the other side broke into 3 parts last year, but it is far off the path so they let it lie. This was too close to the path. I will have to take a look the next days if they took the whole tree away.
I like your idea!!! Imagine it could be real, but I fear the prices for land inside a city are too high…. Some of our environmental organizations buy land in the country side to give shelter for rare species, but not in towns…
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Yes, that’s exactly the way it works here – land in the cities is too expensive but organizations buy land outside cities and preserve it. That’s how the heron rookery was preserved. And of course, they try to get land owners to donate their land, especially after they die – that can work well.
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Yes, that is a good thing. Good to hear it happens all over the world. I wish nature would be more important in our world (building, farming etc), at least more valued by people in charge. Lets hope that things get better!
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