Die neue Generation Wildbienen
12 Monate hats gedauert, bis jetzt an den ersten so richtig warmen Tagen die neuen Mauerbienen hier auf dem Balkon schlüpfen! Was für eine lange Zeit. Ich hatte ja erwartet, daß sie bereits Samstag schlüpfen würden, aber da war ihnen die Luft anscheinend noch zu kalt. Sonntag morgen dann, kaum war ich kurz drinnen, war plötzlich die erste Röhre offen und ich hatte nichts mitbekommen. 10 Minuten später die zweite – und wieder war ich nicht dabei. Nachmittags war ich dann weg. Als ich abends zurückkam, waren insgesamt 4 Niströhren offen.
Heute morgen: der Fühler guckt raus :-)
Heute morgen ging es dann früh weiter. Dabei fiel mir jetzt erst auf, daß die Nestverschlüsse unterschiedlich aussehen. Sonst bin ich so ein Spezialist für Details, 1 Jahr lagen die Röhren hier herum (gut, ich habe nicht ständig draufgesehen) und heute morgen fällt mir auf, daß es ganz offensichtlich zwei verschiedene Verschlüsse sind. Was kein Wunder ist, dann hauptsächlich haben hier bislang die Rostrote Mauerbiene – Osmia bicornis – sowie die Gehörnte Mauerbiene – Osmia cornuta – genistet. Allerdings lese ich beim Wilden Meter daß die Verschlüsse dieser beiden Arten nicht zu unterscheiden sind. Also reiner Zufall, daß die einen leicht nach innen gewandt gebaut sind, während die anderen so nach Streuselkuchenkrümeln aussehen? Naja, auch unsereins ist ja sehr unterschiedlich gestrickt. Der eine ist eher ordentlich veranlagt, während der andere etwas schludriger ist. Naja. Dann habe ich wohl doch nichts übersehen, obwohl ich das jetzt sehr passend gefunden hätte ;-)
Im Laufe des Vormittags konnte ich dann verschiedene Aktivitäten beobachten. Während eine Rostrote Mauerbiene schon fleißig mit dem Nestbau beschäftigt war (wann hat die sich eigentlich gepaart??), schlüpften zwei weitere Gehörnte Mauerbienen. Ich hatte die Hoffnung, mit der neuen Kamera ganz tolle Bilder zu machen, aber die Röhren liegen hier immer im Schatten und es fehlte das Licht für richtig gute Bilder. Aber ein paar Babyfotos habe ich doch :-)
Und dann war sie draußen! Lustigerweise habe ich später erst entdeckt, daß hinter ihr noch einer in der Warteschleife steht :-)
Noch mal eine Gehörnte Mauerbiene. Kuckuck :-)
Hier sieht man die fleißige Rostrote Mauerbiene beim Frühjahrsputz und Hausbau. Die geschlossenen Röhren sind vom vergangenen Frühjahr.*
Vorletzte Woche hatte ich eifrig Hornveilchen gekauft (leider haben sich die vom Vorjahr nicht so gut versät wie sonst), dazu eine Strahlenanemone. Außerdem sind die Muscari, die Traubenhyazinthen, wiedergekommen. Und was ist Mauerbienchens Leibspeise? Die Muscari :-) Also nächstes Jahr mehr davon! Wobei nichts umsonst ist. Schließlich müssen alle Blumen bestäubt werden und nach den Hyazinthen kommen sicherlich die Veilchen dran. Eine Hummelkönigin hat zwischenzeitlich dran genippt!
* was die Nisthilfen angeht: die Wildbienen scheinen ungern in die frisch gekauften Röhren einzuziehen. Gerne mühen sie sich mit den alten Röhren ab und holen alles raus, um diese wiederzubeziehen. Ich habe hier noch einige offene Pappröhren. Vielleicht werden die im Laufe der Jahre nach und nach bezogen. Bambusstäbe sind ihnen genehmer. Die stehen eben auch auf Natur :-)
Herrlich! Ich bin ganz verliebt in deine Kinderstuben-Fotos.
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Ein bißchen mehr Schärfe hätten mich in diesen Fällen schon gefreut, nichtsdestotrotz freut man sich über den Nachwuchs :-) Jetzt summt es wieder, juhu.
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Ich kann mich gar nicht sattsehen, die muß man doch einfach liebhaben diese Fühlerwesen. :-)
Irgendwann nehme ich auch mal die Knipsmaschine mit in den Garten. Ich habe heute wieder diverse Arten von Wildbienen sich am Lungenkraut laben gesehen, aber da sie sich so schnell bewegen, ist es schwierig, die Details ihrer Körperchen wahrzunehmen und herauszufinden, welche Art es genau ist.
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Großartige Fotos! Dass du sie dabei beobachten konntest, wie sie ihre Röhren verließen! Hammer! Übrigens – um mal ein bißchen biologenklugzuscheißern – die, die da schlüpfen, sind keine Babys mehr ;-).
Was ich dir unbedingt noch sagen wollte: Lies mal Ulrike Sokuls Kommentar unter meinem letzten Beitrag: https://dagehtwas.org/2018/04/09/aktion-vor-der-haustuer-ausgleichspflanzung/. Genau darüber haben wir doch die Tage gesprochen! :-)
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Ich hätte sie gerne noch schärfer gehabt, hat aber im dunklen Eck nicht geklappt. Ich weiß, daß das weder Kinder noch Babys sind, hihi. Sollte nur den Umstand des schlüpfens beschreiben ;-)
Hab gerade bei dir gelesen. Ja witzig, das paßt!!!
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Fühlerwesen! Tolles Wort :-) beschreibt´s genau!
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Dem kann ich mich nur anschließen :-) Das muß ich mir merken!
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Ja, mach das mal! Oder besser gesagt, versuch das mal ;-) Habe ich heute morgen auch schon und ich fürchte die Hälfte der Bilder ist für die Tonne, haha. Die sind alle viel zu schnell. Da muß man ihre Mittagspausen abwarten :-) LG vom summenden Balkon in den summenden Garten :-)
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❤ -lich willkommen auf der Welt, kleine Bienen!
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Ich sags ihnen :-)
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🐝🐝🐝
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Das ist ja zu putzig.
Da bist du ja sehr Detailverliebt, ich dachte es wäre Zufall, wie sie ihre Behausung verschließen. 🐝
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Das auf keinen Fall. Jede Art hat ihre Verschlüsse. Das kannst du beim Link zum Wilden Meter sehen. Dolle Sache :-) Aber ich habe mir das bislang auch nur oberflächlich angesehen und war die Tage ganz überrascht, daß es so verschieden aussieht. Lustig ist auch, was für einen Pollen sie verwenden. Dann sind die Verschlüsse manchmal auch rötlich oder sandgelb :-)
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Ich finde das ist ein spannendes Thema.
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Absolut. Was für Detailliebhaber :-) Auch die verwendeten Materialien sind so interessant.
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Wow, klasse :-D Liebe Grüße, Annette
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Danke für deine Anteilnahme :-) LG, Almuth
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Wie schön, diese Bilder! Und meine Artenbestimmungsfähigkeit wächst dank deine bezaubernden Berichte.
In diesem Frühling habe ich abgeschnittene Stangen von Gräsern, Stockrosen und co gleich wieder an verborgenen Stellen in die Erde gesteckt, damit Insekten Gehäusr finden. Sollte man das Mark eigentlich aushöhlen, oder erledigen die Bewohner das selbst?
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Das ist eine schöne Idee, die Stengel gleich wieder zu verwenden. Da werden sich bestimmt viele nützliche Gäste freuen. Nee, aushöhlen brauchst du da gar nichts. Das machen die alles selber! Du darfst dich entspannt zurücklehnen und es genießen :-)
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Meine Lieblingsbeschäftigung!
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Toll :-)
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Supertoll!!
Ich hoffe unser Bienenhotel wird auch angenommen.
Liebe Grüße,
Silbia
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Wo steht es denn? Ich denke, die Chancen sind groß, wenn es auch was zu naschen im Umkreis gibt :-) LG, Almuth
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Es hängt nach Südwest und bekommt recht viel Sonne ab. In der Nachbarschaft sind blühendes Efeu und Brennessel, im Sommer kommen Bienen freundliche Blumenaat, Sonnenblumen und Kräuter dazu (Borretsch, Katzenminze, Sonnenhut, Fetthenne stehen schon parat…)
Liebe Grüße,
Silbia
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Das hört sich doch toll an. Dann kommen bestimmt welche und es gibt ja sooo viele verschiedene!! Die werden sich freuen! Toitoitoi :-) LG, Almuth
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Es ist immer wieder eine Freude, von dir etwas zu lesen und Bilder zu schauen. 😊😊😊
Lieben Gruß, Ewald
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Das freut mich sehr, lieber Ewald! Einen lieben Gruß und Gute Nacht :-) Almuth
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Super beobachtet und ganz tolle Fotos. Mit den alten Röhren – das kann gut sein. Ich habe auch letztes Jahr einige Holzblöcke angebohrt. Die wurden letztens Sommer nicht besiedelt und ich dachte schon etwas falsch gemacht zu haben. Aber bereits jetzt „streiten“ sich die Mauerbienen um die Plätze in diesem Block. Sie werden es wissen warum…
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Die mögens wohl lieber naturnah und muffig ;-) Naja, Neubau riecht auch nicht wirklich schön,haha. Schön zu hören, daß sie bei dir jetzt einziehen!
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