Geschichten von unterm Baum – „unbekannte“ Pflanzen

Wer blüht denn da?!

Auf der Fläche unter dem Baum finden sich dank der frischen, untergearbeiteten Erde natürlich auch Pflanzen ein, die ich dort nicht gepflanzt habe. Das hier zum Beispiel. Ich finde, es sieht ein bißchen nach Nachtschattengewächs aus, aber sicher bin ich mir nicht.

Kennt die jemand?

Tip von Sabine: es könnte schwarzer Nachtschatten sein. Der ist giftig!

Diese Rosette hat sowas von Löwenzahn und Konsorten (ist sicher keiner, aber es erinnert mich an solche Pflanzen). Vermutlich was ganz anderes. Ich bin gespannt, wie es blüht. Es ist aber immer noch so klein, wie vor zwei Wochen…

Das hier ist aus der Blumenmischung. Kenne ich ebenfalls nicht ?!

Auch Blumenmischung. Erinnert mich an Lupine, aber….könnte auch eine gelbe Kleesorte sein ???

Das hier sind alte Bekannte. Ich freue mich, daß Spitzwegerich und Breitwegerich fast nebeneinander wachsen. Ich glaube letzterer soll bei Mückenstichen helfen. Den rotblättrigen Klee in der Mitte sowie die Gänsekohldistel habe ich vom Balkon mitgebracht.

Interessant finde ich, daß sich inzwischen etliche Regenwürmer eingefunden haben. Als ich anfing, bin ich auf keinen einzigen gestoßen. Der Boden war ja sehr fest und trocken. Jetzt frage ich mich: liegt es an dem vielen Regen der letzten Wochen oder an dem aufgelockerten Boden mit zusätzlich frischer Erde ? Vielleicht ja an beidem. Ich freue mich jedenfalls und staune, was das zum Teil für dicke Exemplare sind ! Auf der anderen Seite bin ich anfangs auf viele Goldkäfer gestoßen. Mir war nicht klar, daß die in der Erde leben. Wo die jetzt wohl geblieben sind. Die trockene Erde mochten sie sicherlich lieber…Habe ich die jetzt zugunsten anderer Insekten vertrieben ?

Was die Insekten angeht: oft, wenn ich dort am gärtnern bin, kommt die eine oder andere Hummel vorbeigeflogen (Ackerhummel, Erdhummel). Neben dem dort ansässigen Klee, bedienen sie sich auch am Salbei oder am Löwenmaul oder am Mauerpfeffer, als der blühte. Gestern sah ich an den Ferkelblumen zwei Bienen. Es ist nicht der irre Insektenbetrieb, aber die eine oder andere gepflanzte Blume wird in Anspruch genommen. Vielleicht würde ich nächstes Jahr manches anders gestalten. Jetzt sehe ich erst mal weiter, wie sich alles entwickelt. Neuerdings blühen jede Menge Kornblumen und gelber Klee und Leinen aus der Wiesenblumenmischung. Dort habe ich auch schon Bienen nippen sehen :-)

Wiesenblumenmischung überwiegend mit Kornblumen, unten links am Bildrand blüht eine der Mauretanischen Malven

Anfang der Woche wurden die übrigen Baumflächen gemäht. Alles ist kahl. Jetzt ist „meine“ Baumscheibe die einzige, auf der etwas blüht. Ziel erreicht ! Das ist wirklich was, was mich die letzten Jahre beschäftigt hat. Auch wenn im August die Wiesen gemäht werden müssen, ist es doch ungünstig, wenn alles auf einmal verschwindet. Noch sind viele Hummeln und Bienen unterwegs (insbesondere auf meinem Balkon).Wo sollen die Futter finden ?

Heute habe ich wieder ein wenig die „Unkrautfläche“ um den Baum herum ausgedünnt. Besonders das Gras ist superwüchsig und auch der Klee hat viel Platz eingenommen (so viel, daß für andere Wildblumen kaum Platz bleibt). Den habe ich teilweise zurückgeschnitten, damit einzelne Pflanzen bessere Chancen haben. Ein paar sind recht groß geworden und blühen ordentlich. Eine Ackerhummel hat das intensiv genutzt :-)

18 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ule Rolff sagt:

    Ein so schönes Projekt ist deine Baumscheibe! Und jetzt noch diese Rateaufgaben; ich geh mal rückwärts durch die Bilder:
    Deinen Lupinenverdacht teile ich.
    Die Pflanzen auf beiden Fotos davor erinnern mich an Baldrian.
    Und die ersten beiden halte ich auch für ein Nachtschattengewächs; lasse ich in meinem Garten immer stehen (hab gelegentlich Insekten dran naschen sehen), bis sie mir zu übermächtig werden.
    Die Regenwürmer sind mächtige Verbündete bei der Auflockerung des Bodens, über die du dich wirklich freuen kannst.

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    1. pflanzwas sagt:

      Liebe Ule, vielen Dank für deine rege Anteilnahme :-) Ich denke, Baldrian ist es nicht. Blatt- und Blütenform sehen anders aus. Das wäre was, wenn ich da noch Tee ernten könnte ;-) – Bei den nachtschattenartigen: zu übermächtig im Sinne von zu viel oder zu groß ? Das Pflänzchen ist hier kaum 10 cm groß. Ach so, die weiße Blume mißt auch gerade mal 20 cm. Na, mal sehen, ob noch jemand einen Tip hat. LG und einen schönen Tag :-)

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      1. Ule Rolff sagt:

        Da hoffe ich doch auf deine kundigen anderen Verfolger.
        Der Nachtschatten wird bei mir riesig (steht nah beim Kompost, also an der Quelle 😊)

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        1. pflanzwas sagt:

          Aha, bei genügend Nahrung dreht der also total durch ;-)

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          1. Ule Rolff sagt:

            Kann man so sagen 😀

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  2. Silbia sagt:

    Toll zu lesen, dass du dein Ziel erreicht hast!!
    Es bleibt sicher spannend! :-)

    Liebe Grüße,
    Silbia

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke dir ! Ja, das bleibt es :-) und ich mache eine Menge Erfahrungen. Würde ich noch mal neu starten, würde ich vielleicht manches anders machen. Es gibt aber auch sooo viele Möglichkeiten !! LG, Almuth

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  3. dagehtwas sagt:

    Freue ich mich mit dir, dass du dein Ziel erreicht hast! :-) großartig, dein Einsatz, und hat sich schon gelohnt! Irre, was alles wächst, wenn man es nur mal läßt, oder?
    zum Nachtschattengewächs:
    Schau doch mal, ob Solanum nigrum schultesii paßt.
    http://www.naturspaziergang.de/Pflanzen/Solanum_nigrum_schultesii.htm

    Das Rosettenpflänzchen hat sich in die Startlöcher für nächstes Jahr gestellt. das wird vermutlich so bleiben bis zum nächsten Jahr. In der Tat schwierig zu bestimmen, gibt gefühlt tausende Möglichkeiten. Klatschmohn und Wegwarte starten auch mit solchen Blattrosetten. Wichtig für die Bestimmung ist hier auch, ob die Blätter behaart sind oder nicht. Schau mal hier: http://naturschutz.ch/meinung/an-den-rosetten-sollt-ihr-sie-erkennen/112781

    Das weißblühende gehört vom Blütenaufbau her zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), würd ich sagen. Vielleicht wirst du in dieser Familie fündig. Mir fehlen leider die Blätter.

    :-) Schön, so viele Blütenrätsel! Die perfekte Ausrede dafür, nicht das zu tun, was ich mir eigentlich vorgenommen habe!
    Hoffe, ich konnte ein bißchen weiterhelfen!
    Liebe Grüße
    Sabine
    Sabine

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    1. pflanzwas sagt:

      Danke für deine Mühe und die vielen Infos ! Ich werde gleich mal gucken :-) Ja, die Rosette ist noch nicht viel größer, da hast du Recht ! Und stimmt, bei der weißen Blume hätte ich die Blätter mitliefern sollen ;-) Werde ich bei trockenem Wetter mal nachholen. LG, Almuth

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    2. pflanzwas sagt:

      Ja, es könnte tatsächlich Schwarzer Nachtschatten sein. Hm, ausrupfen ? Fall er Beeren bekommt, nicht daß irgendwelche Kinder auf die Idee kommen, da zu naschen…?!

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      1. dagehtwas sagt:

        Mmh, schwierig. Als Kind habe ICH gelernt: Keine unbekannten Beeren essen! Heute ist die Devise eher: Gefahr entfernen statt zu lernen, mit ihr umzugehen, sodass sie gar keine Gefahr mehr ist.
        Andererseits werden in Städten viele Sträucher gepflanzt, deren Beeren man nicht essen sollte. Die Früchte der allseits beliebten Heckenpflanze Kirschlorbeer sind zum Beispiel auch sehr giftig für Kinder und Haustiere. Trotzdem pflanzt man die überall. Empfehle ich dann, eine Vogelbeere zu setzen, heißt es. Oh nein, die ist doch giftg! Was nicht so ganz stimmt: Diese Beeren sind in sehr kleinen Mengen sehr wohl essbar.
        Sehr unlogisch, sehr subjektiv und inkonsequent das ganze…

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        1. pflanzwas sagt:

          Das hast du treffend formuliert und eigentlich denke ich genauso. Mich regt es heute manchmal etwas auf, wenn immer die vermeintlichen Gefahrenquellen beseitigt werden, anstatt den Umgang damit zu lernen und jetzt fange ich damit auch schon an ! Das mit dem Kirschlorbeer hatte ich schon mal gehört. Wenn man bedenkt, daß der überall steht, auch in Gärten, wo Kinder spielen. Oder die extrem giftige Engelstrompete in Parkanlagen, wo jedes Kind dran kommen kann. Übrigens dachte ich, daß es sich mit den Vogelbeeren genau andersrum verhalten würde: ich dachte, die wären ungiftig, aber einfach nur wenig schmackhaft. Ich wußte nicht, daß die in größeren Mengen giftig sein können. Wieder was gelernt :-)

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          1. dagehtwas sagt:

            Naja, das mit der Vogelbeere ist ein bißchen schwierig, weil ich nirgends wirklich verlässliche Angaben finde. Ob man sie auch in größeren Mengen roh genießen kann, weiß ich nicht, daher formuliere ich da lieber vorsichtig. Mein Vater hat mir das immer so erzählt; das heißt aber nicht, dass er recht hatte.Vielleicht hast du ja recht, und auch größere Mengen roh sind kein Problem?
            Es ist jedenfalls so, dass Kinder nicht sterben oder schlimme Vergiftungen bekommen, wenn sie mal ein paar Vogelbeeren essen, wie häufig behauptet wird.

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            1. pflanzwas sagt:

              Es gibt ja so einige Pflanzen und Beeren, wo man ein bißchen durchaus verträgt, größere Mengen dann aber zu schlimmeren Erscheinungen führen können. Ich kann hier noch in ein Büchlein gucken. Viell. finde ich was…

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    3. pflanzwas sagt:

      Die Rosette kann ich dort nicht so recht wiederfinden. Ich muß sie mir noch mal genauer ansehen.

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      1. dagehtwas sagt:

        Laß dich überraschen, das kann leicht geschehen…*sing* hihi! Die Rosetten sind schwer zu bestimmen, weil die Blätter sehr ähnlich sind und andereseits es in der Form und Größe auch individuelle Unterschiede je nach Standort gibt.
        Spätestens, wenn sie blüht, weißt du es! :-) Geduldprobe!

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        1. pflanzwas sagt:

          Wer weiß, wie lange ich da warten muß ? Naja, wohl nur bis zum nächsten Jahr. Es gibt ja dieses Pflanzenbuch mit sowas im Titel wie „kann das weg ?“ Wo man sehr junge Pflanzen bestimmen kann. Ich hatte bei den Buchvorstellungen nur immer das Gefühl, daß da eher bekanntere Pflänzchen vorkommen. Ich müßte mal einen Blick reinwerfen. Es ist jedenfalls stets spannend mit jungen Pflanzen und mit Rosetten besonders, aber wem sag ich das :-) !!!

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