Der Laubholz-Zangenbock und Kumpel

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Ein Käfer und andere Artgenossen

Kürzlich im Wald begegnete mir dieser schöne Käfer hier. Richtig große Käfer habe ich bislang selten gesehen, da ist dieser mit seinen bis zu 2 cm Größe schon ein ausgefalleneres Exemplar für mich. Mein bislang größter Fund war der Sägebockkäfer. Der erreicht eine Größe von bis zu 4,5 cm.

Zurück zu diesem tollen Bockkäfer, der Schwarzfleckiger Zangenbock oder auch Laubholz-Zangenbock Rhagium mordax genannt wird:

So Aug in Auge sah sein Gesicht irgendwie putzig aus. Seine Zeichnung wirkt doch so, als würde er Zähne zeigen oder? Sein „Kostüm“ bietet eine ziemlich perfekte Tarnung, wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann. Von der Rinde hat er sich nicht sonderlich abgehoben. Hätte er sich nicht bewegt, wäre er mir vermutlich nicht aufgefallen.

Dieser Käfer nascht gerne an Doldenblütlern. Seine Larven entwickeln sich in insbesondere im Holz von Laubbäumen. Es dauert 2 bis 3 Jahre, bis der Käfer voll entwickelt ist.

Ansonsten traf ich wieder mal den leuchtend Scharlachroten Feuerkäfer Pyrochroa coccinea. Auch dieser soll bis zu 2 cm groß werden. Jetzt tummeln sie sich zu Hauf im Wald. Sie mögen den Honigtau von Blattläusen oder Baumsäfte, wie es bei Wikipedia beschrieben wird. Ihre Larven sollen in erster Linie Pilze als auch andere Insekten fressen. Außerdem sollen sie auf Borkenkäferlarven stehen!

Hier noch ein paar Käfer mittlerer Größe. Das hier ist vermutlich ein Exemplar der Schnellkäfer Elateridae, die sich bei Gefahr in die Luft katapultieren können.

Das hier ist ein Weichkäfer Cantharis decipiens auf einer Blattunterseite. Leuchtet wie ein Lampenschirm :-)

Den hier kenne ich noch nicht. Hallo du?

Ein Waldmistkäfer Anoplotrupes stercorosus, aber bereits tot. Was für eine schöne Struktur und wie toll der Panzer gebaut ist. Für ihre Nachkommen legen die Mistkäfer unterirdische Kammern an. Die Larven werden mit Kot bzw. Mist als Nahrung versorgt, drum der Name. Nach einem Jahr sind sie fertig entwickelt. Sie sind eine gute Müllabfuhr, indem sie den Kot anderer Tiere abtransportieren und in den Boden einbringen, ihn damit düngen (bzw. die Larven verarbeiten ihn) und belüften.

Und sonst so? Ein Minikäfer, dessen Bestimmung ich noch nicht gemacht habe oder nicht mehr machen werde. Es sei denn, ich habe endlich mal wieder Langeweile ;-) Er war nur etwa 3 oder 4 Millimeter groß. Ich hatte Glück, daß ich ihn und seinen schicken Panzer so gut einfangen konnte.

Im Wald ist immer was los. Käfer und ihre Larven halten den Kreislauf des Lebens am Laufen – im wahrsten Sinne des Wortes :-)

Some bugs or beetles (?) I found recently in the wood. The first two species are rather „large“ with up to 2 cm, the other ones are smaller and the one on the last picture measures only 3 or 4 mm. Many larvae from bugs live in wood or deadwood, some in the earth. Often it takes one, two or more years until they have completely developed. Some larvae feed on other insects (e.g. larvae from Scolytinae), some on fungi or dung. So they keep the circle of life going :-)

27 Kommentare Gib deinen ab

  1. puzzleblume sagt:

    Sehr schön getroffen alle. Der Schwarzfleckige Zangenbock sieht aus, als hätte er einen coolen Strickpullover an und der ganz unten könnte ein ziseliertes und oxidiertes Silber-Schmuckstück sein.

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    1. pflanzwas sagt:

      Kommt hin, beides :-)

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  2. Ganz ganz tolle Fotos, da schlägt das Herz höher!!!

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke Gerhard. Leider hat der große Bockkäfer kaum still gehalten und war bestens getarnt, aber immerhin :-) Dafür waren die anderen entgegenkommender ;-)

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      1. Vor drei Tagen ganz sauber und in Ruhe einen bläuling fotografiert, aber erst als ich die Wiese schon verlassen hatte. Da sass dann einer 20 m von der wiese entfernt…schon sehr merkwürdig.

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        1. pflanzwas sagt:

          Warum nicht? Die sind doch nicht angebunden ;-) Ich habe heute auch einen fotografiert und er hielt still. Erstaunlich!

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          1. Dias präsentsein ist doch sehr wichtig
            Wir haben z.b. eine weide im Garten, da bräuchte ich nur 30 minuten davorstehen und hätte 20 Arten an insekten zu fotografieren.

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            1. pflanzwas sagt:

              Es macht ja einen Unterschied, wo sie Nahrung aufnehmen und wo sie vielleicht Eier ablegen. Jedenfalls beim Schmetterling, aber sicher auch bei anderen Insekten.

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            2. Was die dort in der Weide treiben , ist mir ein Rätsel. Aber ungemein emsig sind sie dort.

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            3. pflanzwas sagt:

              Vielleicht den Weidensaft, die Salicylsäure? Oder Insekten suchen. Meine kleine Weide ist von irgendwelchen Raupen angenagt worden ;-)

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            4. Man sagt, als Anlockstoff für nützliche Insekten, meine Frau hat viele Läuse darauf gefunden – und die Weide grad knapp geschnitten.
              Danke für den Hinweis!

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            5. pflanzwas sagt:

              Es gibt ja viele Pflanzenarten, die wahre Insektenmagneten sind. So wie Brennesseln, aber die Weide gehört mit Sicherheit auch dazu :-)

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            6. Die Sterndolden auch, nicht wahr?!

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            7. pflanzwas sagt:

              Kann sein, da hast du mehr Erfahrung!

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            8. Mein sehr spezieller Fokus 😀😀

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  3. Wow, gleich so viele schicke Käfer auf einmal. Der Zangenbock hat was archaisches. Der unbekannte kleine ist sehr schön. Außer (toten) Mistkäfern habe ich hier im Wald zuletzt gar nichts gesehen, was vielleicht auch daran liegt, dass mich die Mücken immer gleich in die Flucht schlagen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Archaisch, ja, daß past! Im ersten Moment war ich bei der Form total irritiert, zudem die sich mit der Tarnung auch noch etwas aufhebt. – Mücken, erwähne sie nicht!! So viele Stiche wie dieses Jahr hatte ich noch nie, jetzt auch noch nen Bremsenstich, wäääh.

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  4. „Käfer und Larven halten den Kreislauf des Lebens am Laufen“👣🌱

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  5. Wow! These are super find and photos! I do love seeing beetles :)

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    1. pflanzwas sagt:

      Thank you! I wish I would find more „big“ ones, so this was a bigger one for a start :-)

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  6. Ule Rolff sagt:

    Wie viel schöner ist doch eine Sammlung von Käferfotos als eine Reihe aufgespießter Tiere im Ausstellungskasten! Ich lese gerade eine Biographie von Maria Sibylla Merian: die hat auf das Schlüpfen von Faltern gewartet und sie sofort nach der Entfaltung der Flügel aufgespießt, um sie zu zeichnen, und um sie an Sammler zu verkaufen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Die hat ja ein höchst spannendes Leben geführt. Tja, und sie hatte noch keine Kamera. Aber schön ist das nicht.

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  7. kormoranflug sagt:

    Eine schöne Käferansammlung. Der die Zähne zeigt gefällt mir besonders.

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    1. pflanzwas sagt:

      Sieht doch wirklich so aus oder? Erstaunlich :-)

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  8. bluebrightly sagt:

    I guess these could all be called beetles – I’m not sure. But I like them! It’s great that they keep the life cycle going by using decaying wood, dung, etc. Their structures and colors are so much fun to see. The first one blends in very well but the red one – you can’t miss it!

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    1. pflanzwas sagt:

      The first one is somewhat crazy, right? I really see a kind of face with teeth. Someone said archaic and I think that fits!

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