Sie wollen gefährlich aussehen
Mimikry sagt euch sicherlich etwas? Tarnen und Täuschen: Wenn sich ein Tier mit Farben oder Formen „schmückt“, die gefährlicheren Arten entsprechen, um sich damit Freßfeinde vom Leib zu halten. Gerade bei den Insekten gibt es auffällig viele Tiere, die sich die schwarz-gelben Alarmfarben von Wespen und Hornissen „leihen“ ;-) Auch die sind in der Regel nicht wirklich gefährlich, wenn man sich ruhig verhält und sie nicht reizt.
Wespen, besonders die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, werden im Spätsommer gerne hektischer und können dann auch mal nerven. Hier muß man vielleicht aufpassen und möglichst mehr Abstand halten und nichts eßbares herumstehen lassen. Ich habe es schon so gemacht, daß ich ein Fitzel meines Essens in eine Schale getan habe und sie damit von mir weggelockt habe. Hornissen sind dagegen friedlicher, aber mit ihrer Größe und ihren Eroierungsflügen direkt vor einem, können sie einem schon Respekt einjagen.
Es gibt noch einige andere Wespenarten, die sehr friedlich sind, aber die man auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennt. Diese leiden dann unter dem schlechten Image ihrer Verwandten.
Feldwespen – freundliche Nachbarn
Auf den ersten Blick sehr ähnlich, sind die zu den Faltenwespen zählenden Gallischen Feldwespen, Polistes dominula. Die sind sehr sehr friedlich und absolut harmlos. Ihre Staatengröße liegt bei 20 bis 30 Tieren. Erkennen kann man sie schon im Flug, oder dann besonders, denn sie lassen beim Fliegen ihre Beine immer so schön hängen, so wie hier.
Etwas unscharf, aber man kann es erkennen: Polistes dominula im Flug.
Die ausgewachsenen Feldwespen nehmen Nektar zu sich, auch Pflanzensäfte und kleine Insekten. Für ihre Larven brauchen sie Proteine, ebenfalls in Form von anderen kleinen Insekten. Das durfte ich diese Woche erstmalig auf dem Balkon beobachten. Ich dachte zuerst, sie hätte irgendeinen kleinen Klumpen in ihren Fängen, um damit ihr Nest zu bauen. Auf dem Foto entdeckte ich dann aber kleine Härchen. Hä? Bei meiner Suche im Internet stieß ich dann auf die Aussage, daß sie u.a. Raupen jagen. Der „Klumpen“ wird wohl eine Raupe sein. Unter Umständen schon für das Essen vorbereitet, Raupenbrei oder so. Was die Kleinen eben gerne futtern ;-)
Sie wirkt auf den Bildern sehr groß. Klein ist sie nicht, aber so riesig nun auch wieder nicht. Ca. 1,2 bis 1,5 cm. Hier kann man die feinen Haare am „Klumpen“ erkennen.
Als ich noch nichts über sie wußte, fand ich sie etwas eklig. Inzwischen freue ich mich sehr über ihre Besuche. Sie raspeln hier an altem Holz oder alten Bändern, um Material für ihr Nest zu holen. Sie kommen an warmen Tagen regelmäßig, um Wasser zu holen, das sie brauchen, um ihr in der Regel freihängendes Nest zu kühlen.
Viele Insektenarten, die Staaten bilden, haben ausgeklügelte Systeme, um das Klima bzw. die Temperatur in ihrem Nest auf einem möglichst gleichbleibenden Niveau zu halten. Die Eier bzw. Puppen und Larven benötigen eine konstant warme, aber nicht zu heiße Kinderstube. Waldameisen beispielsweise schaffen mit ihrem Hügelbau ein raffiniertes Belüftungssystem, Honigbienen in großer Anzahl können mit dem Flügelschlag Wärme erzeugen. Die Feldwespen wiederum versprühen Wasser und fächeln mit ihren Flügeln, so daß sie für Abkühlung sorgen können.
Hier beim Naturspaziergang sieht man auch das Nest. Dort steht in der Beschreibung, daß die Wespen nur Material von vertrockneten Pflanzenstengeln nutzen, nicht von Holz. Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe hier ein paar alte Stäbe, um Pflanzen anzubinden, und an denen habe ich sie schon raspeln sehen.
Ja, sie sehen wirklich wie Wespen aus!
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Ich denke auch, die Tarnung klappt gut.
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🐝
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Ich habe ein (kleines) Nest von ihnen seit neuestem in meinem Gewächshaus…😊 Sie sind schön und friedlich.
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Oh wie schön. Dann bist du ja life zugeschaltet :-)
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Sozusagen… herrlich hängende Beinchen. 😉
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Das sieht wirklich sehr skurril aus. Jetzt habe ich mich dran gewöhnt. Früher kamen sie mir dadurch noch größer vor :-)
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Gute Fotos der Feldwespen. :-)
Die hocken bei uns in den Keramikkugeln. Bin mal gezwickt worden, als ich mit dem Rücken entlang geschrammt bin, aber sonst total harmlos.
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Da würde ich auch zwicken ;-)
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Erst vorgestern habe ich eine Feldwespe mit dem bloßen Finger aus der Vogeltränke gerettet und dann einige Minuten zugeschaut, wie sie sich ausgiebig geputzt hat. Sie sind wirklich ganz harmlos, ja, fast schon zutraulich. Letzten Sommer haben sie auf meinem Balkon nach dem Gießen immer die Wasserperlen von den Frauenmantelblättern „angezapft“.
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Richtig sympathisch. Gut, daß du zur Stelle warst :-) – Ja, das sah ich hier auch einmal, wie sie einen Tropfen vom Gießen auf einem Pflanzenblatt genutzt haben. Faszinierend! Man darf also ruhig etwas „kleckern“ beim Wässern :-)
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Ich werde nachher das T-Shirt mit dem Leopardenmuster anziehen. 😉 Ich mag diese friedlichen Wespen und höre sie gern raspeln.
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Du hast ein T-Shirt mit Leopardenmuster?? Muß ja cool aussehen ;-)
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Ja, damit ich wild und gefährlich aussehe. ;-)
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Will sehen :-)
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:-)
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Gut, dass du immer mal wieder plädierst für die weniger beliebten Wespen. Auch die Gemeine/Deutsche Wespe ist ja nicht wirklich aggressiv, man kann sich normalerweise gut mit ihr arrangieren.
Letzlich machen ja Schwebfliegen und viele Wildbienen auch Gebrauch von dem gefährlichen gelbschwarzen Streifenoutfit.
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Ja, es sind unglaublich viele Arten, die sich das Streifenoutfit überziehen. – Das blöde ist ja, wenn die Leute erst nach den Wespen schlagen, werden die noch gereizter. Ich mußte beim Eis essen auch mal die Füße in die Hand nehmen, um sie loszuwerden ;-) Ansonsten bleiben sie eigentlich ruhig, wenn man selbst ruhig ist.
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Das entspricht auch meiner Erfahrung 🙂
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:-)
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immer wieder neue Ideen, mal wieder ein „heißer“ Gruß von mir zu dir, Klaus
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Die Grüße dürften noch heißer werden in den nächsten Tagen. Bleib cool, Klaus :-)
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möge alles einen guten Verlauf nehmen
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Ja bitte.
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wird bestimmt alles gut
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Wow! What wonderful photos!
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Thank you! It was just the right moment. I was standing there with my camera when she turned up :-)
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Ich habe noch keinen bewussten Kontakt mit ihnen gehabt. Was ein cooles Bild mit der gefangenen Raupe! Du hast wieder mal sehr interessante Hintergrundinformationen, gerade die unterschiedlichen Maßnahmen zur Regulierung des Klimas finde ich sehr faszinierend. Desto mehr man lernt, desto mehr will man sie schützen und ihnen Raum zum Leben geben und zwar über die reine „Nützlichkeit“ hinaus.
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Wohl war. Leider sehen wir sowieso viel zu sehr auf die „Nützlichkeit“ oder? Typisch Mensch, der meist nach Sinn und Zweck Ausschau hält und alles einordnen möchte. – Das mit der Belüftung ist wirklich sehr spannend. Auch in Ameisenbauten. Vielleicht schreibe ich noch mal was dazu, aber das abendliche Referat braucht seine Zeit, gell ;-)
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