Ein bißchen ursprüngliches…
Es ist einer der Gründe, warum ich Hannover so mag. Jedenfalls noch ;-) Es gibt immer wieder grüne Teile inmitten des Stadtgebiets, die wilde Überbleibsel sind. Aus Zeiten, wo große Teile noch unter Schutz gestellt wurden oder die zwischen den Stadtteilen erhalten geblieben sind.
Im heutigen Bauboom fällt dem leider immer mehr zum Opfer. Die Zahl der Kleingärten muß schrumpfen, um Wohnraum zu schaffen. Verdichtung ist das Zauberwort. Einerseits will man nicht weiter ins Land bauen, was ja begrüßenswert ist, aber wo ist die Grenze der Stadtverdichtung? Ich weiß es nicht.
Jedenfalls sind viele Stadtbrachen inzwischen verschwunden, Flächen, die Wildblumen und Insekten so dringend benötigten Lebensraum zur Verfügung stellten. Lustig, dringend benötigter Wohnraum, dringend benötigter Lebensraum. Schade, daß es nicht mehr Konzepte gibt, die das unter einen Hut bringen. Der neue Wohnraum könnte auch Lebensraum für besagte Pflanzen und Tiere bieten. Leider ist das komplette Gegenteil der Fall.
Statt grüner Konzepte gibt es Versiegelung, sterile Rasenflächen und ein paar Ausgleichsbäume. Toooll….Und während das Land immer lebensfeindlicher wird für Wildnis und Natur, verschwinden auch zunehmend in der Stadt diese Nischen. Das betrift vielfach auch die Vögel, wie Mauersegler, Spatzen und Schwalben, die nach Gebäudesanierungen keine Nistmöglichkeiten mehr finden. Passend zum Thema gabs kürzlich diese Sendung hier „W wie Wissen – Wo sind unsere Vögel?“
Was mich ärgert: die Stadt fördert im privaten Bereich Entsiegelung von Flächen und die Dach- sowie die Fassadenbegrünung werden gefördert – alles absolut positiv. Dann entstehen jede Menge Neubauten und was passiert? Wo es nur geht, werden Flächen versiegelt. Jeder Quadratzentimeter wird gepflastert, besonders gerne in der Innenstadt. Dach und Fassadenbegrünung Fehlanzeige. Im privaten, aber vor allen Dingen auch im öffentlichen Bereich. Für mich absolut unverständlich!!!
So, genug gejammert. Hier ein paar schöne Aussichten, die hoffentlich erhalten bleiben:
Hie und da gibts ein bißchen Wald…und kleine Schnückerwege, wie es bei uns zu Hause früher hieß. Kennt den Ausdruck noch jemand?
Ich freue mich immer sehr, wenn ich grüne Wege durch die Stadt finde. Hier gings von Ost nach West (knapp 10km) und einen Großteil des Weges durch Grünstreifen, an Kleingärten entlang oder Trassen, die mal für die Infrastruktur vorgesehen waren, dann aber nicht umgesetzt wurden. Leider gibts das nicht überall in der Stadt. Das wäre ein Traum. Ein grüner Gürtel, um überall hinzukommen und nicht zwischen Autos unterwegs sein zu müssen. So radelt es sich doch wesentlich entspannter!
Schließlich endete der Ausflug im Stadtteil Stöcken, ein Bezirk, der von Industrie geprägt wird. Ein Rest Wald, durch den der Stöckener Bach fließt, der jetzt ausgetrocknet war.
Dieses Grün macht die Stadt doch erst lebenswert!
Solches Grün wird doch in Bezug auf den Klimawandel immer wichtiger…also bitte mehr Lösungen als neue Probleme!!
Spätestens wenn nach mehreren Starkregen das Wasser nicht mehr abfließen kann, wird überlegt.
Das Wort Schnückerwege kenne ich überhaupt nicht.
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Darauf warte ich. Umgedacht wird meist erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, um beim Thema Wasser zu bleiben ;-) Ich finde es irgendwie erstaunlich, denn diese Katastrophenbilder aus verschiedenen Städten nach Starkregen sind ja nun keine Seltenheit mehr….und dann dieser Widerspruch, es auf der einen Seite zu fördern, auf der anderen aber keine Konzepte zu haben, es besser zu machen. Ich lege es meistens den Kosten zur Last, aber vielleicht spielen da ganz andere Interessen eine Rolle. Man wundert sich….
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Bei uns wird auch immer mehr zubetoniert und überall werden die Bäume gefällt. Dadurch heizt sich im Sommer die Stadt auch noch mehr auf, und im Herbst schaffen die Gullis die Wassermengen nicht wirklich.
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Traurig. Das kanns doch nicht sein! Zumal man dem Ganzen ja ein wenig entgegenwirken könnte, wenn man schon alles zupflastert! Irgendwann reichts…
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Das finde ich auch.
Plätze erneuern finde ich ja gut, aber nicht wenn vorher mehr Natur war die dann zerstört wird.
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Da hast du Recht. Wenn dann hinterher nur noch steriles Grün vorherrscht, ist das keine Verbesserung. Blöd ist ja auch, daß diese Stadtbrachen nicht als Natur oder als schützenswert wahrgenommen werden, dabei sind das Rückzugsorte für Pflanzen und Insekten. Ich wollte schon lange mal einen Beitrag dazu schreiben…..flöt.
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Da bin ich ja mal gespannt….
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Hoffe, du hast Geduld ;-)
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Klar, ich laufe nicht weg. 😉
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Na dann :-)
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Und man merkt auch den Unterschied, wie sehr sich die zugebaute Innenstadt aufheizt und dass es im grüneren Stadtteilen kühler ist.
Schnückerwege kenne ich auch nicht.
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Absolut! Deshalb verstehe ich nicht, warum man nicht viel zukunftsorientierter plant, wenn alle Welt vom Klimawandel spricht. Ich glaube, die Niederländer haben uns da oft was voraus. Die basteln ja sogar an schwimmenden Städten..
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Man hat das Gefühl, die Politiker, die diese Gesetze machen, hlten sich selbst für unverwundbar.
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So kommt es einem manchmal vor….oder sie denken nicht über Konsequenzen nach. Ich glaube, heute wird viel zu oft viel zu kurzfristig gedacht. Aufgrund der wetterereignisse könnte und sollte Stadtplanung doch schon ganz anders aussehen.
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Die Politiker denken eben immer nur bis zur nächsten Wahl.
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Einige sicherlich. Andere meinen, Aufträge und Arbeitsplätze seien die höchste Priorität, wo ich mich immer frage, was die nützen, wenn man damit dauerhaft mehr Schaden anrichtet, als Gutes zu bewirken. Das ist mir immer zu einseitig und wie schon erwähnt zu kurz gedacht. Aber wer weiß, was wir „dort oben“ anrichten würden ;-) Bei mir dürften die Leute dann auf Bäumen leben, haha!
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😂 😂
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Ich weiß nicht, was du meinst ;-)
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…oder leben nicht in der Stadt, durchfahren sie nur im klimatisierten Dienstwagen, der so geräumig ist, dass es sich anfühlt, als fahre man mit seinem Wohnzimmer durch die Straßen.
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Leider haben viel zu viele Entscheidungsträger dicke Bretter vorm Kopf, sonst würden die Themen Umwelt/KlimaSchutz/Grünflächenerhalt und Wohnungsbau nicht immer gegeneinander ausgespielt – ich gebe Dir recht – Stadtplanung muss endlich umdenken!
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Und ich gebe dir Recht: wieso werden die Bereiche gegeneinander ausgespielt? Mich würde mal interessieren, was heute in den entsprechenden Studiengängen gelehrt wird?! Insbesondere Stadtplanung, Architektur…
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Eigentlich gibt es so viele Ideen, Konzepte und Lösungsansätze. Aber es werden für die immer gleichen Fragen immer nur die ewig gleichen und mittlerweile gestrigen Antworten gegeben. Neu denken, ganz anders denken – aber sind wir BürgerInnen in unseren Entscheidungen und unserem Alltag wirklich besser? Auch wir könnten so vieles tun und anders machen! Aber tun es nicht. Auch BürgerInnen geben die immer gleichen Antworten auf die immer gleichen Alltagsfragen.
Umdenken auch hier viel zu wenig in Sicht… wir hätten so viel (Verbraucher-)Macht! Es läuft nur so, weil wir es alle mitmachen!
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Jeder tut, was er kann. Und: Veränderungen kommen meist nur ganz langsam. Ich bin ja auch immer so ungeduldig und bei manchen Sachen denkt man nur: das kann nicht wahr sein, immer noch die alte Leier. Aber an so vielen Orten passiert Neues. Es gibt schon viel Positives. Vielleicht müssen wir es nur mal mehr hervorheben, weil so immer das Negative überwiegt!
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Ja, da geb ich dir recht. Momenatn bin ich ziemlich negativ eingestellt und gefrustet, was das anbelangt. Ich seh gerade überall, was alles nicht funktioniert und einfach nciht besser wird. Puh. Wird Zeit, mal wieder Abstand zu nehmen, und tiiiiief durchzuatmen! Wieder Kraft sammeln, um dann wieder die Ärmel hochzukrempeln :-)
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Die Zeiten kenne ich ja auch und nur zu gut! Manchmal gehts mir so, je negativer jemand anders ist, umso mehr positives fällt mir ein ;-) Und kürzlich fiel mir auf, wieviele Blogger sich für Natur interessieren und aufmerksam sind und neugierig, so daß ich dachte: so wenige sind wir doch gar nicht :-) Und dann gibt es auch noch die stillschweigende Masse! Nur der Fokus, den müssen wir vielleicht ändern, weil man sonst nur Untergangsszenarien vor Augen hat…
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Grünes in der Stadt,das ist gut, hab einen guten Tag.
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Bei uns in der Agglomeration wird massiv verdichtet: ein Haus wird demoliert, 7 Wohnungen entstehen, Eichhörnchen verschwinden immer mehr.
Es ist eine gute Frage: Welche Bedürfnisse zählen? Zu welchem Preis? Tiere/ Pflanzen stehen hinten an. Der Mensch “ beschützt “ sie, solange er/sie sich nicht wirklich einschränken muss.
Deine Fotos zeigen wunderbare Naturmomente.
Liebe Grüße. Priska
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Liebe Priska, das sehe ich genauso. Es sollte ein Gleichgewicht geben. Man kann nicht immer mehr auf Kosten der Natur sowie der Lebensqualität zubetonieren! Zumal hier die Infrastruktur auf dem Land vernachlässigt wird und sich immer mehr Menschen, besonders Ältere, gezwungen sehen, in die Stadt zu ziehen. Der Verkehr kollabiert jetzt schon. Was sind das für Konzepte??? Ich wundere mich nur, daß so wenig passiert! Mit lieben Grüßen von hier, Almuth
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Genau so ist es hier in Bremen. Jede freie Fläche wird bebaut. :(
GsD haben wir noch den Bürgerpark.
So schön, mit dir zu wandern!
Liebe Grüße
Brigitte
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So kann das doch nicht weitergehen! Die Städte sind dann irgendwann nicht mehr lebenswert, jedenfalls für mich… Parks sind ja schön, aber das kann doch nicht alles sein, zumal sie in der Regel recht steril sind (was viele Lebewesen nicht abschreckt ;-), aber es sind nicht gerade Nektarweiden! Naja, wir werden sehen. Wenn alles zubetoniert ist, werden wir wissen, wie sich bei 36 Grad die Städte anfühlen….LG, Almuth
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Tja, das ist hier nicht anders, liebe Almuth!
Jegliches Grün verschwindet aus unserer Green City, wie sie sich noch nennen darf. Nachverdichtung auf Teufel komm raus und immer ist es lebensnotwendig, dass noch mehr ringsherum platt gemacht wird. Täglich kommen neue Schreckensmeldungen..Alle wollen angeblich hier leben, in einigen Jahren wohl kaum noch. Dann ist von der einst grünen Sadt nichts mehr übrig.
Liebe Grüße,
Syntaxia
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Das sehe ich auch so. Irgendwann ist der Mehrwert der grünen Städte weg. Ich möchte in keiner Megacity leben, wo sich die Menschen stapeln können und man sich durch zugepflasterte Straßenschluchten bewegen muß. Und das Land wird vernächlässigt, bis sich die letzten gezwungen sehen, in die vollen Städte zu ziehen. Grumpf. Zeit für eine Gegenbewegung. LG, Almuth
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Du hast absolut recht: dieses Grün macht die Stadt doch erst lebenswert. Ich glaube aber, daß so viele Menschen in ihrem Alltag so wenig mit Natur und Grün zu tun haben, daß sie sich der Wichtigkeit solcher Gegenden gar nicht bewusst sind. Und auch bei den Kindern ist das oft der Fall. Deshalb ist es so wichtig, ihnen so früh wie möglich ein Naturbewusstsein zu vermitteln.
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Da stimme ich dir zu. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten auch gar nicht bemerken, was da eigentlich passiert, und sich erst recht nicht über die Konsequenzen bewusst sind.
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Dafür sind zu viele Menschen vermutlich wirklich zu naturfern. Aber es gibt aber auch viele viele andere, die es bemerken, die etwas tun und die es gerne anders hätten. Die Frage ist nur, wie schnell man was im Großen bewegt kriegt. Da sind die Entscheidungsträger etwas schneller…
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Wahrscheinlich hast du Recht, wobei mir immer was fehlt, wenn ich nur Stein und Glas und Beton vorfinde. Ich lechze dann richtig nach Grün und würde das als natürliche Empfindung bezeichnen. Aber vielleicht liegt das anderen Menschen tatsächlich fern. Ich kanns mir gar nicht vorstellen!!
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Ich mir auch nicht!
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Das glaube ich dir gerne. Und du wohnst ja auch in einer Gegend mit viel Natur. Wohnst du eigentlich in der Stadt oder außerhalb?
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Wir wohnen am Stadtrand, aber verglichen mit deutschen Verhältnissen, sind die Grundstücke alle etwas weitläufiger, und wir sind auch schnell auf dem Land. Glücklicherweise!
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Das hört sich gut an. Die Städte in Amerika haben ja wohl auch eine etwas andere Infrastruktur als unsere hier, wenn ich das richtig interpetriere, was man in Berichten so sieht. Obwohl es dort sicher auch Unterschiede gibt?
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Great photos!
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Thank you :-)
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