Geschnitten, gestickt, gefaltet
Ich hoffe, daß wird jetzt nicht zu lang, aber ich wollte aus diesem Beitrag nicht zwei machen.
Immer noch beschäftigt mich, was mich an den Blattstrukturen so fasziniert. Was ist es, was diesen Reiz, die Ästhetik der Blätter für mich ausmacht. Um dem auf die Spur zu kommen, habe ich wieder zur Schere gegriffen und die Blattadern ausgeschnitten. Auf der anderen Seite interessiert mich auch die Dreidimensionalität der Blätter und ich möchte sie gerne „nachbauen“, es nachahmen. Ich bin immer noch nicht zufrieden damit.
Da Jürgen von Buchalovs Blog gerade am Thema Faltungen arbeitet, dachte ich, daß ich meine Faltungen hier doch zeige, als kleinen Beitrag sozusagen :-)
1 Ich habe zwei Fotos von Ahornblättern (eins ganz, eins als Teilansicht) ausgedruckt. Dann habe ich sie ausgeschnitten und versucht in Form zu bringen. Mit der Nähmaschine habe ich versucht das Papier festzunähen, um den Formen Halt zu geben. Hier die Gesamtansicht.

Hier ein paar Detailbilder. Zwei mal habe ich die Farben der Fotos wieder invertiert. Für mich ist immer interessant zu sehen, was passiert, wenn man die Tonwerte ändert oder Farben reduziert werden. Sofort ändert sich der Schwerpunkt des Bildes. Außerdem habe ich versucht, verschiedene Schattenwirkungen einzufangen.






Weiter geht es zu den geschnittenen Bildern. Ich habe mir ein paar Fotos ausgedruckt und die Blattadern nachgeschnitten. Ein Scherenschnitt eben. Einmal habe ich statt der Adern die Flächen ausgeschnitten. Blattgerippe, hm.


Hier habe ich das Experiment wiederholt, aber die Formate waren anders und so ist auch die Wirkung nicht mehr so deutlich, wie beim ersten Experiment. Die komische Lücke stammt von der Form einer Ahornsaat, die ich gleich weggeschnitten habe ;-) Die Beispiele 4a und b finde ich nicht so gut, aber an ihnen erkennt man vielleicht, je gröber es geschnitten ist, um so begrenzter die Wirkung, dafür auch abstrakter.




5 Kommen wir zur Stickerei. Hier wollte ich durch das Nachnähen der Blattadern die Wirkung verstärken. Wieder mußte ein Fotoausdruck herhalten. Zunächst hatte ich nur ein einzelnes Blatt nachgestickt, schließlich die ganze Fläche.




Ich kanns ja nicht lassen, meine „Werke“ noch zu kombinieren. Also das Geschnittene flugs auf die Stickerei gelegt, Fotos gemacht. Die Reihe 7a-c ist mir eigentlich viel zu unruhig, aber dann habe ich am Computer noch etwas verfremdet, Flächen entfernt. Jetzt sind plastische Effekte entstanden. Nicht schön, aber wirr ;-)





Again I worked on the maple leaf, actually on printouts I made from my photos. I cut the paper to make the veins of the leaves visible. I am always fascinated by the asthetic of these leaves and want to know why. What is it about these structures that attracts me.
I also folded paper, because I wanted to make a threedimensional model and I sew on a printout with my sewing machine. The last pictures (7b and 7c) were processed on the computer.
Super-schön!
LikeGefällt 2 Personen
Dankeschön :-)
LikeGefällt 1 Person
Wunderbar, sowohl die Herangehungsweise, als auch das Ergebnis. Ich bin begeistert. Marie
LikeGefällt 1 Person
Danke Marie :-)
LikeLike
Handwerkskunst in seiner schönsten Form – wunderschön!
LikeGefällt 1 Person
Vielen Dank Karin. Es ist immer schön, wenn es sich entwickelt und man zum nächsten Thema kommt. LG
LikeLike
Liebe Almuth!
Die Ergebnisse sind sehr überzeugend. Wirklich sehr gelungen. Diese Form der Ästhetik spricht mich sehr an. Es ist aber auch die Vorgehensweise (experimentell, ergebnisoffen, prozesshaft), des Material (Papier, Blätter, Nähseide) und die Technik (Faltungen, Schneidetechnik, Nähtechnik und Fotobearbeitung), die in ihrer Komplexität so etwas entstehen lassen. Ich bin begeistert.
Liebe Grüße
Jürgen
LikeGefällt 2 Personen
Das freut mich sehr Jürgen! Vielen Dank. Die Technik heute machts möglich, zusätzlich zu den handwerklichen Formen, noch mehr in Variationen zu arbeiten :-) LG Almuth
LikeGefällt 1 Person
Hallo Almuth,
Du auch?! :-) Jürgen steckt uns noch alle mit seinen Faltungen an :-)
LG Bernhard
LikeGefällt 1 Person
Ich beschäftige mich schon ein Weilchen mit den Ahornblättern, auch hin und wieder mit dem Falten, wenn auch nicht so intensiv wie Jürgen, deshalb paßte das jetzt ganz gut bei dieser Arbeit. Ich hab gesehen, daß du dir auch schon Gedanken gemacht hast :-) Ja, Jürgen kann mit seinen Ideen ganz gut „ausstrahlen“ :-) LG Almuth
LikeLike
Genau das macht Menschen lebendig und läßt sie zu Schöpfer werden. Einem innewohnendem Interesse, Drang … nachzugehen, dies praktisch umzusetzen und sich daran zu erfreuen und andere auch gleich damit. Das Gegenteil von gelebt werden … :-)
LikeGefällt 2 Personen
Vielen Dank! Es ist wirklich schön, wenn man gerade so im Fluß ist und eins zum anderen kommt.
LikeGefällt 1 Person
Du lässt dich ja auch treiben! Von hier nach dort, dann weiter und weiter, und dabei entwickelt sich etwas ganz Eigenes. Deine spezielle Mischung von Fertigkeiten und Vorlieben darf sich ganz ausspielen, und was dabei herauskommt, bereitet mir großes Vergnügen. Diese schönen Versuchsergebnisse brauchen sich wahrhaftig nicht zu verstecken!
LikeGefällt 2 Personen
Herzlichen Dank Ule. Der große Rausch ist zwar – leider – erst mal vorbei, aber ich bin dann doch noch auf ein paar Ideen gekommen, die ich verfolgen wollte. Umso schöner, wenn es dir auch gefällt :-)
LikeGefällt 2 Personen
Ich finde Deinen Ahornprozess richtig, richtig beeindruckend! Wenn ich an die ersten Bilder zurück denke und nun diese hier sehe… Ich hoffe, Du machst hierzu irgendwann mal ne Ausstellung!!
LikeGefällt 1 Person
Könnte ich mir vorstellen, in Verbindung mit Bildern und anderen Themen…
LikeGefällt 1 Person
Chappeau!! Toll! So eine Fleißarbeit, das Sticken.
Liebe Grüße,
Syntaxia
LikeGefällt 1 Person
Danke Syntaxia. Diesmal war es die Nähmaschine, die die meiste Arbeit geleistet hat :-) Trotzdem ist es durchaus aufwendig. LG Almuth
LikeLike
Absolut toll!
Wo willst Du denn noch hin?!
Chapeau!
LikeGefällt 1 Person
Keine Ahnung :-)
LikeGefällt 1 Person