Geschichten vom Baum: Mitte September

Es lebt :-)

Bis auf ein paar allerletzte Hornkleeblüten, ein paar winzige Pfefferminzblüten, eine Rotkleeblüte und eine späte Schnittlauchblüte, ist jetzt alles durch. Es sieht zwar struppig aus, aber die gute Nachricht ist, daß es alles Pflanzen sind, die geblüht haben und sich jetzt versamen. Wilde Möhre, der genannte Hornklee, Rotklee, Zwiebeln, Ferkelkraut und andere mehr.

Ich berichtete ja schon, daß es jede Menge kleiner Gemeiner Wundklee Anthyllis vulneraria Pflanzen gibt :-) Erst sah ich nur 3, dann 5 und jetzt sind es bestimmt 7 oder mehr. Juhu!!! So wird die Palette an Kleesorten immer größer. Ich habe zwar in letzer Zeit immer noch etwas gegossen, damit die kleinen Nachkömmlinge gut ins nächste Jahr kommen, denn sie sind zweijährig, aber ich glaube, die Pflanzen werden klarkommen. Der Hornklee wächst immer noch rings um die Baumscheibe und wird es auch weiterhin schaffen, denke ich. Seit dem Frühjahr hat er immer Blüten gemacht und danach jede Menge Samen angesetzt.

Gemeiner Wundklee, bereit fürs nächste Jahr

Ein paar Pflanzen Wilde Möhre waren da und kommen hoffentlich wieder. Ich hatte zwei Königskerzen ausgesetzt. Die eine wäre bei der Trockenheit und Hitze fast verdurstet. Eigentlich können die alles ab, aber ich hatte sie irgendwann umgesetzt, weil sie nicht wachsen wollte und da konnte sie das wohl nicht gut ab.

Eine Schafgarbe und eine Flockenblume hatte ich ebenfalls ausgepflanzt und die sind gut angewachsen. Wenn es geht, werde ich im Frühjahr noch ein paar mehr dort ansiedeln.

Dann versät euch mal schön:

Wenn ich vom Baum berichte, notiere ich auch oftmals die Regenmengen. Ich orientiere mich am Norden der Stadt, was natürlich Abweichungen beinhalten kann. Wir liegen jetzt knapp bei 395 Liter / qm. Der regenreichste Tag vom Februar wurde jetzt am 26. September abgelöst. Es kamen doch um die 27 Liter runter. Mehr, als ich dachte.

Ich wälze jetzt den Katalog eines Zwiebelversandhändlers und habe schon viel Schönes entdeckt. Ich freue mich schon darauf, neue Zwiebeln zu setzen.

Vor einigen Wochen hat die Stadt in der Nachbarstraße übrigens diese Bewässerungs-„Tüten“ an ein paar Bäumen angebracht. Anscheinend werden sie einmalig aufgefüllt und das Wasser langsam an den Baum abgegeben. Ich glaube, zwei oder dreimal haben sie die Dinger aufgefüllt. Jetzt sind sie seit letzter Woche wieder weg.

Eigentlich keine schlechte Idee, ich wundere mich nur über den Zeitpunkt und die Baumauswahl. Sie haben sich Robinien Robinia ausgesucht, die schon ein paar Jahre älter sind. Jetzt sind sie gelb und haben schon viele Blätter abgeworfen. Man sollte meinen, daß sie gut mit Hitze und Trockenheit klarkommen. An manchen Orten tun sie das auch. Hier sehen sie nicht so gut aus. Früher wäre vielleicht gut gewesen. Hoffentlich hat es ihnen was gebracht. Auch an anderen Bäumen sah ich diese Bewässerungssysteme schon.

Vielleicht hat ja der eine oder andere noch Lust, eine Baumpatenschaft zu übernehmen? Im Grunde genommen muß man nur hin und wieder nach dem Baum sehen, an heißen Tagen mal etwas gießen. Ob man die Fläche darunter bepflanzt und noch mehr gießt (quasi dauernd, haha), bleibt jedem selbst überlassen.

Ich bin froh, daß ich es gemacht habe. Auch wenn sich die Blüherfolge bei Hitze und Trockenheit in Grenzen halten, wird die Fläche nicht mehr ständig von Autos an- und überfahren. Der Baum konnte seine Wurzeln ausbilden und muß nicht weitere Schäden hinnehmen. Außerdem bin ich mit vielen (unbekannten) Nachbarn ins Gespräch gekommen, was auch ganz schön ist. Wenn wir den kommenden Hitzewellen in den Städten was entgegensetzen wollen, brauchen wir Bäume in der Stadt. Dann müssen wir uns auch um sie und andere Grünflächen kümmern.

The area around my godfather tree looks a bit sloppy, but at least some plants got along with the drought (3rd year) and I am happy, that they are loosing their seeds now. Trifoil of different kinds are doing well and I hope they will return next year. Now almost all blossoms have disappeared, only Lotus corniculatus has some yellow flowers left. I am looking forward to Anthyllis vulneraria. First I found 3 new plants, then 5, now at least 7. They will grow and bloom next year.

What you can see on the last pictures are installations from the city. These „bags“ are filled with water. The water drops slowly into the earth so the tree is taken care of. It is for the first time I see these bags here. As I mentioned before we have a drought for the 3rd year. Of course we can’t save every tree, but the city tries to support some. Towns get very hot during these heatwaves. We need more trees for cooling. But before we have to chop off the old trees it is better to rescue them. I just hope that it is not too late in this case.

 

 

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ulrike Sokul sagt:

    Das sieht schon richtig üppig aus bei Dir! :-)
    Die Baumscheibe, um die ich mich schon seit mehreren Jahren kümmere, ist auch schon dicht bewachsen.
    Die zweite Baumscheibe, die ich erst seit letztem Jahr beackere, ist noch dünn besiedelt, aber sie macht wachsende Fortschritte. Dort musste ich allerdings rundherum einen Zaun aus überkreuzten Stöcken ziehen, weil sonst manchmal die Mülltonnen für die Leerung einfach über die anfangs noch recht kahle Fläche gezogen wurden und meine zarten Keimlinge abrasiert wurden. *knurr*grummel*wüt*
    Da hier von den Gärtnern regelmäßig die Siedlungsobstbäume beschnitten werden, habe ich einen großzügigen Vorrat von passenden Stöcken. Und der improvisierte Zaun sieht sogar hübsch aus und er ist wirkungsvoll und hält auch scharrende Hunde ab.
    Ich mache ebenfalls die soziale Erfahrung, daß ich über die Pflege der Baumscheibe mit vielen mir noch unbekannten Nachbarn positiv ins Gespräch komme. :-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, anfangs ist das schwierig, wenn noch nicht zu erkennen ist, daß da was wächst oder wachsen soll. Hört sich gut an mit deinem Stöckchenzaun. Alle Jahre wieder fährt einer mit seinem Auto in meine Stöckchen rein und ich kann wieder neue besorgen (weiß gar nicht, wieviel Geld ich schon in Stäbe investiert habe). Deshalb ist es gut, wenn dort mal was Größeres wachsen würde, aber manche können trotzdem nicht ein/ausparken ;-) – Hunde habe ich zum Glück nicht auf der Fläche. Ja, ist doch toll, daß man so mit mehr Menschen ins Gespräch kommt! Und hast du gegossen bei der Hitze oder überläßt du es sich selbst?

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      1. Ulrike Sokul sagt:

        Ich habe die Baumscheiben in der Trockenzeit einmal pro Woche gründlich mit diesem Ziehharmonikaschlauch gewässert. Dabei kann man verschiedene Düsen einschalten und einen sanften „Regenguß“ machen, der besser einsickert als ein dicker Wasserstrahl.
        Meine Baumscheiben haben den Vorteil, daß sie rundherum mit 15 cm hohen Bordsteinen eingefasst sind, das bremst Parksünder ;-) steinhart aus.
        Gutenachtgruß von mir zu Dir

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        1. pflanzwas sagt:

          Da hast du es gut, daß du richtig wässern kannst. Das ist echt hilfreich. Ich und meine Kännchen ;-)
          Kann ich den Bordstein bitte haben? Ich glaube früher, ganz am Anfang, haben sie diese Patenbäume mit einem niedrigen Zaun versehen. Heute leider nicht mehr.
          Gutenabendgruß von mir zu dir :-)

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          1. Ulrike Sokul sagt:

            Ja, ich weiß, wie anstrengend das Wässern mit Gießkannen ist. Ich habe früher auch schwer an den 8 – 10 Liter-Kannen geschleppt und mache das beim punktuellen Gießen bei Neuanpflanzungen von Setzlingen nach wie vor, da es sich für kleine Mengen nicht lohnt, den Schlauch zu installieren.
            Gutenachtgruß! :-)

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            1. pflanzwas sagt:

              Kann ja nur die Fitness steigern :-)

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  2. Ule Rolff sagt:

    Die Baumscheibe wird von Jahr zu Jahr robuster und gerade die ausdauernden Pflanzen kommen auch mit ungünstigen Bedingungen zurecht.

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    1. pflanzwas sagt:

      Darauf hoffe ich! Einiges kommt auch ohne mich immer wieder :-)

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  3. bluebrightly sagt:

    I don’t think I have thanked you for providing English right here, on every post. It is SO helpful! :-) I don’t know Anthyllis vulneraria – I looked it up – such a pretty yellow color. I have seen watering systems like the one in the photo – I can’t remember where. It’s great that the city is trying to do something. I didn’t realize you have had a drought for so long. :-(

    Gefällt 2 Personen

    1. pflanzwas sagt:

      What I love about the trifoil Anthyllis is the form of the blossom. All these little „tubes“. It is so extraordinary for me. An unusual form. In ancient / older times it was a healing plant. – The drought started 2018 :-( The autumn of 2017 we almost drowned in rain, farmer couldn’t get on to their fields anymore. But that was the end here in our region. Other parts still have too much rain, but a bigger part of Germany has got too less.

      Here you can see maps (if you got nothing better to do ;-)
      https://www.ufz.de/index.php?de=37937
      about the moisture in the soil in the depth of 1.8 metres and in 25 cm. In some regions it is getting better now in autumn, but we still wait for more rain.

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