Insektenleben: Töpfergrabwespe und Konsorten

Solitärwespen mögen Nisthilfen

Jetzt scheint die Mauerbienensaison endgültig vorbei zu sein. Letzte Woche werkelten immer noch 2 oder 3 Exemplare, doch jetzt sehe ich keine mehr. Dafür sind etliche Blattschneiderbienen aktiv, doch davon ein anderes Mal mehr.

So wie es solitäre Wildbienenarten gibt, also solche, die keinen Staat bilden und Brutgeschäft und Nestbau für sich alleine bewältigen, gibt es auch solitär lebende Wespenarten. Die Grabwespen Spheciformes gehören dazu. Sie sind sogar mit den Bienen verwandt, wer hätte das gedachte. Die Gruppe der Grabwespen ist sehr artenreich und die Größen reichen von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern, aber vermutlich nicht bei uns ;-)

Eine Mischung von Nisthilfen aus hauptsächlich Pappröhren und ein paar Wasserdoststengeln.

Die gute Nachricht, auch wenn sie etwas merkwürdig aussehen, sind sie völlig harmlos. In der Regel jagen sie andere Insekten, die sie mit einem Stich lähmen und als Proviant für ihre Nachkommen in die Nisthöhlen eintragen. Ich hatte da schon diverse Exemplare. Eine davon steht beispielsweise auf Schnaken!

Eigentlich hatte ich Glück, sie vor die Kamera zu bekommen, nur leider nicht scharf genug. Links hat die Grabwespe irgendwas im Mund, ich tippe auf eine Blattlaus, kann aber auch was anderes sein. Wenn es denn eine Töpfergrabwespe ist, müßte die Beute eine Spinne sein. Sie jagen Spinnen bestimmter Gattungen und lagern die für ihren Nachwuchs in der Niströhre ein. Das können, je nach Röhrenlänge, bis zu 30 Stück sein.

An diversen Niströhren, die ich über den Balkon verteilt habe, tut sich derzeit was. Am Liebsten mögen die Grabwespen anscheinend Bambus und meine Wasserdoststengel, in den Pappröhren sah ich bislang maximal Maskenbienen.

Wie erwähnt hatte ich großes Glück die hier vor die Linse zu bekommen, nur leider waren die Lichtverhältnisse nicht gut.

Die Stengel vom Wasserdost Eupatorium sind markhaltig. Ich habe vorher etwas nachgeholfen und sie mit einem Stab ausgehöhlt. Manche Arten machen das selber, aber nicht alle.

Jedenfalls ist es doch schön, wenn noch jemand hilft, Blattläuse wegzufangen. Aber wie gesagt, jede Art ist auf andere Beutetiere spezialisiert.

Dieser Stengel wurde schon dicht gemacht. Kurz vorher hörte ich aus der Röhre noch ein surren oder summen, es wurde offensichtlich gewerkelt, sonst wäre ich gar nicht drauf aufmerksam geworden!

Bei diesem kleinen „Dickkopf“ tippe ich ebenfalls auf eine Grabwespe, sicher bin ich nicht.

Es saß auf einem Blatt meines Blutweiderichs. Wie klein das Insekt ist, sieht man hier:

Es ist immer was los vor der eigenen Haustür :-)

The red mason bee season seems to be over. Last week I saw the last 2 or 3 wild bees working here. Now I find solitary wasps at the nesting tubes. They seem to prefer tubes from Bambus or Eupatorium. Solitary wild bees and wasps live on their own, they don’t build any states and they are harmless. Sphecoid wasps are „interested“ in other insects they need to feed their larvae. Some hunt aphids, others spiders and so on. Rather helpful :-) The one on the last pictures could be a solitary wasp or bee, I am not sure.

There is always life close to your door :-)

12 Kommentare Gib deinen ab

  1. I really like your insect hotel. You are getting lots of interesting guests booking in too, by the looks of it :)

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    1. pflanzwas sagt:

      Thank you Peter. I am curious what comes next :-)

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  2. Ule Rolff sagt:

    Ich finde gerade die Aufnahmen, von denen du die Lichtverhältnisse kritisierst, besonders stimmungsvoll beleuchtet. Natürlich, gemessen an einer Idealbeleuchtung zur Dokumentation von Details ist es da ein bisschen dunkel. Aber es ist doch eine schöne Abwechslung, wenn du mal nicht „nur“ dokumentierst.

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke Ule :-) Ich werde mir Mühe geben, die Doku etwas in den Hintergrund zu rücken ;-) Klar, hätte ich das Insekt gerne schärfer abgelichtet, aber es stimmt, es kommt so stimmungsvoller rüber.

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      1. Ule Rolff sagt:

        So war meine Anmerkung gar nicht gemeint, Almuth! Doku und künstlerische Fotografie haben doch beide ihre Berechtigung. Und an deinen dokumentarischen Aufnahmen habe ich unendlich viel über Insekten und Pilze (z.B.) gelernt.

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        1. pflanzwas sagt:

          So habe ich sie auch nicht verstanden Ule, deshalb das Zwinkern ;-) Wenn beides zusammenkommt ist es durchaus schöner :-)

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  3. Deine Besucher sind wirklich abwechslungsreich.

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  4. So schlecht sind die Fotos der grabwespen doch nicht, almuth!!
    Erstens sind die schnell, zweitens klein und drittens sind sie oft im halbschatten.
    Man erkennt ihre grundsätzliche Form. Das ist hilfreich

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    1. pflanzwas sagt:

      Du hast Recht. Diese hier war erstaunlich entgegenkommend :-)

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