Frust bei den Wildbienen-Nisthilfen!

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Die Taufliege? hat gewonnen!

Jetzt haben wir schon Anfang Mai und aus etlichen Niströhren vom letzten Jahr sind immer noch keine Mauerbienen geschlüpft. Es kam mir immer komischer vor und heute habe ich mir ein Herz gefaßt und den Deckel meiner MDF-Platten-Nisthilfe abgenommen. Was ich sah, war eine Katastrophe (für mich, nicht für die Natur wohlgemerkt):

Die hätten alle (oder fast alle) schon raus sein sollen.

Eine Röhre (die 4. von rechts) war so gut wie leer. Nur die letzten 1 oder 2 Zellen waren belegt. Entweder ist die Biene nicht fertig geworden oder es ist eine „falsche Zelle“. Hin und wieder gibt es Röhren, die vorne verschlossen sind, aber keine Brut enthalten. Man weiß nicht genau, ob es zur Täuschung von Parasiten dient oder andere Ursachen hat.

Aus 3 Röhren waren Mauerbienen geschlüpft, aber nur aus den vorderen Zellen. Insgesamt vielleicht 4 Wildbienen. Warum es der Rest nicht geschafft hat, kann ich nicht genau sagen. Ein Teil ist wohl durch die Larven der Taufliegen in der Entwicklung gehemmt worden. Ich fand ein paar sehr winzige Mauerbienen. Zwar fertig entwickelt, aber vielleicht hat die Kraft dann nicht mehr gereicht. Keine Ahnung. Es lagen aber auch mehrere fertige Bienen in den Röhren. Das Problem entsteht ja schon, wenn die vorderste Biene tot oder von Parasiten befallen ist. Dann kommen die dahinterliegenden Bienen u.U. schon nicht mehr raus. Wie gesagt, die genaue Ursache kann ich nicht erkennen.

Kein schöner Anblick.

Diese gelben Kotschnüre deuten auf die Larven der Taufliegen Cacoxenus indagator hin. Die fressen mit am Pollenvorrat der Wildbienen. Solange es nicht zu viele sind, können beide Seiten überleben. Nur wenn die Taufliegen überhand nehmen, geht es den Mauerbienen an den Kragen. Allerdings las ich gerade noch mal, daß die Fliegenlarven u.U. sogar die Bienenlarven fressen. Das könnte hinkommen, denn manche Kokons wirkten wie zerfressen.

An einer Stelle konnte ich auch kleine weiße Kegel finden. Vermutlich die Larven. Ein Bild davon kann man hier sehen. Wie dort beschrieben steht, droht bei künstlichen Nisthilfen, die auf engstem Raum angeboten werden, ein größerer Befall, als bei den einzelnen Zellen, die in der Natur vorkommen. Ich werde also wieder dazu übergehen, die Röhren in kleineren Gruppen auf dem Balkon zu verteilen, sonst macht man es den Parasiten zu einfach.

Ein bißchen Befall hätte ich nicht schlimm gefunden, aber es ist noch eine große Gruppe betroffen (vermutlich), so um die 25 weitere Röhren. So ein Mist. Aus der Gruppe sind gerade zwei Gehörnte Mauerbienenröhren neu belegt worden. Bei allen anderen hat sich bis heute nichts getan. Ich hab die Röhren vorhin mal rausgenommen und gesehen, daß manche ein winziges Loch haben. Dort schlüpfen dann die Taufliegen.

Etwas erfreuliches am Rande: einige Röhren waren hinten offen und es sah nach Auflösung aus. Beim Klopfen fielen mir mal wieder welche von den seltenen Diebskäfern Ptinus sexpunctatus vor die Füße. Diese winzige Käferart ist gefährdet, steht auf der Roten Liste und findet sich häufiger an Nisthilfen von Wildbienen. Er ist der Aufräumer, wenn die Bienen geschlüpft sind oder wenn sie eben nicht geschlüpft sind. Er ernährt sich von Abfallstoffen und Nahrungsresten. Also hat das Negative einen kleinen positiven Nebeneffekt. Er ist wirklich winzig, ca. 3 mm.

Na, Käfer?!

 

 

 

44 Kommentare Gib deinen ab

  1. einfachtilda sagt:

    Sehr interessant, das alles zu sehen, zu lesen und dann staunen, was die Natur so alles treibt und Feinde gibt es also auch bei Insekten. Alles normal?
    Danke für die tollen Bilder und die Erklärungen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ja, jede Menge „Feinde“. Wer sich da alles gegenseitig futtert ist schon erstaunlich. Ist wohl normal. Nach dem großen Andrang letztes Jahr jetzt der große Showdown. Die Saison hat eben auch die Parasiten befördert. Würden die knuddeliger aussehen, aber so ;-)

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  2. Ule Rolff sagt:

    Auch wenn es „natürlich“ ist, stimmt es mich traurig.
    Ich denke darüber nach, ob es nicht besser wäre, die Nistangebote stärker zu verteilen, damit nicht ein Parasit über kurze Wege eine ganze Population vernichtet.
    Das wäre natürlich weniger übersichtlich, für uns und für die Bienen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Genau das habe ich ja beschrieben. In der Hoffnung, daß es dann etwas besser wird… Ja, ich finde es auch etwas sehr heftig.

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  3. puzzleblume sagt:

    Sehr schade, diese Verluste, aber gut, dass man bei dir sozusagen schon so anschaulich lernen kann, was eventuell zuviel professionelles Hilfsgerät an Nachteilen und Ausfällen mit sich bringen kann, auch wenn es eigentlich mehr Unterkunft bieten sollte. Ich lasse den Gedanken also fallen und werde lieber doch mehr hohlstängeligen Staudenschnitt in meine Feldstein-Gabbione stecken, wie ich es schon angefangen habe, bevor ich weggefahren bin (ich weiss also derzeit noch nicht, ob das schon jemanden Sechsbeinigen interessiert hat).

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    1. pflanzwas sagt:

      Zuviel des Guten könnte man sagen. Hört sich gut an deine Idee. Im Grunde geht es ja um einen natürlichen Lebensraum. So auf dem Stadtbalkon hat das natürlich Freude gemacht, so vielen Bienen eine Unterkunft zu bieten. Aber ich las vorhin auch, daß für die Obstbauern, die Mauerbienennisthilfen nutzen, ähnliches gilt: nämlich gleich einen Teil mehr hinzustellen, als berechnet, damit die Ausfälle gleich kompensiert werden können.

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      1. puzzleblume sagt:

        Das bedeutet im Grunde eine „Sch..drauf-Einstellung“, weil damit die Nutzniesser ja auch extrem bevorteilt werden, nur weil es bequemer ist, grosse Fertig-Einheiten aufzustellen, statt kleinere und davon mehr zu verteilen. Typisches Massentierhaltungsdenken.

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        1. pflanzwas sagt:

          Verteilen sollten sie sie sicherlich auch, aber die werden da ja keine kleinen Balkoneinheiten aufstellen. Sowas in der Art ging mir auch durch den Kopf. Wer nicht warten kann, kann sich für die private Nutzung übers Internet schon Mauerbienenkokons bestellen und sein Hotel quasi schon fertig bestücken. Ich finde, daß geht schon wieder in die falsche Richtung. Soll kommen, was will und manchmal wird es ganz was anderes, aber daß paßt dann auch.

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          1. puzzleblume sagt:

            Genau an diese von Zweckmässigkeit geleiteten Angebote dachte ich.auch.
            Und an das emphohlene alljährliche vollständige Vernichten der gewerblich gentzten Humnmelnester, um Krankheiten zu unterbinden. Da geht etwas gründlich in die falsche Richtung.

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            1. pflanzwas sagt:

              Das ging mir dabei ebenfalls durch den Kopf. Welche Mauerbienen(arten) werden denn da wie gezüchtet, wenn die gewerblich zum Einsatz kommen?? Abgesehen von Krankheiten, die verbreitet werden können, werden dort überwiegend Hummeln aus dem Ausland gezüchtet, die hier nicht hingehören. Das kann wiederum einheimische Arten bedrohen. Was für ein Blödsinn! – Nach der netten Meldung über die Million bedrohter Tierarten kommt vielleicht noch mal Bewegung in die Sache. Vielleicht auch nicht, zumal alle anderen Warnungen der letzten 50 Jahre ebenfalls ignoriert wurden. Ja, es ist manchmal gar nicht so leicht, zwischen helfen wollen und sich einmischen, den schmalen Grad zur Zerstörung oder Beschädigung nicht zu überschreiten.

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  4. freudenwege sagt:

    Vielen Dank, dass du uns auch an den traurigen Dingen teilhaben lässt. Ich finde das total spannen mitzuverfolgen. Schade ist es aber schon.. Ich hätte es den Wildbienen gewünscht, dass es mehr schaffen..

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    1. pflanzwas sagt:

      Paßt ein wenig zu deinem Thema, was? Ja, Leben und Sterben liegen nahe beieinander und die Natur hat kein Problem damit, mehr Leben dahingehen zu lassen. Gäbe es eine Hintertür für die Bienen, aber die gibts hier nicht. Leider. Hoffentlich wirds dieses Mal besser!

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  5. Ich leide mit dir, wenn ich deinen (sehr interessanten) Beitrag lese. Die Natur hat für alles Verwendung und gewisse “profitieren” in diesem Kreislauf, aber es schmerzt trotzdem… Liebe Grüße. Priska

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    1. pflanzwas sagt:

      Zumal einige der Bienen fertig entwickelt waren. Aber im Gegensatz zu uns Menschen können sie keine Hintertür und keinen Notausgang einbauen. Wenn vorne etwas schiefgeht, nimmt das alle anderen mit. Schon hart. Da ticken wir so anders! Danke für deine Anteilnahme. LG, Almuth

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  6. maribey sagt:

    Immer wieder interessant und lehrreich, was du mit uns teilst, auch wenn es kein schöner Anblick ist. Doch du hast ja schon Ideen, wie du dem künftig entgegen wirken kannst. Wir lernen mit der Natur.
    Sogar über den kleinen Käfer was gelernt.

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    1. pflanzwas sagt:

      Wahre Worte. Das hast du sehr treffend gesagt liebe Marion. Wir lernen immer noch dazu.

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  7. schmidchen sagt:

    Spannend, wirklich spannend. Wenn auch nicht ganz erfreulich.
    Grüße, Matthias

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke dir! Ja, für uns nicht ist es nicht so schön. LG, Almuth

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  8. Madddin sagt:

    Ich kann deine Enttäuschung gut verstehen, aber falls im nächsten Jahr die Mauerbienen genauso zahlreich auftreten wie in diesem Jahr, ist doch alles ok. Du weisst ja auch, dass jede Art in einem verwobenes Flechtwerk mit anderen Arten verknüpft ist. Jede Art hat ihre Parasiten, die Würfel der Dominanz werden jedes Jahr neu gerollt. Ich meine: biete weiterhin Nahrungspflanzen und Nisthilfen an wie bisher, ich mach es auch und viele andere (noch zu wenig) ebenfalls. Im nächsten Jahr hast du vielleicht mehr Glück.
    Herzliche Grüsse Martin

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank für deine Worte! Du hast völlig Recht. Ich fürchte zwar, daß es dieses Jahr erheblich weniger sind, zumal manche Röhren mehrfach belegt wurden, aber auch das gehört dazu. Der heiße April letztes Jahr hatte ja diese enorme Steigerung bewirkt. Wie bei allen anderen Tieren auch, regeln Wetter und Angebot die Anzahl – oder wie du es schreibst, die Würfel der Dominanz ;-). Aber ich hoffe auf einen geringeren Befall fürs nächste Jahr!! Liebe Grüße, Almuth

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  9. Ui, ui. Ich habe auch noch Röhren vom letzten Jahr, aus denen noch nichts geschlüpft ist.

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    1. pflanzwas sagt:

      Das kommt immer wieder vor. Ich war nur über die Menge etwas schockiert. Es war eben nicht nur ein bombastisches Wildbienenfrühjahr sondern auch ein bombastisches Parasitenjahr, seufz.

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  10. Ewald Sindt sagt:

    Ein ausgesprochen informativer Beitrag von dir…
    Lieben Gruß, Ewald

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank!

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  11. bewildbee sagt:

    Ach, das tut mir leid. Sieht wirklich nicht schön aus.
    Ich möchte nicht wissen, in wie vielen meiner Niströhren „Leichen“ verborgen liegen. Im Gegensatz zu deinen, lassen sich meine nicht öffnen (Stein, Holz) Ich werde es also nie erfahren. Ich habe im vergangenen Jahr allerdings gesehen, wie andere Insekten teils aufgeräumt haben und dann eine Röhre neu bezogen wurde.
    Hast du schon einmal überlegt die Kokons im Herbst herauszunehmen und in einem Karton zu überwintern? Das mache ja einige Leute, die solche Niströhren zum Öffnen haben. Dann kannst du gleich erkennen, welche Röhren mit Parasiten befallen sind und kannst sie säubern. Auf der anderen Seite denke ich auch, es muss auch Parasiten geben.Nur weil wir sie so bezeichnen… Es sind auch Insekten. Und Gegenspieler haben immer ihren Sinn.
    Viele deiner NIströhren scheinen mir aber gar nicht befallen zu sein. Zumal die Bienen, wie du ja auch schreibst, voll entwickelt sind. Ich habe mal gelesen, dass es ihnen zum Verhängnis wird, wenn vorne eine stirbt und die anderen dahinter dann nicht durchkommen. Manchmal denke ich dann, kurze Niströhren oder Löcher sind vielleicht besser… Ich habe in diesem Jahr auch recht lange. Die Bienen haben ewig gebraucht, sie zu befällen. Ich bin gespannt, was mich nächstes Jahr erwartet…

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    1. pflanzwas sagt:

      Klar, die Parasiten soll es auch geben. Wie ich hier gerade schon schrieb, war ich nur über die Menge etwas schockiert. Es war nicht nur für die Bienen sondern auch für ihre Parasiten ein tolles Jahr.
      Das mit den Kokons rausnehmen hatte ich mal gelesen (weiß leider nicht mehr wo). Hm, und wo läßt man dann die Kokons? Naja, ich habe nur zwei Lagen dieser MDF-Platten. In die Röhren kann ich auch nicht reinsehen. Schau ma mal. Wenn ich auf dem Foto richtig gezählt habe, können die bis zu 10 oder 11 Zellen nacheinander befüllen. Schon eine dolle Arbeit. – Wenn ich die Bienen an den Bambusröhren beobachte, sind dort einige relativ große Rostrote Mauerbienen zu Gange, aber auch viele sehr kleine. Die sind bestimmt auch alle schon nicht voll entwickelt bzw. können in den winzigen Röhren gar nicht größer werden. Die schaffen auch die 4 mm Röhren ;-) Gerade so!! Ich bin auch gespannt, was noch wird…

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  12. Pascale sagt:

    Wie schade um die Wildbienen.
    Danke für den Tip mit den MDF-Nistblöcken. Ich hab grad welche fürs Bienenhotel beim Naturschutzcenter bestellt. Das wird interessant, denn ich hab auch noch eine Beobachtungsröhre mit in den Warenkorb gelegt. So allmählich ist unser grosses Bienenhotel dann wieder völlig gefüllt.
    Grüess Pascale

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    1. pflanzwas sagt:

      Dann wünsche ich dir viel Spaß damit! Ist das Beobachtungsröhrchen aus Glas? Dann solltest du es lieber nicht nutzen. Die Brut kann darin schimmeln. Wenn es zu warm wird, kann sich Feuchtigkeit sammeln. Ich hatte die auch mal bestellt und witzigerweise sind sie dort nie eingezogen. Ein Röhrchen ist mir zerbrochen und dann wurde die Röhre auch besetzt :-) Und dann habe ich erst erfahren, daß sie nicht so gut sind und so kam die andere Röhre gleich weg. Ist zwar schade, aber wie gesagt, sie wollten ohnehin nicht einziehen! Aber bei den MDF Platten kannst du im Herbst vorsichtig reinschauen oder wie ich in diesem Video sah,

      kann man eine Overheadfolie drüberkleben über die Röhren. Dann kannst du immer mal vorsichtig gucken. Toll, daß dein Hotel ausgebucht ist :-) Liebe Grüße, Almuth

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  13. puzzleblume sagt:

    Den Einwand bzw. die Anregung von Bewildbee finde ich ziemlich logisch. Wenn die Kokons entnommen und anders gelagert werden, kann nicht nur kein Befall aufkommen, sondern es wird auch dadurch das Risiko minimiert, dass ausgerechnet die hinteren, eigentlich als erste gelegten Eier / Larven / fertigen Mauerbienen nicht auf die zuletzt gelegten, aber vorne den Ausgang versperrenden Mauerbienen warten müssen und inzwischen vielleicht deshalb sterben.
    Kann es wohl sein, dass solche grossen Kästen ohnehin nur für diese Vorgehensweise im kommerziellen Zuchtbetrieb konzipiert sind?
    Ich stelle mir vor, dass die Mauerbienen sich dessen gar nicht bewusst sind, wenn sie die Röhren als geeignet auswählen, dass sie ihre Larven in eine langen, womöglich unnatürlich langen Reihe schon vorhandener und noch folgender deponieren. Die kriechen vielleicht nur hinein, wo es eben passend scheint und nehmen höchsten ein oder zwei vorangegangene Zelle dahinter am Geruch wahr, die sie eventuell auch selbst angelegt haben, was in geringer Anzahl aber kaum ein grösseres Problem sein kann, weil ihre eigenen Ablagen zeitlich nah beieinander liegen.
    Nur so eine Idee, nach dem Lesen des o.g.Kommentars.

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    1. pflanzwas sagt:

      Ich denke ja und nein. Die Pappröhren, die man kaufen kann, sind in etwa 14 cm lang und orientieren sich ja an Nistgelegenheiten in der Natur. In langen Schilfstengeln können die Mauerbienen auch lange Nestreihen mit vielen Zellen anlegen. In den Bambusröhren wird dasselbe passieren. Sie nehmen, was sie kriegen können. Wenn nicht mehr Platz ist, belegen sie auch eine winzige Röhre in einer Mauernische mit 4 Eiern. Diese MDF Version kommt zwar aus der Zucht, aber ich denke, sie ähneln den anderen Möglichkeiten. Im obengenannten Video, zeigt der Biologe Werner David was sich bei ihm auf dem Balkon tut. Wenn ich richtig mitgezählt habe, fällt der Anteil des Parasitenbefalls bei ihm auf ein Drittel bis zur Hälfte aus. In den Röhren kann man das in der Regel ja nicht nachvollziehen, Als ich noch 10 Röhren hier liegen hatte, waren es 2, aus denen nichts schlüpfte. Man sollte vielleicht auch bedenken, daß es eine Megamauerbienenjahr war und ein ebensolches Parasitenjahr. Da wäre eine längerfristige Beobachtung hilfreich.

      Was das Herausnehmen der Kokons angeht, bin ich ebenso unschlüssig. Die Natur sollte das selber regeln (hier wieder meine Frage. was ist „normal“). Hinten in den Röhren liegen die Weibchen, in den vorderen die Männchen. Die Natur hat sich wohl gedacht, wenn die Männchen es nicht schaffen, braucht sie die Weibchen auch nicht mehr. Das mag natürlich nur bei einzelnen Röhren in der Natur zutreffen, wo die Solitärbienen nur auf sich gestellt sind (vielleicht können sich manche durchbeißen?). Ich denke, ich werde das kommende Jahr abwarten und im Herbst mal hineinsehen. Eigentlich hatte ich diese MDF-Platten auch nur aus Ermangelung der Röhren gekauft. Ich habe hier noch um die 20 Pappröhren liegen, aus denen auch nichts kam. Ich hoffe immer noch auf warmes Wetter, weil ich es mir nicht vorstellen kann, daß die alle hin sind….

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      1. puzzleblume sagt:

        Toitoitoi, etwas wärmer müsste es nächste Woche, nach der „Kalten Sophie“ am 15.,ja eigentlich werden. Das gehört sich schliesslich so. ^^

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        1. pflanzwas sagt:

          Ich finde auch, daß Wärme und Regen sich nicht ausschließen müssen ;-) Jetzt ist es schon zwei Wochen so kühl. Ein paar Grad mehr wären ganz nett. Die Mauerbienen kauern jetzt in ihren Röhren. Freitag mußte ich einer hineinhelfen, weil sie so klamm war!!

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          1. puzzleblume sagt:

            Achje, wie schwierig, wenn es selbst bei dir am Balkon so kalt ist.

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            1. pflanzwas sagt:

              Wenn die Sonne scheint, robben sie sich ans Röhrenende vor und wenn es dann wieder kälter wird, verschwinden sie ganz drin. Eben sah ich ein paar „Nasen“, die erwartungsvoll rauslinsten, aber das wars auch schon. Ich schätze, für heute isses zu kühl. Es sei denn, die Abendsonne bringt noch was / kommt noch durch.

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            2. puzzleblume sagt:

              Hier schlurft sie gerade nur als blasser Punkt hinter Wolken herum, wie jemand, der beschlossen hat, den Tag im Bett zu verbringen und sich nur mal kurz zur Küche oder ins Bad aufrafft.

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            3. pflanzwas sagt:

              ^^ ..im Bademantel, ja! Herrliche Idee. Das werde ich mir merken!

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            4. puzzleblume sagt:

              Erinnerst du dich noch an die wattierten Morgenmäntel unserer Mütter? So einer, in so einem ganz blassen hellgrau-beige-elfenbeinfarbenen Pastellmuster, mit stoffbezogenen, sogar auch wattierten Knöpfen und einem runden Krägelchen …

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            5. pflanzwas sagt:

              Kicher. So einen hatte meine Mutter nicht, soweit ich mich erinnere. Aber aus alten Filmen ist mir die Vorstellung noch vertraut. Du meinst, die Sonne hat so einen Geschmack ;-) ?

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            6. puzzleblume sagt:

              Ja, so fünfzigerjahrfilmdingsgemäss, genau!
              Heute schon. Vielleicht trägt sie sogar Lockenwickler und Pantöffelchen.

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            7. pflanzwas sagt:

              ^^ Prust. Und ne Fluppe im Mundwinkel ;-) So, muß was essen. Sie hört übrigens zu und wird so langsam wach. Hier wird es um Nuancen heller :-)

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            8. puzzleblume sagt:

              Guten Appetit! Vielleicht kommt sie ja gucken.

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            9. pflanzwas sagt:

              ^^ Das kann sein. In der Richtung macht sie Feierabend :-)

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  14. Fjonka sagt:

    …aber ein Rote-Listen-Käfer!!!! :-)
    Spannend, das!!

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    1. pflanzwas sagt:

      Fand ich auch. Vielleicht habe ich ihn mal aus dem Wald mitgebracht oder er ist so zugereist. So gesehen ganz beruhigend, daß er hier immer noch vorkommt :-)

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