Taraaaa, die hier waren schon da
Diesen Sommer ist vieles anders. Trockenheit, fast wie in den letzten zwei Jahren, dafür nicht so hohe Temperaturen. In der Umgebung gibt es ein paar mehr Wildblumen. Insgesamt sieht es so aus, daß einige Hummeln vorbeikommen und hier ausgiebig Nektar tanken, aber es sind nicht so viele wie in den Hitzesommern. Gut, wenn sie auch woanders fündig werden. Dafür kommen immer wieder ganz kleine, zarte, dünne Wildbienen und anderes Getier, daß man kaum identifizieren kann. Bei den Wildbienen reicht es oft schon, den Pollen am Bein ausmachen zu können. Ein Anhaltspunkt, immerhin.
Dieses Insekt ist nur kurz zwischengelandet. Vermutlich eine Schlupfwespe Ichneumon stramentor oder so… Knallerfarben. Schwarzgelb und harmlos :-)
Das hier ist ein Birkenblatt. Die sind ja nicht allzu groß. Wenn man überlegt, wie groß dieses Tier sein muß…
Vielleicht eine Wildbiene…
Außerdem ein winziger Rüsselkäfer. Der ist mir dann glatt runtergefallen.
Nach einiger Sucherei weiß ich jetzt, wer das hier ist: Die Gemeine Keulenschwebfliege Syritta pipiens, auch Kleine Mistbiene genannt. Genauso wie bei der großen Mistbiene, ernähren sich die Larven dieser Schwebfliegenart von verottendem Pflanzenmaterial oder Mist. Sie heißen auch Rattenschwanzlarven, weil sie mit einem kleinen, ausfahrbaren Atemrohr ausgestattet sind, daß es ihnen ermöglicht, wenn sie sich in Pfützen oder Jauchetümpeln befinden, Luft zu holen. Auffällig an dieser Schwebfliege sind die dicken, keulenförmigen Schenkel, die dem Insekt wohl auch den Namen gaben. Sie soll häufig sein, aber für mich ist es die erste Begegnung mit ihr :-)
Sie macht auf dicke Beine. Geradezu auffällig, die Oberschenkel.
Vor einigen Wochen war eine Gemeine Breitstirnblasenkopffliege hier oben, Sicus ferrugineus. Sie parasitieren Hummeln. Im Flug stürzen sie sich auf die Hummel und stechen sie mit ihrem Legebohrer in den Hinterleib und legen dort ihr Ei ab. Die Larve, die daraus schlüpft, ernährt sich von der Hummel. Nicht gerade die feine Art, aber so macht es die Natur. Ich hoffe, sie war nur eine „Eintagsfliege“ ;-) Sie ist sehr klein, etwa 1 cm.
Beweisfoto, unscharf ;-)
Eine Raubfliege Tolmerus atricapillus sitzt auf einem Ansitz, wo sie auf andere Insekten wartet, um sie zu fangen. Besonders pflanzenfressende Insekten stehen auf ihrem Speisezettel. Es gibt mehre Arten. Manche fangen sogar Wespen. Sie sehen manchmal etwas bedrohlich aus, sind für uns aber harmlos.
Man sollte meinen, irgendwann kennt man seine Balkongäste, aber wie es scheint, ist dem nicht so. Erfreulich :-)
This year some things are different: we still have a drought, the 3rd year, but here in northern Germany the temperatures aren’t so high like the last years, which is quite comfortable. There are a few more wildflowers around outside, so I have some bumblebees here, but not so many like in the hot summers before. Instead I have many small, tiny wild bees hardly to identify and always some newcomer insects as the photos show above.
The first one is an insect from the Ichneumon wasps in black and yellow – great colours and harmless :-) Then there is a very small bee I suppose, sitting on a not so big birch leaf. A new hoverfly Syritta pipiens with thick legs, which is quite common, but I never saw it before. The not so sharp picture shows a member of the fly family Sicus ferrugineus, which parasatizes bumblebees. And last but not least a member of the robber fly family or assassin flies. They have places they sit on and wait and then hunt other insects.
I thought I would have seen all insects up here on my balcony on the 3rd floor (or 4th?), but it never stops, which is quite nice :-)
Einige Arten sind nur vertraut, aber nicht jede.
Ichneumon stramentor ist sicher ein Jäger, hatte den schon öfters mal auf dem Kicker.
Die kleine mistbiene habe ich heute auf dem Rainfarn ausgiebig fotografiert, deine Fotos davon exzellent.
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Ist doch schön, daß man noch nicht alles kennt :-) Diese große Schlupfwespe war nur kurz hier. Ist natürlich ein toller Hingucker gewesen.
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Ups, der arme kleine Rüsselkäfer… Mir fallen die auch immer aus der Hand. 😉 Diese dickschenklige Schwebfliege ist mir noch nie aufgefallen und Mistbiene war in meiner Kindheit ein Schimpfwort.
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Echt? Nee, zu den Zeiten war mir die Mistbiene weder so noch so geläufig ;-) – Ich finde es putzig, daß es diese Schwebfliege so oft geben soll..
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Ich sehe auch immer wieder Freds, die ich noch nicht kenne. Oder zumindest nicht genau oder nicht namentlich. Gestern war eine schwarze Schlupfwespe da, aber leider nicht lange genug für ein Foto.
LG
Centi
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Freds, hihi, so kann man sie auch nennen :-) Schlupfwespen gibt es ohnehin so viele, seufz. Immerhin weißt du schon, was für eine Art es war :-) Ohne Fotos könnte ich noch viel weniger bestimmen, weil viele einfach nicht ruhig sitzenbleiben. LG Almuth
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Immer wieder so lebendig und erfrischend und vielseitig! Man hat das Gefühl, daß dies hilft, die Vielzahl der Insekten zu vermehren.
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Eine schöne Idee! Erst die virtuelle Vermehrung, dann die reale :-)
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Ich meinte nicht die virtuelle Vermehrung, sondern die Freude und Begeisterung sozusagen als Quelle realer Vermehrung. Ist vor allem eine Idee, doch nicht ganz ohne die Möglichkeit, real zu werden, so kam es mir vor. Wer weiß, ob es da ideell-reale Zusammenhänge gibt?
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Ich habe das sozusagen als Zwischenschritt gesehen, denn auch die Freude verbreitet sich hier auf diesem Wege ja zunächst virtuell. Ich verstehe aber, was du sagen willst. Ja, wer weiß. Vieles ist möglich :-)
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Gut, als Zwischenschritt zum Ziele ist die virtuelle Stufe auch akzeptiert und wohl ganz wichtig, da wir ja dadurch die Freude empfinden können.
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Niedlich ist der kleine Rüsselkäfer ja wirklich.
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Nicht wahr :-) Kleiner gehts wohl kaum noch. Naja, noch kleiner sehen wir erst gar nicht mehr…
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Genau … da gibt es noch Welten zu sehen, liebe Almuth. Aber das Spielchen mit dem Binokular mit Kameraanschluss ist sicher entschieden weniger angenehm, als durch die Landschaft zu spazieren oder den Balkon zu erforschen.
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Man sieht bestimmt tolle Details, aber das überlasse ich anderen :-)
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