Pilze, Totholz, Ahorn

Winterpotpourri aus dem Wald

Ich habe gerade viel zu tun, aber bei dem Regenwetter ist fotografieren sowieso nicht so möglich wie sonst. Auch gut, spart mal Festplattenspeicher ;-). Auf dem Balkon blühen die ersten Primeln. Ich bedaure, daß ich es verpaßt habe, sie umzupflanzen. Hätte ihnen sicher gut getan. Sie sind recht klein. Ansonsten ist derzeit eigentlich nur was von meinen Waldspaziergängen zu zeigen.

Wie immer kann ich mich zu dieser Jahreszeit für Ahornblätter begeistern.

Die Fotos sind noch vom Jahresende. Im feuchten Wald gedeiht gerade alles, was glibberig ist bei den Pilzen. Drüslinge, Zitterlinge und Co. Das hier könnte ein Warziger Drüsling Exidia nigricans sein. Wer sich das wieder ausgedacht hat!! Wie Wackelpudding, nur fester.

Diese „Wackelpeter“ gibt es auch in Braun und Weiß. Das könnten Weißliche Drüslinge Exidia thuretiana sein.

Auch schön im Winter sind die tollen Totholzstrukturen, wobei auch hier Pilze ihre „Finger“ im Spiel haben.

Auch andere Blätter haben schöne Strukturen.

Interessant finde ich es immer, wenn Totholz farbig ist. Orange? Rot? Im Winterwald? Sicher irgendwelche Pilze, aber fragt mich nicht, welche.

Gerade dachte ich noch, daß ich derzeit keinerlei Insekten sehe. Dabei ist mir doch wieder ein Echter Sackträger Psychidae begegnet. Nein, den Namen habe ich mir nicht ausgedacht, die heißen wirklich so! Sie gehören zur Familie der Schmetterlinge.

Erst einmal die Fundstelle. Alles, was so faserig aussieht, fällt mir ins Auge. Im ersten Moment fragte ich mich nur, was das ist.

Aus der Nähe:

Ich füge hier mal die Erklärung aus einem älteren Beitrag ein:

Es handelt sich um sehr kleine Falter, die Weibchen sind meist flügellos. Die Raupen entwickeln sich in einem sogenannten Sack aus Pflanzenteilen oder kleinen Steinchen. Die sind dadurch so gut getarnt, daß man sie erst mal gar nicht als etwas Lebendes wahrnimmt. Wer schon mal Köcherfliegenlarven gesehen hat, so ähnlich sehen die Sackträger aus.

Während ihrer gesamten Entwicklung bleibt die Raupe in ihrem Sack. Von dort aus futtert sie auch. Ich sah so etwas schon mal, nur nicht auf einem Blatt, klick. Wenn sich die Raupe verpuppt, wird der sogenannte Sack mit einer Unterlage versponnen. Das kann Rinde oder ein anderer Gegenstand sein.

Ansonsten waren da noch meine geliebten Holzkeulen Xylaria, Langstielige wie Geweihförmige :-)

Auf diesem Totholzhüberbleibsel finde ich sie schon seit ein paar Jahren. Mal dominieren die Einen, dann die Anderen. Beide Arten tragen zur Zersetzung von Totholz bei. So klein und zart sind die Fruchtkörper.

Das sind die Geweihförmigen Holzkeulen Xylaria hypoxylon. Zu schön!

Und die Langstieligen Holzkeulen Xylaria longipes, die ich an anderer Stelle oft finde. Fast noch schöner, lach. Hier sogar mit Regendach.

Manche stehen einfach dekorativ vor sich hin, andere arbeiten sich durch, um einen Platz an der Sonne zu kriegen.

Zuletzt noch ein putziger Pilz. Ich denke, es könnte ein Kammpilz Phlebia sein, ganz sicher bin ich aber nicht. Kammpilze sind Folgezersetzer und lösen Weißfäule aus. (Oder doch ein Eichen-Zystidenrindenpilz Peniophora quercina??? Ach, keine Ahnung, Grau und flach….)

Der Winter ist langweilig? Nicht im Wald, nicht in der Natur!

The weather is rainy and I have a lot to do, so there is no time for new pictures. So there are some left from last years visit to the forest. Some fungi, deadwood and Maple leaves. The leaves and their structures are some of my favourite findings in wintertime. Aren’t they nice? In the wet forest gelly-like mushrooms dominate at the moment. The black and white ones or some yellow of the kind Exidia. Then I found some of my favourite mushrooms again, the small and tiny Xylaria. In German they are called „Holzkeule“ club or mace out of wood. And they really look like that, at least to me. The small thing on deadwood what looks like a little brush is a pupa from a butterfly family (Psychidae). Strange thing. A caterpillar lives in it and eats from inside the pupa. Winter is boring? Not in the wood, not in nature :-)