Die Vielfalt unserer Pilze IX

Zum Jahresende noch ein paar schöne „Glückspilze“

Durch meine kleine Blogpause bin ich gar nicht mehr dazu gekommen, welche von meinen geliebten Pilzen zu zeigen. Bevor das Jahr um ist, also noch ein paar schöne Exemplare. Vielleicht bringen sie uns noch etwas Glück :-) Die Fotos sind noch vom Oktober, als die Pilzwelt gerade Kopf stand. Oder so.

Ich mag ja nicht nur Farbe und Form der verschiedenen Pilze, ich liebe es auch, sie an den möglichen und unmöglichsten Orten zu finden. So unmöglich ist das natürlich nicht, aber wie sie hier zum „Fenster“ rausgucken, ist doch niedlich :-)

Schön finde ich es auch, wenn sie in Gruppen daherkommen:

Ich hatte mich damals ein bißchen durch die Pilzgattungen geklickt. Ich dachte, ich hätte es hier mit irgendwelchen Helmlingen zu tun. Aber dann gibt es noch so viele andere Arten und ich blickte nicht durch. Schirmlinge und Schüpplinge, Saftlinge und Milchlinge, Täublinge und und und. Jedenfalls eine ganze Menge und ich bin ahnungslos wie zuvor.

Egal, hier gefielen mir die Farben.

Ein bunter Haufen irgendwelcher Lamellenpilze. Da es mal wieder ein düsterer Tag war, mußte ich blitzen.

Hach, diese Grüppchen! Links ist vermutlich wieder ne Bergbesteigung ;-) Rechts könnten schon ältere Wurzelnde Schleimrüblinge Hymenopellis radicata sein. Die Bilder darunter zeigen die beiden Arten noch mal von oben.

Vermutlich ebenfalls Schleimrüblinge, vielleicht Buchen-Schleimrüblinge.

Und wie erwähnt, besondere Farben gefallen mir auch. Die hatten so einen violetten Touch.

Dann hatte ich noch ein nettes Erlebnis. Im Wald begegnete mir ein junger Mann, so um die 30. Als er an mir vorbeilief, fragte er, ob ich auch Pilze sammeln würde. Ich sagte, daß ich mich nicht auskennen würde und sie nur mit der Kamera sammle! Er ging weiter und blieb nach einigen Metern stehen. Ich holte auf und er zeigte mir ein paar Pilze. So ging es eine Zeit lang weiter. Wir liefen ein Stück zusammen und ich bekam eine kleine Pilzlehrstunde. Das war schön.

Unter anderem auf diesen Ästigen Stachelbart Hericium coralloides machte er mich aufmerksam. Den oder einen ähnlichen sah ich erstmals bei Susanne auf dem Treibsandblog. Die Art ist relativ selten und steht auf der Roten Liste, weshalb man ihn nach Möglichkeit stehen lassen sollte. Ich hoffe, man erkennt die kleinen „Äste“. Gefährdet ist er, weil er hauptsächlich in Buchenwäldern mit altem Bestand vorkommt. Er beteiligt sich an der Zersetzung von Totholz und erscheint erst, wenn sich der absterbende Baum im letzten Stadium der Zersetzung befindet. In diesem Teil des Walds gibt es zwar keinen reinen Buchenwald, aber doch einige alte absterbende Buchen. Die Art gehört übrigens zu den Stachelbartverwandten. Klingt doch im Märchen!

Auf der Nahaufnahme der anderen Kamera sieht man seine „Stacheln“ vielleicht etwas besser.

Weitere Funde links vielleicht ein Kastanienbrauner Becherling Peziza badia, rechts Keine Ahnung. Das Ding rechts sieht aus, als würde es gleich zubeißen ;-)

Zu guter Letzt noch mal eine Garnitur Schleimpilze: Blutmilchpilze Lycogala epidendrum. Heute sah ich sie wieder in einer unauffälligeren Farbe. Jetzt sind sie gerade dabei ihre Sporen zu verteilen.

The year is almost over and I want to show you some more of my fungi-findings from October. Maybe one or another of these funny „guys“ bring us luck ;-) I wrote it before: I like the form and the colours, the places they grow and when they grow in groups or solo.

While taking pictures I had a nice moment. A young man of about 30 years passed me and asked if I would collect mushroom too. I said no, I don’t know enough about fungi and I only collect them with my camera. He went further and stopped, waiting for me. When I arrived he showed me some mushrooms and explained. We walked a little while together and I got a small lesson about fungi, which was very nice :-)

He showed me also the white coral-like fungus Hericium coralloides in the middle of this post. It is a special finding. This kind Hericium coralloides is seldom and endangered. It needs old beeches. This mushrooms feeds on deadwood. The fruit shows up in the final state of decomposition. Beech forests are not very common anymore, especially not with old trees. In our town forest we have a mixture of many different kinds of trees, but there are parts with old and starving beech trees. So this interesting fungi had a chance :-)

The last two pictures are slime moulds again. I saw them today. Their colour is unobtrusive now and they spread their spurs.

32 Kommentare Gib deinen ab

  1. Der Stachelbart sieht ja super aus. Wie lauter gefrorene Mini-Wasserfälle.

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    1. pflanzwas sagt:

      Stimmt, das trifft es am Besten! Ja, es ist ein witziges Gebilde :)

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  2. Ule Rolff sagt:

    Der Ästige Stachelbart erinnert mich ganz stark an die Winterbäume aus einem Bilderbuch meiner Kindheit. Großartige Entdeckung, zu schön!
    Diese Pilzgrüppchen sind immer wieder so charmant!
    Liebe Almuth, für 2023 wünsche ich dir das Allerbeste, bleib gesund und motiviert – hab einen sanften und freundlichen Jahreswechsel.

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    1. pflanzwas sagt:

      Das klingt schön! Danke Ule, alles Gute auch für dich 🍀🥂🍄 und einen angenehmen Jahreswechsel!

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  3. Hope you’ll find a lot of ‚Glückspilzen‘ next year! :)

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    1. pflanzwas sagt:

      Haha, thank you :-) A happy New Year to you!

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  4. Nati sagt:

    Wirklich faszinierend, die Pilzwelt.
    Wenn man sie nur ein wenig näher betrachtet.

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  5. Danke für so viel Schönes.

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  6. picpholio sagt:

    Noch niehmahls gesehen, die Ästigen Stachelbart – wunderschön !
    Alles gute für 2023 !!!

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    1. pflanzwas sagt:

      Das wünsche ich auch, alles Gute und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

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  7. Immer wieder ein Erlebnis, Deine Sammelstücke zu sehen. Liebe Almuth, für 2023 wünsche ich Dir das Beste, bleib gesund und munter, Liebe Grüße, Jürgen

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank Jürgen, all das wünsche ich dir auch! Liebe Grüße
      Almuth

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  8. frauholle52 sagt:

    Guten Rutsch, liebe Almuth! Regine

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    1. pflanzwas sagt:

      Liebe Regine, das wünsche ich dir auch! Einen guten Start ins Neue Jahr mit vielen schönen Erlebnissen und was du dir sonst noch so wünschst!!! Ganz liebe Grüße von Almuth

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    1. pflanzwas sagt:

      Gestern sah ich noch mal die hübschen Fleischroten Gallertbecher. Die sind jetzt fast rosa, wo sie voll „erblüht“ sind. Auch toll!

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  9. naturfund.de sagt:

    Eine ordentliche Pilzvielfalt, die du hier präsentierst. Um den Stachelbart beneide ich dich. Schöner Fund und schöne Fotos. Das Ding rechts, was gleich zubeißen könnte, schätze ich auf Kammpilz. Das nur kurz angemerkt, da ich gerade in Sachen Kammpilze recherchierte, weil ich einen eigenen Fund gegenchecken wollte. Ansonsten bin ich bei vielen Pilzen mit normalen Hüten in der Bestimmung meist komplett verloren, wenn es zu viele ähnliche gibt. Aber schön sind sie allemal, erstrecht im bestimmten Licht oder mit Blitz.
    Hab einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke, ich hatte auch überlegt, ob es ein Kammpilz sein könnte, aber wie ich gestern schon anmerkte, bin ich mir bei der Art etwas unsicher. Ich muß mich da unbedingt noch mal vertiefen. Umso besser, wenn du das schon bestätigst!
      Dir auch einen guten Rutsch ins Neue Jahr! LG Almuth

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  10. Wishing you all the very best for 2023!

    ✨🎶🔔🎉🥂🎉🔔🎶✨

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    1. pflanzwas sagt:

      Thank you Graham! A happy new year to you too, all the best for 2023 and many more beautiful mirrorings (do you say so?) :-)

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      1. Thanks! And, yes, you could say „mirrorings“ – a little unusual, perhaps, but I like it! More commonly used would be „reflections“, I think (which has a nice double meaning – the literal mirror reflection and also the act of mental contemplation).

        Take care & all the best for 2023!

        ▪◾◼◾▪▫◽◻◽▫▪◾◼◾▪▫◽◻◽▫▪◾◼◾▪
        ▫◽◻◽▫▪◾◼◾▪▫◽◻◽▫▪◾◼◾▪▫◽◻◽▫

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        1. pflanzwas sagt:

          Thank you 🙏 In German it is nearly the same, Reflexion, and has the same two meanings like in English 🙂

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  11. Wieder schöne Pilzfunde. Der Stachelbart ist toll, sieht aus wie ein gefrorener Wasserfall. Den habe ich noch nicht gefunden.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ich dachte doch. Ich habe deinen Blog ja sogar hier im Text verlinkt. Ich meine jedenfalls, daß du einen Stachelbart vor einiger Zeit gezeigt hast. Daher kannte ich ihn überhaupt :-) Mußt du noch mal gucken. Ich habe auch nicht mehr alles auf dem Schirm, was ich schon alles gesehen und hier im Blog gezeigt habe ;-)

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      1. Ah, so ein kleiner weißer? Der war aber nicht so eindrucksvoll, wie Deiner.

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        1. pflanzwas sagt:

          Ach, dann täuscht das Bild. Ich hätte jetzt gedacht, der wäre größer gewesen. Wobei meiner auch nicht sooo groß war. Man bräuchte was zum Vergleich :-)

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  12. bluebrightly sagt:

    I’m very happy to read about your encounter in the forest. It’s always nice to share your love and reverence for life with people who feel the same way, especially if it just occurs in this unplanned, natural way. I’ve seen photos of mushrooms like the one he showed you but I have never seen one in person – that was lucky! Your photos of it are really beautiful. I hope more beech forests will be preserved.

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    1. pflanzwas sagt:

      Yes, those encounters are nice and I remember you had some of these too in your forests :-) From time to time you meet nice people and exchange a few words.

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      1. bluebrightly sagt:

        Yes, most people just smile and say „Hi!“ but sometimes there’s more conversation, which is really nice.

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