Immer noch die Mauerbienen
Die Zeit schreitet voran und somit die Bautätigkeit. Die Tage sind wieder wärmer und sonniger und die kleinen Solitärbienchen auf dem Balkon aktiver. Auch bei den Bienen scheint es unterschiedliche Charaktere zu geben: den hyperaktiven und den Phlegmatiker. Während eine der Bienen die erste Röhre zugemauert hat, saß die andere teilnahmslos in ihrem Tunnel…
Die allererste Röhre ist fertig :-))
Aber bevor es so weit war, hier die letzten Schritte, mit geradezu halsbrecherischen Verrenkungen:
Der Zwischenstand sah dann so aus, wie auf dem folgenden Bild. Dabei fiel mir wieder ein, daß ich gelesen hatte, das die allererste Zelle leer gelassen wird. Vermutlich zum Schutz vor Freßfeinden. Es gibt nämlich einige Kuckucksbienen, die die Mauerbienen parasitieren. Da wird dann schnell eine fremde Larve mit ins Nest gelegt, die dann beispielweise den Nahrungsvorrat selber auffrißt oder die Mauerbienenlarve gleich mit. Ein Kuckuck eben. Bislang habe ich jedoch, im Vergleich zu früheren Jahren, noch keine / keinen hier gesehen. Zu den Kuckucksbienen gehören z.B. die Trauerschweber, die eher wie kleine schwarze Falter aussehen.

Und so siehts dann in der Vergrößerung nach Fertigstellung aus: Sand und Lehm vermischt mit Pollen. Deshalb die gelborange Färbung.

Die hyperaktive Biene hat keinen Moment gezögert und schon gings weiter auf der Suche nach einer neuen genehmen Behausung. Diese vielleicht ?

Das sollte dann aber von allen Seiten ganz genau inspiziert werden ! Jaaa, doch, die wirds jetzt.
Die Bienen schleppen in einem Wahnsinnstempo ihr Material herbei. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie waren gerade mal 20 oder 30 Sekunden weg, da kamen sie schon wieder.
Alte Brutzellen, die sie aus den Röhren hervorgezerrt hatten, haben manche der Bienen außerhalb des Balkons fallenlassen. Andere waren nicht so ordentlich, und haben den ganzen Dreck, samt Exkrementen, direkt unter den Röhren entsorgt. Eine ganz schöne Sauerei, wie ich eben feststellen durfte.
Teilabschnitte der alten Brutzellen oben und ein Endstück unten (mit kleinen Kotstücken der Larven. Die können sie da drinnen schließlich nicht entsorgen). Die Zellen fühlen sich an, als wären sie aus Papier.
Auf den folgenden zwei Bildern kann man vielleicht noch mal ein bißchen ihre „Bauchbürste“ erahnen, mit der sie den Pollen transportieren. Manchmal wenn sie angeflogen kommen, sieht man richtig, das ihre Unterseite goldgelb vom Pollenstaub ist. Vorab setzen sie sich kurz hin, neigen den Hinterleib und streifen mit den Beinen darüber. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, ob sie dann den Pollen noch mal zusammenkehren oder woanders hin schieben ?


Ohne ausreichend Nahrung fallen sie in Starre. Ist das Wetter zu lange zu kalt können sie sogar verhungern. Aber wir hoffen jetzt mal auf einen warmen Mai.
– THE END –
Ganz tolle und interessante Zusammenstellung!
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Dankeschön :-)
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Tolle Bilder Doku, jetzt weiß ich endlich, was die Summer, in meinem Insektenhotel treiben. Es sind schon fast alle Röhren zu. Sie streiten sogar manchmal um die Brutstellen, hab mir schon überlegt ob ich mir noch ein zweites zulege…..Da ist aber auch was los dieses Jahr! Danke Almuth für die Einblick!! <3 lich Mion
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Wau, da kann man ja neidisch werden. Aber bei euch fängts auch 3 Wochen früher an schätze ich ?! Und in so einem üppigen Garten wie bei dir :-) gibts sicher auch viele Mieter. Ja, leg dir doch noch so einen „Wohnsilo“ zu. Ist ja offensichtlich eine begehrte Lage im Unkrautgarten :-)
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Danke mein Garten und ich fühlen uns geehrt! 💜💜
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Gerne ❤
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Sehr schön berichtet! Bringt einem die kleinen Pelzigen so sympatisch nah!
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Freut mich, wenn das rüberkommt :-) Ich bin immer ganz fasziniert, was ich hier alles beobachten kann – so „Haustür an Haustür“ ;-)
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Sehr schön dokumentiert. Danke dafür.
Summende Grüße aus dem Garten :)
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Dankeschön – summende Grüße zurück :-D
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Phantastisch, was Du da erreichst, diesen wichtigen Lebewesen ein Zuhause zu geben. Das es auch noch so gut klappt … super, kommendes Jahr muss ich das auch endlich mal machen.
IN der DDR gab es eine Publikation über Wohnungsbauten, die hieß „Projektiert, gebaut, bewohnt“. Dein Titel des Blogbeitrags hat mich sofort daran erinnert.
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Den Slogan aus der DDR kannte ich nicht, aber sowas in der Art wollte ich ausdrücken ;-) Ja, ich freu mich auch und ich hoffe, es werden noch mehr. Aktuell bauen hier 4 oder 5 Bienen. Ich kanns nur empfehlen :-)
Sonnige Grüße
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