Noch viel Grün
Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, die Wiesengeschichten für dieses Jahr in diesem Jahr abzuschlließen.
Blick auf die Wiese Anfang September. Weniger Blüten, stattdessen schon viele Samenstände, besonders von der großen Ansammlung der Acker-Kratzdisteln Cirsium arvense. Außerdem dominant Melde und Beifuß.
Die Blumeninsel wurde zum Schluß auch nur noch von Melde u.ä. dominiert. Weiter unten gab es noch vereinzelt Blüten. Egal, die Wanzen hat das nicht gestört ;-)
Nicht, daß ich nicht schon genug Wanzen gezeigt hätte, aber sie sind jedes Mal wieder so dekorativ :-) Außerdem ist das hier ein sehr passendes „neues“ Bild, denn am Vogelknöterich Coreus marginatus (neben Ampfer) legen die Lederwanzen Coreus marginatus besonders gerne ihre Eier ab.
Einer kommt, der nächste geht…
Auch den Kratzdistelskulpturen konnte ich selten wiederstehen. Nach Regen sahen sie besonders skurril aus. Rechts hat was von Vogelscheuche oder?


Das dürften Pflanzengallen sein, ich weiß nicht mehr, an was für einem Blatt, es war aber in der Hecke, vielleicht auch ein abgefallenes Eichenblatt. Pflanzengallen entstehen häufig durch Insekten oder Parasiten, aber auch durch Bakterien und Pilze. Sie werden durch ein abnormes Zellwachstum ausgelöst. Im Insektenreich führt das gerne dazu, daß diese hervorgerufenen Erscheinungen den Insekten im Larvenstadium Schutz bzw. einen Lebensraum bis zum vollständigen Abschluß ihrer Entwicklung bieten.
Die Insekten, zum Beispiel Gallwespen, stechen das Pflanzengewebe an und injizieren Pflanzenhormone, sogenannte Cytokinine. Diese führen dazu, daß bestimmte Formen von Pflanzenwachstum gefördert werden. Insekten, die von ihrer Entwicklung her höher stehen, sind in der Lage mit ihren Cytokininen ein „genaueres“ Ergebnis herbeizuführen oder vielleicht besser gesagt, ein gezielteres Ergebnis. Wobei die Formen ständig variieren und sich auch bei derselben Insektenart eigentlich nie gleichen.
Sie sehen jedenfalls putzig aus, diese Gallen.
Letzte Blüten und mal wieder eine Kreuzspinne. War wohl ein gutes Kreuzspinnenjahr.



Noch ein Beweisfoto minderer Qualität: eine Wildbiene auf einer Clematisblüte. Ich weiß nicht, was es ist, aber es zeigt, daß es sich lohnt, im späten Sommer für blühendes im Garten zu sorgen.
Melde Atriplex: Blatt und Samenstände in Herbstfärbung.


Interessant fand ich diese schöne Rotfärbung einige Zeit vorher. Das hier auf dem folgenden Bild ist vielleicht der Weiße Gänsefuß. Tut mir leid Leute, aber mit Melde Atriplex, Weißem Gänsefuß Chenopodium album sowie Beifuß Artemisia stehe ich ein bißchen auf Kriegsfuß. Immer wenn ich denke, jetzt kann ich sie auseinanderhalten, verwechsle ich sie wieder. Dabei ist es gar nicht sooo schwer, sie zu unterscheiden, aber ich kann es mir nur schwer merken.
Den Gänsefuß kannte ich noch gar nicht, auf den bin ich eben erst gestoßen. Er sieht der Melde sehr ähnlich. Der Unterschied ist die Anordnung der Blätter, bei Melde ist diese wechselständig, bei Gänsefuß gleichständig (sie liegen sich gegenüber). Übrigens gibt es auch noch roten Gänsefuß. Macht mich fertig.
Sind das nun die Blüten des X-Gänsefuß? Es könnten männliche Blüten sein, aber nagelt mich nicht fest. Botanik ist nicht so meins…
Anfang September gab es also noch viel zu sehen. Doch zeigt sich hier schon viel vom nahenden Herbst. Insekten gab es schon noch einige, aber es war schon wesentlich übersichtlicher, als im August. Jedenfalls was die normalgroßen Insekten anging. Die ganz Winzigen habe ich vermutlich übersehen ;-)
Translation follows…
Liebe Almuth,
es ist schön mitzuerleben, was auf Deiner Wiese so vor sich geht. Eine Woche oder so hast Du ja noch, die Jahresserie zu Ende zu bringen. 😊
Ich wünsche Dir eine angenehme Weihnachtswoche.
Lieben Gruß,
Tanja
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Ja, ich würde es gerne abschließen. Auf der anderen Seite ist mir gerade gar nicht nach herbstlicher Wiese, aber da müssen wir durch ;-) Dir wünsche ich auch noch ein paar schöne Tage mit netten tierischen Begegnungen :-)! LG Almuth
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Ich danke Dir, liebe Almuth. Auch Dir eine schöne Weihnachtswoche.
Tanja
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Danke :-)
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Atemlos durch die Wiese! Nicht zu fassen: diese Schönheit überall! Und natürlich : das Auge dafür!
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