Kleine Furchenbienen
In den letzten Wochen war viel an kleinen Wildbienen hier oben im 3. Stock. Ich habe euch ja schon Bilder gezeigt. Es sind noch ein paar Winzlinge dazugekommen. Neue, wie Bekannte.
Wenn man bedenkt, daß die Blüte vom Blutweiderich maximal 1 cm mißt, dann muß diese Wildbiene wirklich klein sein. Ich sehe sie jedes Jahr, habe aber keine Ahnung, mit wem ich hier die Ehre habe :-)
Ich hatte nur Glück, sie endlich mal „größer“ aufs Bild zu kriegen. Das einzige, was ich herausfinden konnte, ist, daß es sich um eine sogenannte Furchenbiene handelt. Die haben am Hinterteil eine kleine Kerbe, ihr Markenzeichen.
Von den Furchenbienen gibt es zwei Gattungen mit den Namen Lasioglossum und Halictus. Hier bei Wildbienen.de wird das ausführlicher erklärt. Unterscheidungsmerkmal sind die Haarbinden auf dem rückwärtigen Körperteil der Wildbiene. Die einzelnen Rückenplatten, sogenannte Tergite, können behaart sein. Bei der Art Lasioglossum sitzen diese Haarbinden an den oberen Tergiträndern, bei der Art Halictus sitzen sie an den unteren Rändern der Tergite. Im Englischen heißen letztere End-banded furrow bees. Das macht es eigentlich etwas leichter im Verständnis.
Leider war die hier zu gut verdeckt, um genaueres über ihre „Frisur“ sagen zu können.
Und wo wir gerade beim Thema sind, diese Wildbienen bezeichnet man im Deutschen auch als Schmalbienen, da insbesondere die Männchen sehr schlank ausfallen. Das würde hier ganz gut passen bei der folgenden Art.
Darf ich vorstellen: Ein Männchen der Gemeinen Furchenbiene Lasioglossum calceatum. Letztes Jahr begegnete sie mir das erste Mal. Einmal auf dem Balkon und einmal im Garten. Sie hat einen ganz schön langen Körper, der dazu noch etwas rötlich schimmert. Sie ist knapp 1 cm lang.
Während viele Wildbienen solitär leben und sich allein um Brut und Nestbau kümmern, gibt es auch Wildbienenarten, die semisozial oder eusozial leben oder die beides vollziehen.
Bei der Gemeinen Furchenbiene beginnt ein Weibchen unterirdisch mit dem Nestbau und dem Anlegen einer Brutzelle. Nach einiger Zeit schlüpfen kleinere Arbeiterinnen, die die zweite Brut versorgen und bewachen (wofür wohl immer eine Arbeiterin zuständig ist). Die Brutzelle wird hier immer verschlossen, kann aber jederzeit von der „Königin“ oder den Arbeiterinnen wieder geöffnet werden, um den Nachwuchs zu versorgen. Aus der dritten Brut entstehen dann die Geschlechtstiere, etwa ab Juli. Bereits im Nest werden die Weibchen begattet. Sie überwintern zusammen und der Kreislauf beginnt von vorne.
In Regionen mit kurzen Sommern, wo die Zeit für mehrere Bruten nicht reicht, nistet die Gemeine Furchenbiene wiederum solitär. Diese Form kommt öfter vor. Die Wildbienenarten sind so bestens an ihren Lebensraum angepaßt.
Lecker nippen an den Mädchenaugen Coreopsis.


Achtung, nochmal ein Farbwechsel :-) Das sie nicht sehr groß ist, sieht man wieder gut in der Malvenblüte hier.
Da muß sie sich ganz schön raus- bzw. hocharbeiten :-)
Small and tiny wild bees from my balcony.
Weiß gerade nicht was mich bei den schönen Bildern mehr fasziniert, die wunderschönen Blüten oder auch so schönen Insekten!
Liebe Grüße von Hanne
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Man darf beides genießen :-) Hier müssen wir uns nicht entscheiden. Vielen Dank Hanne, LG
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Stimmt und hab den Anblick auch wirklich genossen! 😉
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Das erste und vor allem das letzte superb!
Wunderbar wieder!
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Danke Gerhard :-)
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Manches Hintergrundwissen ist schon recht interessant.
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Leider kann ich mir vieles nicht merken, was ich immer bedaure. Manches ja, anderes, öh……….
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Geht mir nicht anders. Irgendwo sind Grenzen, zum Glück.
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😎
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Deine Farbwechsel von violett zu gelb zu pink sind wirklich hübsch knallig. Echte Hingucker sind aber vor allem die tollen Bienenfotos. Wie gut, dass du nie müde wirst, Informationen dazu zu liefern, das wirkt wunderbar gegen die Vergesslichkeit. Danke dafür, liebe Almuth!
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Das ist das Stichwort. Manche der Infos kann ich selber schlecht behalten bzw. dann später wiedergeben. Irgendwann bleibt vielleicht was hängen nach der xten Wiederholung 😉
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Ja, wenn man die Bienen von der Seite sieht, dann würde ich hier auch als erstes sagen, dass es Furchenbienen sind. Man braucht wirklich ein paar Fotos um das annähernd zu bestimmen und wohl auch jahrelange Erfahrung. Alles eine wunderbare Welt für sich.
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Echt? Da tu ich mich doch schwer. Ich brauche immer noch die Kerbe 😉 Ja, mit der Zeit erkennt man wohl mehr. Ich bin ja froh über diese Bestimmung anhand der Cutbitalzellen der Flügel. Das hilft für den Anfang, aber man braucht die entsprechenden Fotos.
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Mal eine Furche zu sehen, da braucht man wohl viel Glück, da sie ja fast immer nach unten gekrümmt auf einer Blüte sitzt. Die Cubitalzellen der Flügel zur Bestimmung würde mich noch mehr verwirren.
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Da ich sie auf den Fotos oft von hinten erwische, stellt das kein Problem dar 😁 Das mit den Zellen ist auch nur für eine erste Einordnung, aber wenigstens das.
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Dann hast du die Furche schon gesehen? Ich erst einmal auf einem Foto. Bei dir?
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Bei der winzigen, die am Blutweiderich war und auch bei der einen oder anderen Kleinstbiene. Meistens auf Fotos hinterher.
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Die kleine Furchenbiene scheint selig zu sein im „Himmel“ der rosa Blüte! So wunderbar, sie im Großformat bei ihrer glücklichen Arbeit beobachten zu dürfen! Das macht sicher auch Freude, im richtigen Moment mit der Kamera dabei zu sein. Danke!🌺🌤️🍀
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Und es mit der Kamera auch sichtbar zu machen. Sie ist noch mal ein Vergrößerungsglas, ohne das uns viel entgehen würde.
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Ja.💐
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Oh, es gibt noch so viele Wunder-Photos! Da kommt ja keiner mit Schauen und Kommentieren hinterher. Soooo eine Fülle an Wunderbarem!💐
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*lächel* Das ist der Sommer. Da kommt man wahrlich nicht hinterher 😊
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😊💐
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Das Männchen der Gemeinen Furchbiene in der roten Blüte ist auch eine Pracht!
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Herrliche Fotos sind dir da gelungen und die Erklärungen sind sehr interessant!
VG
Christa
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Danke Christa. Man lernt nie aus 🙂
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You have become an expert at photographing the tiniest insects! I hope you’re not hurting your neck. ;-)
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😅 Yes, this year I am somehow connected to tiny insects. There are so many of them up here. My neck? Watch your neck 😅
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:-) Thanks!
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