Nektarraub!

Wie Bienen und Hummeln die Blüten betrügen!

Als ich im Wald unterwegs war, galt mein Blick nicht nur den vielen schönen Blümchen, sondern ich wollte auch gucken, ob ich welche von meinen geliebten Hummeln zu sehen bekomme (wie bereits gezeigt). Die Sonne schien, ein betörender Duft lag über allem und natürlich summte und brummte es, daß es die reine Freude war :-) Bienen und allerlei Hummeln waren unterwegs. Erdhummeln, Steinhummeln, Ackerhummeln. Bei so vielen Hummeln konnten es eigentlich nicht nur Königinnen sein. Dafür waren manche auch zu klein. Sind die im Wald nun weiter als andernorts? Wie auch immer. Es war viel los. Welch beglückende heile Welt für die Insekten: ein Lebensraum voll mit Blüten, mit Nektar und Pollen. Im Frühjahr ein traumhaftes Angebot!!!

Die Natur lockt die Insekten mit süßem Nektar, um sie auf diese Weise für die Bestäubung zu entlohnen. Manchmal sind die Blüten jedoch so aufgebaut, daß auch manche Insekten Probleme haben, an die Nektarien zu gelangen. Hummeln, die mit die längsten Rüssel haben, die aber auch nicht bei allen Arten so lang sind, beißen die Blüten dann gerne mal von hinten auf und tricksen die Blüte so aus. Bienen können das nicht. Haben die Hummeln aber erst mal die Blüten angebohrt, nutzen auch die Bienen diese Möglichkeit und bedienen sich so an den geschaffenen Tankstellen ;-)

Erwischt: eine Dunkle Erdhummel Bombus terrestris beim Nektarraub. An der gekennzeichneten Stelle sieht man die großen Löcher im Hohlen Lerchensporn.

Das finden auch die Bienen prima: Auf dem zweiten Bild sieht man sehr gut, wie die Biene durch ein Loch am hinteren Ende der Blüte schlürft!

Wie man sieht, ist der Hohle Lerchensporn im Frühjahr heiß begehrt bei den Summsern. Vielleicht noch mal eine Idee für euren Garten?

Ich frage mich immer, was die Nektarsammler im Sommer im Wald finden. Das Frühjahr bietet so viel. Erst die Bodendecker, dann blühen die Bäume! Welch Paradies!! Danach blüht es dort zwar auch, wenn ich mich jedoch umsehe, sehe ich dann zumeist nur Blumen mit winzigen Blüten, wie die vom Springkraut beispielsweise. Das mag für kleine Insekten ja ausreichen, aber für große Arten? Die würden ja die Blüten platt machen! Vielleicht bin ich jedoch nicht so guckig wie die Wildbienen. Die finden wohl mehr als ich…

23 Kommentare Gib deinen ab

  1. Wenn du Hunger hättest wüsstest du auch so manchen Trick um an etwas essbaren zu kommen. 😀

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  2. Sehr interessant ! Das wusste ich noch nicht. Wieder etwas gelernt – und tolle Bilder ! LG Birthe :-)

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    1. pflanzwas sagt:

      Ich hatte zwar davon gehört, es aber nie gesehen. So war es auch für mich neu! Man lernt nie aus :-) LG, Almuth

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  3. ellen sagt:

    Tolle Fotos – hast ne super Kamera. Hat man fast Angst gestochen zu werden, so nah sind die Bienen. 😊
    Liebe Grüße
    Ellen

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    1. pflanzwas sagt:

      Sie waren sehr entgegenkommend, haha :-) Liebe Grüße, Almuth

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  4. Den „Raub“ toll dokumentiert! 👏

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    1. pflanzwas sagt:

      Vielen Dank! Ich hatte es noch nie live gesehen, war also auch mein erstes Mal :-)

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  5. nordetrotter sagt:

    Wirklich toll dokumentiert! Ich hatte von dem Nektarraub zwar schon gehört, aber eigentlich noch nie direkt danach geschaut… Lerchensporn für den Garten merke ich mir auch mal vor. Bei uns gibt es so eine Ecke, wo ich seit Jahren nicht über den Giersch Herr werde. Da könnte ich es mal mit dem Lerchensporn versuchen (habe dort schon einige andere Arten etabliert, aber gibt immer noch genug freien Platz …).

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    1. pflanzwas sagt:

      Ging mir genauso und ist mir auch erst zu Hause am Bildschirm richtig klar geworden. Dann viel Glück mit der Lerchenspornanpflanzung :-) Ich denke, der breitet sich schön aus, aber davon kann man ja gar nicht genug haben, zumal er auch wieder verschwindet, wenn die anderen Pflanzen kommen.

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  6. Ewald Sindt sagt:

    Das hast du gut gemacht… 😊😊😊
    Lieben Gruß, Ewald

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    1. pflanzwas sagt:

      So hat man es mir gezeigt, danke :-) Liebe Grüße zur Nacht!

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  7. wildermeter sagt:

    Toller Bericht über Nektarraub! Ich habe das schon oft beobachtet, aber noch nie, die Honigbienen, die das Loch im Blütenblatt praktisch finden und dann auch nützen :) Ich hatte Lerchensporn (Corydalis solida subsp. solida) auch drei Jahre im Balkonkasten, aber da wurden die Blüten nicht so eifrig besucht. Ich hab sie dann ausgepflanzt. Der war in einer Zwiebelmischung im Herbst 2014 dabei: http://wildermeter.de/bienenfutter-fuers-naechste-jahr/

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    1. pflanzwas sagt:

      Ich kannte es ehrlich gesagt nur vom Lesen. Gesehen hatte ich es noch nie und auch erst auf den Fotos nach und nach festgestellt, wer da alles nascht :-) Ach schade, daß es mit dem Lerchensporn auf dem Balkon nicht so gut geklappt hat. Von manchen Pflanzen braucht es vermutlich eine ganze Wiese, damit sie von Interesse sind. Man weiß es nicht. Hier gibts im Frühjahr wirklich viel, so daß das nicht die Zeit für Frühjahrsblüher auf dem Balkon ist, jedenfalls nicht sooo viel, nur danach herrscht hier ringsum ziemliche Ebbe!!!

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  8. Ule Rolff sagt:

    Toll erwischt, die Räuber beim Rauben!

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    1. pflanzwas sagt:

      Das habe ich selbst erst auf den Fotos bemerkt :-) Gut, daß ich eine Kamera habe. Fotografieren bildet :-)

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  9. HannoverblickOst sagt:

    Nektarraub habe ich noch nie beobachtet. Super!

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    1. pflanzwas sagt:

      War auch mein erstes Mal :-)

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  10. Pingback: naturaufdembalkon

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