Laßt die Natur mal machen!

am
Gärtnern ohne einen Finger zu rühren

Die Tage habe ich mir eine Wiese näher angesehen, an der ich schon des öfteren vorbeigekommen bin. Ich sah durchaus manche Wildpflanze dort wachsen. Dann war ein Teil der Wiese durch eine naheliegende Baustelle beeinträchtigt, aber jetzt liegt sie wieder frei.

Als ich mir einen weißblühenden Baum aus der Nähe ansehen wollte, entdeckte ich plötzlich Rote Taubnesseln Lamium purpureum und zwar jede Menge. Ein Paradies für fliegende Nektarsammler. Die Taubnesseln gehören mit zu den ganz frühen Nektarquellen. Es gibt sogar Arten, die im Winter schon loslegen. Meine Freude wurde schnell größer, als ich dazu noch Veilchen Viola bemerkte, dann die gelben Blüten vom Scharbockskraut Ficaria verna oder Ranunculus ficaria gepaart mit Gänseblümchen Bellis perennis! Es war das reinste Paradies! Und alles so gewachsen. Ich glaube nicht, daß hier mal irgendjemand was angelegt hat! Hummeln und andere Insekten waren hier unterwegs, wollten aber nicht in ihrer Privatsphäre gestört werden ;-)

Mit den Nesseln fings an!

Zusammen mit Gänseblümchen strahlen sie um die Wette :-)

Hier gesellt sich das schöne Scharbockskraut dazu:

Die Veilchen mögen die Umgebung ebenfalls!

Taraaaaaaaaaaaaa: großer Auftritt! Alle zusammen :-)

Und alles von der Natur selbst gemacht! Achtet mal auf diese kleinen Roten Taubnesseln! Die findet man viel öfter, als man denkt.

Hier tippe ich auf eine Prunusart, also eine Pflaume, bin aber mal wieder völlig ahnungslos, welche das sein könnte. Ich gelobe Besserung ;-)

Außerdem noch zu finden: vielversprechende Disteln..

..und ich nehme an Königskerzen. Für den Sommer ist also vorgesorgt :-)

Also: die Natur kanns eigentlich alleine! Vielleich ist das mal eine Anregung für die Gartenbesitzer? Überlaßt doch einfach mal 2 qm der Natur und macht gar nichts. Laßt euch überraschen, was sich dort ansiedelt und ausbreitet und im Laufe der Jahre verändert.

Was mich zu meiner Baumscheibe bringt. Ich bin auch gerade hin und hergerissen, zwischen der Idee, einen Plan zu machen und mehr anzupflanzen und dem Gedanken, die Fläche der Natur zu überlassen oder zu fördern, was sich dort aussät. Wahrscheinlich läuft es auf einen Kompromiß hinaus, weil ich es doch nicht lassen kann, wieder etwas dort einzupflanzen. Der Mensch kanns halt nicht lassen ;-)

 

44 Kommentare Gib deinen ab

  1. puzzleblume sagt:

    Bei der Baumscheibe ist es vermutlich wegen der Signalwirkung besser, wenn etwas daran einen geplanten Eindruck vermittelt, damit die lieben Passanten mehr Respekt empfinden.

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    1. pflanzwas sagt:

      Jaaa, auch das spielt mit rein. Und eigentlich wollte ich mal, daß es dort üppig blüht (leider hat es im trockenen Sommer keine einzige Ringelblume dort geschafft), damit es andere Menschen auf die Idee bringt, was ihnen eigentlich fehlt, wenn es nur grün und nicht bunt ist. Ich sehe schon, ich brauche drei weitere Patenschaften, um alle Konzepte umzusetzen ;-)

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  2. finbarsgift sagt:

    Wie schön …
    Liebe Grüße vom Lu

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  3. kowkla123 sagt:

    so schön unberührt ist es finde ich am Schönsten, hab noch einen schönen Dienstagnachmittag mit vielen schönen Momenten

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    1. pflanzwas sagt:

      Ist es auch :-) Dir auch einen schönen Abend!

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  4. Nati sagt:

    Danke liebe Almuth.
    Jetzt weiß ich endlich den Namen dieser Pflanze.
    Rote Taubnessel. Sie wächst bei uns im hinteren Teil des Gartens und meine Bestimmungs App konnte mir den Namen nicht nennen.
    Gut zu wissen wie wichtig sie ist.
    LG, Nati

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    1. pflanzwas sagt:

      Das freut mich. Ich entdecke auch immer mal bei anderen Blogs Pflanzen- oder Tiernamen, die ich schon oft gesehen habe, aber nie selbst finden konnte.

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      1. Nati sagt:

        Wäre ja auch erschreckend wenn wir alles wüssten.

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        1. pflanzwas sagt:

          Kommt noch. Irgendwann kriegen wir einen Chip implantiert, da steht dann alles drauf und wir sparen uns die Schule, haha ;-)

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          1. Nati sagt:

            Schreck lass nach…, lach….

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            1. pflanzwas sagt:

              Nee, lieber lebenslanges lernen.

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            2. Nati sagt:

              Besser wäre es, sonst werden alle immer bequemer.

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  5. einfachtilda sagt:

    Lecker Insektenfutter !!! :-D

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  6. Ewald Sindt sagt:

    Hallo Almuth,
    dich ohne Schaufel und Spaten kann ich mir gar nicht vorstellen… 😊😊😊
    Lieben Gruß, Ewald

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    1. pflanzwas sagt:

      Hä, du meinst, mich ohne Kamera ;-) LG, Almuth

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      1. Ewald Sindt sagt:

        Wieso? Kann man damit nicht graben? 😂😂😂

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        1. pflanzwas sagt:

          Du vielleicht ;-) Oh, neue Frisur?? 😂😂😂

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          1. Ewald Sindt sagt:

            nur die Wandlung ist beständig…

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            1. pflanzwas sagt:

              Sieht so aus :-)

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  7. Ule Rolff sagt:

    Wie schön! Du hast schon recht: Naturschutz ist weitgehend was für Faulpelze: einfach mal wachsen und die Finger weg lassen.

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    1. pflanzwas sagt:

      Jedenfalls geht es auch so :-) Von wegen der Ausrede: gärtnern ist mir zu viel Arbeit. Eigentlich geht es doch nur ums Aussehen, sonst wäre es supereinfach!

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  8. Ulrike Sokul sagt:

    Was für eine attraktive Naturkomposition. Du da mal wieder für uns eingefangen hast!
    Da fällt mir ein passenes Buch zu ein, das gerade beim KOSMOS Verlag erschienen ist „Der antiautoritäre Garten. Gärten,die sich selbst gestalten“:
    https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber/garten/gartengestaltung/10127/der-antiautoritaere-garten

    Bei mir im Garten sind von Natur aus keine Taubnesseln aufgetaucht, aber dafür Sumpfziest, der u.a. bei der Gartenwollbiene sehr beliebt ist. Die Pflanze ist auch sehr hübsch und breitet sich leicht aus. Bei mir darf sie bleiben!

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    1. Ule Rolff sagt:

      Und noch als Ergänzung der neue Dave Goulson, Wildlife Gardening. Die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten. Hanser Verlag 2019.
      Gewohnt charmanter Stil bei geballten Informationen.

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      1. pflanzwas sagt:

        Liebe Ule: Heute gekauft, nachdem Ulrike mich drauf aufmerksam gemacht hat :-) Und jetzt du! Das paßt ja wieder mal. Ich hab heute nachmittag kurz reingeschaut und war schon sehr angetan von kleinen Wasserlagunen für Sumpfschwebfliegenlarven – wie klingt das eigentlich ;-) Wunderbar. Ich bin bekennender Fan und freue mich schon auf die Lektüre!!

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    2. pflanzwas sagt:

      Das hört sich auch sehr spannend an! Ich hab mir heute den neuen Goulson gekauft und freue mich jetzt auf die unterhaltsame und anregende Lektüre :-) Einen Ziest habe ich vorletztes Jahr unten am Baum gepflanzt, aber der ist letztes Jahr so gut wie gar nicht gewachsen. Hoffentlich klappt es dieses Jahr :-) Und sowas kommt zu dir in den Garten? Ist ja toll :-)

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      1. Ulrike Sokul sagt:

        Beim Goulson warte ich noch auf mein vom Verlag versprochenes Rezensionsexemplar.
        Der Ziest war schon lange vor mir da und ich habe ihn einfach gelassen, gerne kann ich davon auch mal Samen für Dich ernten … :-)

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        1. pflanzwas sagt:

          Ich gucke mal, wie sich meine machen. Ich hatte unten noch einen anderen (wars auch Sumpfziest?), der immer wieder angefahren wurde und dort nicht so recht gedeihen wollte, der steht jetzt hier oben :-) Ich hoffe, daß er hier wächst, sonst melde ich mich, danke dir!!

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  9. bluebrightly sagt:

    For your tree: compromise. I can see why you were excited though! That is an amazingly dense patch of little wildflowers! I love finding things like that, the nearer to cities, the better. It will be fun to see what happens there over the seasons.

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    1. pflanzwas sagt:

      Compromise will be the way, you are right! – I was surprised to find such a field of wildflowers. You couldn’t see it from the street which is a good thing! I am looking forward to the other ones :-)

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  10. Da hast Du eine tolle Wiese gefunden. Leider lassen wir die Natur ja nicht machen, sondern legen sterile Grünanlagen an und halten unsere Gärten „blitzsauber“.

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    1. pflanzwas sagt:

      Da sagst du was! Es ist bestimmt höchst spannend zu sehen, was von alleine kommen würde :-)

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  11. PEPIX sagt:

    Wie schön, was da alles schon aus der Erde kommt!

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    1. pflanzwas sagt:

      Nicht wahr? Ich war auch ganz platt, daß es sooo viel war. Konnte man aus der Entfernung gar nicht sehen. Wahrscheinlich auch gut so.

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  12. Fjonka sagt:

    Die kleinen bewundere ich auf der Fahrt zur Arbeit in den Straßenbanketten des Nachbarortes auch täglich :-) Im Moment blüht so vieles so schön, aber es ist so kalt, daß kein Insekt sich rauswagt – sehr schade!!!
    Was Deine Baumscheibe angeht, so nehme ich an, daß wenn Du nichts machst, Jemand eifriges ankommt und Unkraut jätet – insofern ists wahrscheinlich besser, sichtbar was zu tun, oder?

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    1. pflanzwas sagt:

      Die Mauerbienen nutzen jede Sonnenlücke! Erstaunlich! Ja, das mit der Baumscheibe ist etwas knifflig. Unkraut jäten würde da wohl niemand, wegen der kleinen Umzäunung, aber die ist so unauffällig und ein paar Autofahrer haben beim Parken immer mal Schwierigkeiten und fahren diese Stäbe um. Deshalb war ein Gedanke, es üppig blühen zu lassen, damit diese Torfköppe ;-) etwas vorsichtiger rangieren. Dank des Hitzesommers hat aber fast nix geblüht, jedenfalls nicht üppig! So wirkt es ein bißchen wie die üblichen Baumscheiben mit „Unkraut“= kann man also reinfahren, macht ja nix….

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      1. Fjonka sagt:

        vielleicht gibt es ja ein paar größere Feldsteine zu finden …. dann trauen sich die Fahrer sicher nicht mehr an die Scheibe, des Deutschen liebstes Kind könnte ja Schaden nehmen!

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        1. pflanzwas sagt:

          Theoretisch ja, aber praktisch darf ich nix an die Kante legen. Mindestabstand 50 cm. Da hilft es mir auch nicht. Ich muß mal größere Pfähle verwenden. Eine Straße weiter hat die Stadt gerade richtige Pfosten um die Bäume herum in den Boden gerammt. Bei dem harten Boden würde ich wohl nicht weit kommen, aber sowas in der Art wäre nicht schlecht…

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  13. Arletta sagt:

    Liebe Almuth, gibt es etwas schöneres als eine Naturwiese? Eigentlich ja tragisch, dass einem diese sogenannten „Magerwiesen“ heutzutage ins Auge springen, früher waren sie ja Standard, bis sie irgendwann aus Produktivitätsgründen abgelöst wurden von den Hochleistungswiesen mit der am fettesten und schnellsten wachsenden Grassorte: dem Weidelgras. Viele Tiere – vor allem Pferde – vertragen diese Hochleistungsgräser nur schlecht, ihre Verdauung ist angepasst an die magere Naturwiese. So langsam findet ein Umdenken statt, denke ich mal. In meiner Kindheit wurden ja die Gärten und Balkone noch möglichst „gepflegt“ bewirtschaftet, weil alles ordentlich aussehen musste, gepflanzt wurde schier mit dem Lineal, damit jede Tulpe auch wirklich genau so viel Abstand hat zur nächsten. Ein Graus. Heute weiss man’s ja eigentlich besser und lässt wieder mehr machen. Zumindest teilweise. Ein Kompromiss ist doch gut, ein Teil gibt der Gärtner vor, über den anderen Teil kann die Natur frei entscheiden. Oder? Sodele, deine anderen Beiträge werde ich mir noch heute Abend in Ruhe zu Gemüte führen :-) Der Balkon ruft :-) Du verstehst… mit lieben Grüssen zu dir, Arletta

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    1. pflanzwas sagt:

      Das wußte ich nicht, daß Pferde diese Gräser nicht so gut vertragen. Ja, das sind alles Dinge, die über lange Zeiträume so gewachsen sind und plötzlich kommen diese schnellen Veränderungen. Ja, ein Teil der Menschen machts anders, was bei der anderen Seite oft Unverständnis auslöst. Man muß dranbleiben und hoffen, daß mal ein Funke überspringt bzw. das Verständnis irgendwann ankommt! Mit lieben Grüßen von Naturbalkon zu Naturbalkon! Almuth

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  14. Fotohabitate sagt:

    So sieht es gerade unter meiner alten Süßkirsche aus. Ein Meer von Lamium purpureum dort, wo eigentlich der Rasen ist. Da der aber im heißen Sommer derart gelitten hat (wir haben es irgendwann mit dem Gießen gelassen), hatte die Taubnessel gute Chancen. Und das Veilchen ist auch da. 😊
    Mach Dir ne schöne Woche!

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    1. pflanzwas sagt:

      Oh wie schön! Das wäre auch schön, wenn die Nessel unter dem Baum wachsen würde. Am Grundstücksrand wächst es derzeit üppig, bis die Rasenmäherkolonne kommt… Ich finde, die Pflanze ist ein toller Frühjahrshingucker. Mag die es eher trocken oder eher feucht? Ja, ein Glück, daß ihr ihm eine Chance gegeben habt, so oder so :-)

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      1. Fotohabitate sagt:

        Eher feuchter bzw. frisch. Es gibt auch die weiße Taubnessel. Ebenfalls eine begehrte Pflanze bei Hummeln. Die Taubnessel seh ich derzeit überall sehr üppig, v. a. auf Rasen. Sie hatte den Winter wahrscheinlich sehr gute Chancen und die Gräser sind durch die starke Trockenheit letzten Jahres geschwächt. Die Macht des Stärkeren 😊

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        1. pflanzwas sagt:

          Ach, deshalb. Hat sie ihre Chance genutzt. Hat doch alles seine Vor- und Nachteile :-)

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